Ich weiss nicht so recht, irgendwie nervt dieser Sampler. Bandzusammenstellung, die Songs..alles in allem irgendwie nichts was mich überzeugen kann. Das es dennoch ein Booklet mit vielen Infos gibt sollte man hervorheben..aber kauft man sich deswegen eine CD? Allenfalls Bands wie Überdosisnichts,Telekoma sowie Radicale Poesie (letztere sind witzig aufgrund ihres verschrobenen Stils) bleiben hier postiv zu erwähnen, während der Rest eher in die Kategorie „bereits –zigfach gehörter typischer Deutschpunk“ fällt. Oberpeinlich wird es dann bei Fallobstfresser, die Genau wie Jesus Skins hier noch mal das Thema Religion als Lebensinhalt aufwärmen..leider aber genau so lauwarm und ausgelutscht, wie es die Hamburger nach ihrer ersten Platte nur noch konnten..Das ganze dann 22 mal is’ mir einfach zu viel..ab damit in die Bezirk 7 Lostrommel..
Mr. Burns - Where is your Freedom
Zu der Platte muss ich eine kleine Vorgeschichte erzählen. Vor einiger Zeit war man in Kiel unterwegs und man war viel zu früh in der Stadt, man hörte von einem Konzert und dachte sich dort vorher noch hinzutingeln, um die Zeit zu überrücken. Es wurde was von Ska-Punk erzählt... und ich hasse Ska-Punk. Daher machte ich mich auf das schlimmste gefasst. Die einzige band des Abends betrat die Bühne und nach 2 Sek. wusste ich, das es sich nicht um Ska-Punk handeln konnte. Es war lupenreiner Hardcore-Punk. Da ich Hardcore auch nicht mag, war ich trotzdem gespannt ob es mir gefiel. Ich achtete anfangs allerdings kaum auf die Band, aber nach 3-4 Liedern sagte ich zu nem Kumpel, das sie ja garn icht so übel waren. Und ich merkte immer mehr, wie geil die waren. Gefiel mir so super, hab mich nach dem Konzert noch kurz mit den Jungs unterhalten und gleich die aktuelle LP gekauft. Zu Hause gleich aufgelegt, wollte wissen ob sie mich auch auf Platte überzeugen. Und in der Tat, sie tuen es. Mr. Burns spielen wie erwähnt sehr melodischen Hardcore-Punk und haben durchwegs politische Texte. Auf der Platte sind alle Texte auf englisch, auf anderen Alben und auf der neuen EP sind allerdings auch deutsche Texte zu hören. Es wird über Kapitalismus gesungen, die Tücken des Lebens, den Staat und Korruption. Die Texte sind zum Teil wirklich sehr anspruchsvoll und ragen aus der breiten Masse im Hardcore-Punk bereich wirklich raus. Es lohnt sich mal in ner ruhigen Minute damit zu beschäftigen. Auch sprachlich astrein das ganze. Die Musik ist scnörlkellos und es sind zum Teil Ohrwürmer-Melodien. Die LP kommt in einer super aufmachung daher. Aufklappbares Cover, alle Texte sind im innenteil abgedruckt Ob es eine limitierte farbige Auflage gibt, weiß ich nicht, ich habe ne schwarze Scheibe. Anspieltipps sind der Titelsong Where is your Freedom und Destiny. Fabian , Oi! the Hansestadt Rogga!
The Apers – Reanimate my Heart (U-Sonic) ++ BEZIRK 7 TIPP ++
Coole Scheisse! Das bringt am besten das Gesamtkonzept dieser Vorab CD zum demnächst erscheinenden Album der jungen Herren dieser Kapelle auf den Punkt! Gespielt wird Melodiöser Punkrock vom allerfeinsten- und hier passt wirklich, von A wie Arrangement, bis Z wie zutreten, alles genau so wie es eben sein muss! Sicherlich nicht das was man old-school nennen kann (obwohl der eine oder andere Dead Boys Anleihe hier sicherlich vertretbar nennenswert ist), aber so lass ich mir Punkrock heutiger Zeit gerne um die Ohren hauen! Kein Gepose, keine gespielte Coolness und vor allem kein zwanghaftes bedienen aus längst ausgeleierten Schubladen, wie es leider viele andere tun. 10 Songs gibt es zu hören, die allesamt – behaupte ich jetzt mal dreist- besser nicht zu bringen sind und die spätestens im Sommer ihr volles Armoma entfalten werden, wenn dazu Freiluft-Brause und Schnittchen gereicht werden! Äh, habe ich bereits „besser geht’s nicht“ gesagt?! Volle Punktazhl voraus! 7/7
Bakers Dozen – Sent Down (Rebellion) ++ Bezirk 7 Tipp ++
Auf diese CD habe ich mich wirklich gefreut! Schon als ich damals die erste EP „Ripe for Violence“ gehört habe, hat mich die Band komplett aus den Latschen gehauen. Alles was darauf folgte war ebenfalls in einer Tradition gehalten, wie man es nicht oft hört. Traditionelle englische Skinheadmusik, die Ihre Wurzeln hörbar in den 80ern hat, gekrönt mit dufter Gitarrenarbeit, schnieken Bassläufen und tollen Melodien. Nahezu JEDER Song hat `nen Mitgrölrefrain und beim zuhören schmerzt als einziges der Fakt, dass einem diese Band bis dato noch live entgangen ist. 10 reguläre Nummern + 3 nicht minder mitreißende Bonustracks haken sich da ohne Umwege sofort im Ohr fest und lassen diese CD seit nunmehr 4 Tagen in der Dauerschleife laufen, ohne das sich der silbrige Bastard totläuft. Anspieltipps kann ich mir dabei komplett klemmen, da JEDE dieser nummern eine Hymne für sich ist und dieses Album es verdient hat in einem durchzulaufen. Wer auf ehrlichen Skinheadsound steht und nicht nur die alten englischen Importe aus den 80ern hören möchte, der wird in keine andere Scheibe besser investieren können, als in diese hier. In meinen Augen eine der besten Bands der derzeitigen Skinhead Musiklandschaft – Hier lebt das Erbe alter englischer Bands wie 4 Skins, Close Shave, Condemned 84 und Combat 84 in perfekter Umsetzung in die heutige Zeit weiter. Besser KANN Skinheadsound nicht sein! 7/7
Splash – Anders oder Artig (Nix Gut)
Nett gespielter Kiddie Punk, der klingt wie frisch aus dem Proberaum geholt. Ich denke die Leute hier hinter sind sicherlich auch alle so um die 16/17, die textliche Vielfalt deckt sich zumindest mit den Inhalten die ich den Gesprächen dieser Alterklasse mit Parkas und Anarchieaufnähern entnehme, wenn diese manchmal morgens auf dem Weg zur Schule in der gleichen Bahn mit mir fahren. Textlich findet man die Gesellschaft, Deutschland, das Fernsehen, Faschos etc. doof und hat keinen Bock auf Anarchiegeschwätz von irgendwelchen Posern. Kid-Punks, die das hier lesen sollten, haben hier sicherlich Fresschen gefunden.. und diese Zielgruppe ist zumindest bei uns zu Hauf vertreten, somit wäre eine Sparte für diese Musik auf jeden Fall da. Von allem weiteren lasse ich mich nach dem Stimmbruch überraschen, dem der Sänger als nächstes entgegen treten wird.
Split Image – Tod und Teufel (Impact)
Lange pausiert haben die Herren von Split Image. Ganze 10 Jahre um genau zu sein. Jetzt ist man zurück und tritt mit gänzlich neuem Soundgewand an. Fetter Punk, sehr rockig, mit dicker Produktion im Nacken und mit noch mehr Gitarren. Textlich ist man hier auf `nem angenehmen Level, hat was zu sagen und kann das auch fernab von weinerlichen Seieren oder fast schon kryptisch verschlüsselter Pseudo-Intellektuellen, aushilfspoetischer Scheisse auf den Punkt bringen. Das Klangbild der Band spricht ebenfalls für sich, denn hier überzeugt man nicht nur durch Lautstärke, sondern auch mit balladesken Passagen, wie es beispielsweise bei Titeln wie „Feuer und Schwert“ der Fall ist. Und alleine schon wegen Titel und Texten wie „Jovial“ sollte man diesen Herren zumindest mal ein Ohr geliehen haben- denn gerade SOLCHE Aussagen, die sich gegen Ausverkaufsideale und Anbiedereien richten, sind (heute) in der Punkszene wohl leider eher weniger zu finden. Das man fernab aller eventuell bestehenden Regeln textlich WIE musikalisch auf eigenen Beinen steht (wie z.b. bei „In Memoriam“, wo sich eine bewusst sehr tempo bezogen-lähmende Ballade gegen Ende zum treffenden Hammer entwickelt) unterstreicht das ganze dann noch zusätzlich. Und spätestens bei „Politisch Korrekt“ hab ich diese Band ins Herz geschlossen! Da kann man sich wirklich nur mehr von Wünschen, ebenso dass sich der hier und da sicherlich gegebene Gedankenstoß zu Herzen genommen wird, auch wenn man es hier klar NICHT nötig hat stets den belehrenden Zeigefinger auszufahren, sondern einfach nur das zu sagen, was lange schon hätte gesagt werden sollen.. tja, „Image Mund tut Wahrheit kund“, hehe.. Wohnen tut die CD im mega-aufwendig gestrickten 3 Klapp Digipack + Textheft. 11 mal geht es hier zur Sache & Anspieltipps von meiner Seite sind: „Feuer und Schwert“ / „Jovial“ / „Politisch Korrekt“ / „ In Memoriam“ / und „Ein Leben lang“ . Das hier ist auf jeden Fall besser als das handwarme „Unser Paderborner“ vonner Tanke, das man wider allen besseren Wissens regelmäßig in die Figur kippt. 5/7
Molotow Soda – Keine Träume/ Die todgeweihten Grüßen Euch (Nix Gut) ++ BEZIRK 7 TIPP ++
Auch schon einige male wurde das „Keine Träume“ Album nachgelegt, ein Umstand den ich nicht nur der Band gönne, sondern der auch ohne Zweifel verdient ist. Für viele sicherlich das beste Molotow Soda Album, welches 1989 zu einem (bis heute!) der wohl besten Punkscheiben wurde, die in Deutschland jemals erschienen sind. Hier drauf gibt es keinen einzigen Ausfall und das Ding läuft auch heute noch in einem durch (und das Teil ist in den Jahren mehr als nur eine Runde gelaufen, das verrate ich Euch unter dem Mantel der Verschwiegenheit) ohne irgendwie an seiner Stimmung verloren zu haben. Textlich hält sich wie auch sonst bei MS Ernstes und Spaß gekonnt die Waage und selbst Themen wie „Julia“ werden hier verpackt, wie man es nicht besser und dem Thema entsprechend machen kann. 16 Stücke – 1 Pflichttonträger für jeden der meint, auch nur einen Funken Punkrock im Kopp zu haben! Noch einen Molotow Soda Klassiker, zu dem man eigentlich nicht wirklich etwas sagen muss, gibt es dann mit der Wiederveröffentlichung der „Die todgeweihten Grüßen Euch“ Scheibe, die `91 mit „Freiwillige Selbstkontrolle“ / „Blutige Liebe“ / den „Herta“ Zweiteiler / „1000 Lügen“ und „Stichtag“ zeigte wo der musikalische Hammer der dt. Punkszene hing und das Deutschpunk eben nicht immer eine Musik war, die von vielen lediglich zu abgepackten Parolendreschereien gebraucht wurde. Wieder mal in Bestform, wieder zu Bestzeiten, wieder mit Bestleistungen.. einzig und alleine Dr. Best ist hier nicht am Gesang, aber den Job macht Tommy da eh um einiges besser. 15 Songs die neben der „Kein Träume“ sicherlich in der deutschsprachigen Punkszene ein absolutes Muss sind! Hier wurden 1989/1991 zwei Meilensteine der deutschen Punkmusik geschrieben, das -meine lieben Freunde- lässt sich nicht leugnen! Und auch heute sind die beiden Scheiben noch klasse und lassen an einige Parties zu dieser Zeit in unserem Raum hier zurückdenken, bei denen dazu einiges zu Bruch ging, hehe.. Da wurden definitiv zwei deutsche Punkperlen an Land gezogen!! Keine Träume - 7/7, Die Todgeweihten 6/7
Freefall – Forever Beloved (Expander)
Sehr abwechslungsreicher HC aus Wuppertal, mit dem man sich hinter dem aus Ami-Land gespielten dieser Art nicht verstecken muss. Ansonsten gilt hier das Motto: Keine Schubladen! und so findet alles was gefällt den Weg ins Gesamtbild. Metalmäßige Breaks, Kotzstellen, ruhig Betonte Passagen, englischer, deutscher oder türkischer Gesang, halt alles so, wie man es grade zu greifen kriegt. An manchen Stellen musste ich an Napalm Death denken, so z.B. beim Titelstück, was so stellenweise an manchen Teilen auch auf der „Fear Emptiness, Despair“ Scheibe (ich kenn’ Sachen..) hätte untergebracht sein können. Hardcore Freunde kommen hier in den Genuß einer heimischen Kreation, die man sich als Freund des Genres sicherlich zu Gemüte führen sollte. 4/7
Lousy – Memories & Calories DVD ++ Bezirk 7 Tipp ++
Wenn es eines gibt was eine freie Szene, die behauptet Undergound und nicht an die bösen, bösen Ketten des Mainstream gebunden zu sein zu sein defintiv NICHT braucht, dass sind das zum einen Fanclubs und zum andern selbstbeweiräuchernde Dokus über sich selbst. Wenn das Ding allerdings so aufgezogen ist wie hier, dann bleibt jeder Vorbehalt außen vor, denn hier zeigt man wirklich amüsante Szenen aus dem Bandalltag, erste Schritte, rares Videomaterial vergangener Tage, jede Menge Live Aktionen und vor allem (wie Loikaemie hier auch selber angeben) nimmt sich die Band selbst nicht zu ernst und kann auch mal über sich selber lachen.Neben den supergeil gehaltenen, gefakten, Zweitexistenzen der Bandmitglieder, die hier Rede und Antwort stehen, dürfen sich dann noch Gott & die Welt sowie befreundete Musikerkollegn über die Band auslassen. Absoluter Hit ist allerdings die Plenumssitzung der Conny Island Crew, allen voran den Messerscharfen Erkenntnissen meines Lieblingsleipz’schers Ecke! Einfach nur grandios, an der Stelle hab ich wirklich Tränen gelacht!!!!!! Ansonsten gibt es hier viel Streetpunk Mucke live & in Farbe und noch mehr zu lachen, was die komplett sympathische Linie dieser DVD noch zusärtlich unterstreicht. Trotz all’ dem Spass muss man aber auch mal die Arbeit erwähnen, die in dieser DVD steckt, denn ich glaube kaum, dass sich so ein Endergebnis kaum in ein, zwei halbgaren Wochenenden übers Knie brechen lässt. Tja so kann einem so eine CD sogar einen Samstag Abend zu Hause versüßen! …nur eine Frage: was ist „Harz88“? Ist das auch mit der SPD abgesprochen, hehe.. 7/7
Klabusterbären – Amerika (Nix Gut)
Die Sparte „Deutschpunk“ und ein Album das „Amerika“ heißt dessen Cover eine veräppelte Amifahne ziert, lässt einen das übliche an Klischeekotzereien gegen den bösen Kapitalismus, irgendwelche Öl-Konzerne und die verflucht-verfickte Globalisierung erwarten. Dementsprechend vorbelastet (das muss ich zugeben) habe ich diese CD dann auch eingelegt. Stattdessen aber gibt es hier sympathisch, nicht zu schnell gespielte Mucke mit Texten, die weitab von diesem erwarteten Hirnschiss sind, den andere in fast selber Verpackung schon zu Hauf(en) in der Vergangenheit präsentiert haben. Im Song „Nazi Communista“ werden sogar noch eben diese Klischees aufgegriffen und stattdessen auf eigene Standpunkte gesetzt. Sicherlich hat diese Scheibe eben durch diese eigenen Standpunkte auch Ihre Stellen die Auslegungssache sind, bzw. anders gesehen werden, im Gesamten ist diese CD allerdings wirklich sympathisch gemacht und hat eben mehr zu sagen als das meiste was man da sonst so aus dieser Richtung kennt. Teilweise geht es bei Nummern wie „Ludwig Wucherer“ fast schon trashig mit Orgeleinsatz zur Sache, irgendwo zwischen Garage-Ausflügen und Kirmesorgel - das hört man selten. Beim letzten Song „Das Spiel ist aus“ erinnern die Klavierpassagen teilweise auch an ehemalige N.O.E. Sachen, wie sie ihrerzeit sicherlich für D-Punk Freunde `ne Offenbarung waren. Anspieltipps wären „Schöner Leben“ / „“Nazi Communista“ / „Ludwig Wucherer“ und „Igitt“ (zuerst dachte ich hier wird „Fred vom Jupiter“ gecovert!!). 3/7
Country Bob & The Bloodfarmers- I cut out her Heart (Impact) ++ BEZIRK 7 TIPP ++
Country Bob & The Bloodfarmers- I cut out her Heart (Impact) ++ BEZIRK 7 TIPP ++ Ganz kurz und knapp: Geil! Diese CD ballert irgendwo zwischen Punkrock im Sinne alter Dead Kennedys, Ramones und verschiedenen weiteren Spurenelementen, die sich der Leibhaftige Rock’n’Roll Teufel himself aus dem Arsch geleiert hat! Der Country Einfluss bleibt eher im geringen Level, ergibt aber zusammen mit Coverversionen wie „16 Tons“ und der ein oder anderen Spielerei der Band einen kongenialen Mix, der sofort mitreißt! So muss das! Wenn sich der Bassmann jetzt noch gegen seinen E-Bass und für einen Kontrabass (mit entsprechenden Slap) entscheiden würde, würde das hier sicherlich noch mehr in die Sohlen gehen! Aber auch so überzeugt diese CD auf gesamter Linie und ich hoffe wirklich diese Band mal in unseren breitengraden zu sehen, denn das hier zu hörende macht wirklich Laune! So oder so ist das allerdings eine absolute Spitzen CD, wie man sie mir gar nicht oft genug um die Ohren hauen kann!! So läuft die Scheibe in einem durch ohne abzuflachen und hat keinen einzigen Ausfall oder eindrucksschmälernde Ausnahme im Sattel. Ein Umstand der sicherlich nicht unbedingt der Usus ist. 13 Hits für Rock’n’Roll Rednecks und die, die es werden wollen- Da geht einem der Stetson hoch!! 7/7
Sniffing Glue – Omnia Faeces (Hellen of Oi!)
Das erste mal gehört habe ich von dieser Band im Laufe der Brewed in Sweden Sampler-Reihe. Hier nun also ein 23 Titel starker Komplett-Silberling der Band, der in schlichter, aber dennoch sympathischer Aufmachung kommt. Geben tut es darauf schön gespielte Strteetpunknummern, vorgetragen von teilweise drei verschiedenen Sängern, was hier für die nötige vokale Abwechslung sorgt (wieder so `ne tolle Wortschöpfung!). Musikalisch gibt es schnörkellose Punkmucke, die nicht unbedingt aufwendig geschustert klingt, aber dennoch, vielleicht grade durch die sehr live-gehaltene Produktion das gewisse etwas hat. Das Tempo ist im gediegenen Mitteltempo und bei „One Week“ ist man schon fast geneigt zu sagen, dass diese Scheibe genau so auch in den 80er hätte veröffentlicht werden können. Musikalisch würde das zumindest absolut in diese Zeit passen. Und wer, wie ich, anfangs vorbehalte wegen des Namens hat und denkt, dass es sich hier um irgendwelchen Klebstoffschnüffelnden Junkie-Abschaum handelt, dem sei inbesonders der Song „Drug Loser“ an Herz gelegt. Was hier allerdings etwas schade ist, ist dass es leider kein Booklet oder dergleichen gibt, wo man den ein oder anderen Text nachlesen kann, dafür gibt es ein Klappcover mit den Grüßen an Freund und Feind. Wenn Ihr die Chance habt testet mal „One Week“ / „Drug Loser“ / „The Rebels“ und „Fuck MTV“ an. 3/7
Dustin’s Bar Mitzvah – Get your Mood on (Hungry Kid)
Ähnlich seltsam wie der Name schienen mir die 4 Jungs, die hinter dieser Band stehen, als ich sie mir auf dem Foto des Booklets angesehen habe. Fast schon taten die mir Leid. Irgendwas zwischen grade aufgestanden, stoned, betrunken, nicht grade von einer gesunden Gesichtsfarbe gezeichnet und fast schien es ihnen auch ein bisschen zu frösteln.. Als dann die CD lief, kippte all das und ich wurde mit einem Schlag von `nem durch und durch englischem Punkrockkracher getroffen, wie ich es lange nicht mehr gehört habe. Dabei wird teils bewusst verschroben geschrammelt, wie man es von der ersten Blur Scheibe vielleicht noch kennt und im nächsten Moment springt man wieder auf die kongeniale Überholspur aus Ramones, 77er Sound & Sex Pistols zu Pretty Vacant- Best Zeiten auf. Das unterstreicht z.B. ein Song wie „Catholic Schoolboys“, bei dem man zu Anfang glaubt eben eines dieser absichtlich lang gezogenen frühen Blurstücke zu hören, dann der Übergang in Sex Pistols getränkte Darbietungen, bis ein Gesang einsetzt, den man Stellenweise so auch einem Colin Mcfaull von Cock Sparrer hätte zuschreiben können. Dazwischen immer wieder das was man wirklich als unverbrauchtes, rotzfreches Auftreten bezeichnen kann. Alles frisch klingend aus den Gitarren geschüttelt. Das Schlagzeug knallt im Hintergrund und immer wenn man sich schon Sorgen um die Felle des selbigen macht (oder die eigenen Trommelfelle im Ohr), legt man wie bei „Kick him out“ bewusste Atempausen ein, die fast schon an The Jam erinnern. Ich bin mir sicher, von dieser Band kann man noch einiges erwarten, ihre eher tragikomischen Alternativ-Ausverkaufsregal Kollegen von Babyshambles, Strokes (die ja gerne bei neuerem UK Gitarrensound angegeben werden) lassen sie jedenfalls ohne weiteres zurück. `Ne Mütze Schlaf , `n neuer Haarschnitt und ab geht’s mit hoffentlich noch weiteren Krachern solchen Kalibers, wie sie hier drauf vertreten sind! Anspieltipps: “To the Ramones“ / “Saw right through you“ / “Young Pretender” / “Johnny said” / “Probably never know” / “My own Country” / ”Purgatory Girls”. 6/7
Pöbel & Gesocks – Punk 3D – DVD (Hans Records)
Wenn einer eine Reise tut- dann kann er was erzählen. Oder dokumentieren! Auf insgesamt 3 DVD’s gibt es in sehr guter Qualität das Treiben der Oi! Punk on the Rocks- Schüttler von P&G zu sehen. In allen Lebenslagen , in allen Situationen, in Hochform und im kompletten Absturz- Da wird nichts geschönt und verheimlicht und der Schnitt des ganzen bleibt sehr nah am Zeitgeschehen, ohne irgendetwas zu geschliffen aussehen zu lassen. Fahrten, Stopps, Pinkelpausen, Backstage-Abenteuer und der ganz normale Wahnsinn der Ruhrpott’ler. Das verspricht `ne Menge Spaß und vor allem VIEL Unterhaltung für die ganze Familie, denn hier ist wirklich für jeden was dabei und es bleibt kein Auge trocken. Erschreckend auch wie furchtbar gewisse Personen (die zum Beispiel dieses Review schreiben) sind, wenn die getrunken haben.. Die nackte dreckige Wahrheit gibt es hier auf Drei DVD’S, zusammengefügt auf Konzerten und Fahrten durch ganz Deutschland sowie die angrenzenden Nachbarländer. Mal Freiluft, mal Club und mal Halle, so oder so aber immer das was man, vor allem nachdem hier gesehenen als nichts anderes als „Oi!-Punk PERVERS“ betiteln kann/darf!! Ach ja, das ganze ist limitiert auf satte und gleichermaßen knappe 1000 Stück! Freunde der Band und abgedrehter Road Movies schlagen hier zu!! Mensch Sven , das nächste mal werde ich harte Devisen springen lassen um den ein oder anderen Ausfall unter den Tisch der Tatsachen fallen zu lassen! 7/7
Bandworm – Oi! The Singles Collection – (BW)
Mit etwas nachdenklichen Worten wird diese Sammlung von 4 ausverkauften Vinyl EP’s des Bandworm Labels ins Rennen geschickt. Dabei geht es darum, dass es den Anschein hat, dass viele Leute immer weniger auf Vinyl setzen würden. Zwar hat im eigenen Bekanntenkreis zwar noch jeder `nen Plattenspieler, aber ich denke man kann mit gutem Gewissen sagen, dass die meisten Kollegen in meinem Umfeld auch die Vinylfrage ziemlich konservativ sehen, will heissen: Musik gehört in jedem Fall auf Vinyl, da ist es eher der Fall das CD KANN, nicht zwangsläufig muss. Wollen wir uns aber an dieser Stelle nicht mit solchen Diskussionen abwürgen, sondern zurück zum eigentlichen Tonträger kommen, der wie gesagt 4 EP’s der Bands SCHUSTERJUNGS, SOKO DURST, EATSIDE BOYS & STAMMTISCHPROLLS (zusammen bringen es die Bands dann auf 17 Stücke) enthält, die nach ihrer limitierten Auflage ausverkauft waren, sich aber noch über entsprechender Nachfrage erfreuen durften. Was hervorzuheben ist, ist das es einen Digipack gibt, dessen Textblatt ein fast schon ausfaltbares Miniposter ist, auf dem man die Original Cover sowie die Inlayblätter der jeweiligen EP’s bestaunen kann. Die CD selber ist dann auch noch in der Aufmachung (bis zur Rille!)dem guten alten Vinyl nachempfunden. Für alle zu spät / zu kurz gekommenen gibt es hier also noch mal die Chance mit einem Schlag 4 Ausverkaufte EP’s abzugreifen, die mit Liebe zum Detail noch einmal aufgelegt wurden. Die Aufnahmen selber haben übrigens alle noch einmal ein eine klangqualitative Aufwertung bekommen. Rundum eine Gute Sache, bei der man als Sammler sicherlich noch die ein oder andere Lücke schließen kann! Das Teil hier bringt Euch jedenfalls `nen Rundumschlag an Skinheadsound / Oi!, Punk und Punkrock, dessen Titel hier mit „Oi! - the the Singles Collection“ nicht mal annähernd (Gott sei Dank!) an das eher abgegriffene Motto gewisser England Labels (Cäpt’n Blaubär Records, oder so..) reicht und sicherlich seine Berechtigung hat. Dennoch und da spreche ich glaube ich auch im Sinne meiner Freunde bei Bandworm: Supportet weiter Vinyl, denn so praktisch eine CD auch scheinen mag- Digital hat keine Seele! 5/7