80 Minuten Lang die beste Surfmucke die man spielen kann!!! Glasklar, frisch, brilliant in Szene gesetzt und stets im authentischen Flair präsentiert. So gibt es nach alter Schule sitzenmässige Instrumentals, schneidende Reverbgitarren plus eine Stimmung wie 30 Grad im Schatten und `nen eiskalten Eimer Sangria zwischen den Griffeln! 29 Titel hält dieser Silberling bereit und jeder davon macht einfach nur Laune. Wer denkt, dass nach Link Wray Surfmucke tot ist, wird hier eines besseren belehrt- Das haut selbst Laird Hamilton vom Brett! 6/7
Shark Soup –Back to the B-Sides (Concrete Jungle) ++ Bezirk 7 TIPP ++
Das Debüt dieser Kapelle hatte mir schon gut gefallen. Das Ding ist aber schnell vergessen, wenn man sich diese neue Scheibe hier anhört. Rundum geschmeidige Punkrockmucke des besten Kalibers wird hier grundehrlich, ohne Overdubs etc. mitgeschnitten und auf die Menschheit losgelassen. Zuckerstücke wie „No Place to go“ / „Blacksuit Army“ / „The Beat goes on“ / blasen mich da einfach nur weg – das ist einfach alles zu gut, zu sympathisch, zu schön und zu grandios, als das das wirklich wahr sein kann! – Spätestens bei „Burning Land“ fragt man sich, ob da wirklich die Jungs aus Erlangen zu Gange sind- oder ob hier klammheimlich The Clash & The Jam zu bestzeiten geklont wurden und in einem Reagänzglas (geschüttelt nicht gerührt!) zu einer kongenialkompakten Masse vermischt wurden! Eines der besten Punkrockalben seit langer Zeit, die ich hören DURFTE! Ein ganz großer Dank gen Erlangen, dass es solche Bands noch gibt!! ..das war übrigens ein Kaufbefehl.. 7/7
Pierce the Devil – A Flair for the Dramatic (Equal Vision)
Ich bin kein wirklicher Freund dieser sogenannten post-hardcore rock Bands. Das liegt an der Musik die zwar aufwendig gestrickt – für mich allerdings einfach nur anstrengend ist- und an Gesangsdarbietungen, die sich irgendwo zwischen Billy Talent- (immer noch Brechreizmusik pur in meinen Ohren!) Gequäke und vereinzelten Screamo Teilen bewegt. Vielleicht liegt es aber auch nur an diesen ganzen 15/16 jährigen hässlichen Kindern in meiner Nachbarschaft, die so was hören, dass ich mich nicht scheue von einer ausgeprägten Antipathie gegenüber so was zu sprechen. Wem so was gefällt, der kann sich das hier 11 mal in der entsprechenden Machweise anhören, aber in meinem Ohr schmerzt so was nur.. ab damit in die Lostrommel.. Wer die CD sein eigen nennen will, der sendet eine E-Mail mit dem Betreff „Billy Talent ist der Sack geplatzt“..
Let the Bombs fall – Eight Balls, Small Town Riot, Jesus Skins & The Detectors (True Rebel)
Gestartet wird mit den Eight Balls die hier eine „leicht“ verfälschte Version von Fabbes und meiner absoluten Funpunk-Lieblingsband Nr.1 covern (dafür gibt’s 77x die volle Punktzahl!), gleich danach weiter gegen alles und jeden der keine rockende Gitarre in Händen hält, so intolerant und direkt lob ich mir Punkrock! Schön, schön!! Auch die nächsten beiden Songs sind ungeschliffene Hits direkt von HH’s Straßen, immer mit dem nötigen Augenzwinkern. Da kann man nichts falsch machen! Weiter geht’s mit Small Town Riot, die hier melodischen Punkrock spielen, der sich hinter den „großen“ Kapellen aus Amiland nicht verstecken brauch. Toll gestrickte Nummern, mit Tritt und Melodie. Die Jesus Skins dagegen sind eine Band, da bleib’ ich dabei, die nach der ersten Vollzeitplatte einfach nur noch unfreiwillig komisch für mich sind. Die Drei hier vertretenen Songs untermauern das ganze für mich nur noch. Kann aber auch sein, dass mir einfach der nötige Geschmack für so einen Blödsinn fehlt und ich das ständige versuchen witzig zu sein, schon bei Anke Engelke, Mario Barth und Barbara Schöneberger zum kotzen finde, das brauch’ ich nicht noch auf dem Plattenteller.. da helfen auch keine Coverversionen von noch dämlicheren Bands. Mit 4 Liedern bilden die Detectors den Abschluss dieser Zusammenstellung, die flotten Punk spielen. Nicht unbedingt meine Baustelle, aber auch nicht schlecht. Mit „The Place I belong“ lässt die Band die CD jedenfalls sicher ins Ziel laufen. Dazu gibt’s eine Top Aufmachung des Booklets mit Texten, Bildern und Infos. Wer die Bands Small Town Riot und Eight Balls bisher noch nicht kannte, soll das ruhig als Anlass nehmen in die weiteren Tonkonserven der Bands zu hören, da macht ihr sicher nix verkehrt! 4/7
Dirstheath – Cruise for Abuse (Steeltöwn)
So nett und harmlos das Comic Cover aussieht, so hart ist die Packung die sich dahinter versteckt. Tip-top gespielter Hardcore aus Ostedeutschland, den sich Freunde des Genres nicht entgehen lassen sollte. Ich denke hiermit dürfte die Band auch endlich Gehör bei vielen anderen Leuten finden, die bisher noch nichts von der Band gehört haben. Insgesamt gibt es 8 Songs, die alle sehr fett gespielt sind und eine weitere Überraschung der hiesigen HC Landschaft darstellen. Die Aufmachung kommt auch sehr professionell und mit Liebe zum Detail `rüber, auch das sieht man gern. Sehr sympathisch das ganze. Auch wenn mir diese Art von Musik ansonsten einfach nur viel zu anstrengend fürs Ohr ist.. Das was es sein soll ist es allerdings absolut ordnungsgemäß und dafür gibt’s hier 4/7
Mein Herren!! Als diese Mach(t)werke im Briefkasten lagen, habe ich nicht schlecht gestaunt! Günter Gruse, dieser Schlingel, hat doch tatsächlich alte Falschmelder Ausgaben STRENG LIMITIERT neu auflegen lassen und ermöglicht so einen ungeschönten Einblick in den Punkkosmos der wilden 80er! In der Jan.`83 Ausgabe geht es um die Vorkommnisse `82 in Wuppertal und der Einblick den man hier bekommt ist wirklich geprägt von dem was man wohl ,ohne falsche Ambitionen, 100% Herzblut nennen kann. Dieses Gefühl zieht sich übrigens durch sämtliche Nachdrucke. Schon damals ein zentrales Thema war der Ausverkauf und das stetige immer mehr zur Mode werden der Punkszene- teilweise mit einem Augenzwinkern aufs Korn genommen- auf der anderen Seite mit einer absoluten Abscheu gegenüber Bravo Punks und was sich Jahre später (..bis heute) noch in dieser Hinsicht ergeben sollte. Dieses Feeling der Punks von damals und die kompromisslose Auslegung des eigenen Lebensgefühls zeigt sich besonders in immer wieder auftretenden Konfrontationen mit der Polizei- oder generell dem Staatsaparat an sich. Diese Vorkommnisse/ Standpunkte werden hier allerdings nicht in plumpen Parolen zusammengefasst, sondern bis ins Detail wiedergegeben, bzw. aufgeführt. Musik kommt nicht zu kurz und so gibt es Interviews mit Dead Kennedys sowie mit Kreuzberger Punks, die hier aus der Situation heraus auf Papier gebannt werden. Ebenfalls gibt es in einer Retrospektive über die Sex Pistols zu lesen. Ausgabe 2 (September `83) wartet mit purem Chaos auf, das –allerdings- in Form von Collagen-artiger Weise zusammengefügt zu einem Zine. Noch mehr als beim Vorgänger ist dabei das „dagegen sein“ der Punksubkultur der frühen 80er zu erkennen. Dazu gibt es einen Bericht über Rechte Skins, alleridngs auch mit der klaren Ansage, dass eben nicht jeder Skinhead ein Nazi ist. Eine Sache, die bei heutigen „Punk“ Zines gerne mal vergessen wird.. Daneben werden Songtexte übersetzt, die den Lebenstil und Auffassungen zusätzlich unterstreichen. Dazu gibt es den ersten Teil einer sehr interesanten Sexes Pistols Biographie, in der es unter anderem Haufenweise altes Bild- und Zeitungsmaterial der damaligen Presse zu sehen gibt (ebenfalls eine Sache, die das Layout aus heutiger Sicht autobiographisch im Kontrast der damaligen Zeit erscheinen lässt). Auch interessant sind die Konzertreviews und das dort beschriebene stattfindende Chaos- im Vergleich zu heutigen Punkkonzerten könnte man meinen, dass es bei den meisten Konzertezn heute Zeit eher um stilvolle Selbstinszenierungen geht- wohingegen hier (auch belegt durch Bildmaterial) das absolute Pogochaos losbricht. Auch interessant: Massig Berichte der Toten Hosen aus dem Jahre `83 – hauptsächlich von Konzerten aus kleineren Jugendclubs und Teestuben..um so unwirklicher die Dimensionen, die diese Band heute angenommen hat.. ausserdem taucht eine Kapelle namens Social Distortion auf, mit einem damals noch ganz kleinen Mike Ness.. dazu wieder jede Menge Ideale und Ansichten zur damaligen Lage. Hätte ich mich nicht beim ersten Zine schon in superlativen geübt, würde ich es spätestens jetzt tun! Falschmelder Nur. 4, legt noch mehr wert auf die Erscheinung, so gibt es noch mehr Kollagen und Montagen – und auch politsiche Themen, wie Amerika in Mittelamerika werden aufgegriffen. SS Ulrtrabrutal kommen zu Wort und stellen sich vor und dieses Interview liest sich genau wie das sich anschließende Gespräch mit The Mob auch heute noch lebendig und einfach aus der Situation heraus gegriffen und konserviert. Ebenfalls recht witzig das Foto eines gewissen Mario, der hier zearte 16 Lenze alt ist und mit seinem Skateboard posiert..ein paar Takte später hat der gute unter anderem mit Ralf Richter „Verlierer“ gedreht. Ebenfalls über PIL gibt es was zu lesen und auch das Kölner Platenlabel Rock-O-Rama wird hier aufgrund der immer stärker werdenden Rechtslastigkeit verrissen. Sicher ist das ganze –grade was das Erscheinungsbild betrifft- mit heutigen Zines nicht zu vergleichen, aber auf dern anderen Siete, geht es hier nicht um irgendwelche Vergleiche, sondern viel mehr darum, dass es hier eine sicherlichlich nicht objektive, aber dafür aus subjektiver Sicht, einer damals bis aufs Blut rebellischen Subkultur ein Zeitdokument gibt, was Ihr so wahrscheinlich nicht wieder finden werdet. Ohne dem ganzen jetzt hier eine (unnötige) rosa-rote Brille aufzusetzen,aber dieses Dokument dürfte für jeden der sich für Subkulturen im Generellen und Punk im speiziellen interessiert ein Muss sein. Für Skins ist das ganze ebenfalls eine interessante Sache, denn ich denke zwischen den Zeilen sind hier auch Beweggründe zu erkennen, wieso eben viele Punks der 80er einige Jahre später Oi! und Glatze zum Wendepunkt ihres eigenen Leben nahmen. Wie gesagt, dass hier sehe ich als Zeitdokument und wenn Ihr die Chance habt diese Neuauflagen in die Finger zu kriegen, schlagt zu! Ehrlicher kann man damalige Emotionen dieser Szene, wie Wut, Hass und Ideale nicht darstellen! 7/7
Frühstückspause – Durchgeknallt im Märchenwald (Bandworm)
Tja, was mag man sich bei solch einem Bandnamen und Albumtitel schon drunter vorstellen. Nicht viel zumindest. Genau so bin ich auch an die Sache ran gegangen. Einmal anhören und weg damit. Hauptsache man kann sagen, man hat mal wieder eine richtig schlechte band gehört. Ab auf den mp3 Stick und während des Besuches eines Supermarktes gehört. Tja, aber ihr könnt es euch schon denken, es war eine Überraschung. Ich möchte das Album jetzt nicht in den Himmel loben, aber eins ist es. Erfrischend, lustig und man kann es ab 2 Promille lustig mit grölen. Wobei sogar für nüchterne einige Schmankerl drinne sind. Es sind einige musikalische Cover drinne (unter anderem entdeckte ich den Basslaufes eines legendären Slime-Liedes).Die Texte sind jedoch immer eigener Kreativität entsprungen. Die Band sorgte an der Wursttheke bei mir immer für ein lächeln. Zum Teil ist es wirklich absolut gelungen. Die band spielt mit allen Klischees und für Alice Schwarzer ist das Album bestimmt nicht. Jedoch auch die Politik und Gesellschaft wird nicht außen vor gelassen, jedoch natürlich immer mit einem großen Augenzwinkern. Es sind allerdings auch einige Durchhänger dabei. Textlich vielleicht noch ganz witzig, aber eintönig und zu sehr in die länge gezogen. Muskalisch wirkt das ganze erstaunlicherweise recht ausgereift. Nett produziert muss man sagen. Nunja, das Album ist sicherlich Geschmackssache. Ich finde das es sehr Partytauglich ist und man es wirklich ab und an gerne hören kann. Daher vergebe ich mal sehr nette 4 ½ von 7 Punkten! Anspieltipps sind: Angela Ferkel, Montag bis Mittwoch, Iris, Düb düb düb. Es güßt der Jung aus der Hansetadt Fabipupsimausi. 4,5/7 – Fabian/HH
Vendetta –Ultraumatic (Street Justice) ++ Bezirk 7 Tipp ++
Mit einem Schuss mehr Rock’n’Roll -aber nicht minder Tempo nach vorne- schicken die italienischen Freunde von Vendetta ihr neues Pferdchen ins Rennen. Da kann man sein Staunen darüber wie man, zwischen ständigem touren quer durch die Welt, so ein Album ausarbeiten kann nicht verstecken. Musikalisch ist das ganze bis in die kleinste Ecke ausgefeilt und perfekt gespielt. Und wenn an manchen Stellen Motörhead nicht im Geiste Pate gestanden haben, dann dürft ihr mich gerne „El Plauzo del Grande voll daneben“ nennen!! Wer nach diesem ballernden Mix der superlative (..und mehr Power kriegt man in so `ne CD nicht gestampft!) immer noch nicht genug hat und auch nach 11 Stücken mehr braucht, der bekommt noch 8 weitere Kracher der „Terror Nation“ MCD oben drauf! Die Aufmachung im ultraschnieken Digipack braucht man da eigentlich gar nicht mehr erwähnen.. Wer HEFTIGEN Rock’N’Roll / einen Mix aus Motörhead und späten Pantera / einen Schuss HC und Drums vetragen kann, die dir bei unsachgemäßem Umgang mit deiner Bassregulierung der Anlage aufgrund ihrer Doublebass Einlagen solange die Eingeweide massieren, bis du das Gefühl hast kotzen zu müssen - der liegt hier Goldrichtig!! Ein Spitzenalbum, mit dem Vendetta es mit wirklich jedem aufnehmen kann. Handgemachte Musik ist nicht totzukriegen, wer was anderes denkt – wird hier eines besseren belehrt! 7/7
Frei.Wild – Voin nah und Fern DVD( Asphalt)
Es gibt Sachen, die auf mich einfach befremdlich wirken. Unter anderem sind das Bands die Fanclubs brauchen, auf Verderb und Gedei nach irgendwelchen Möglichkeiten schielen Bands wie den Onkelz nachzuziehen und sich irgendwie – vielleichta auch ungewollt- durch eigene Selbstbeweihräucherung zur Ausnahme im Akkrodschungel zu erklären. Klar, man soll von dem ünbberzeugt sein was man tut, da spricht nichts gegen, aber wie gesagt, ich finde das ganze einfach nur als „Weidner in light Version“. Wer immer noch nicht verwunden hat, dass seine Ersatzreligion Böhse Onkelz nicht mehr spielt und wer unbedingt einen Fanclub oder eine Band brauch, die ihm mit Parolen wie „Einer von uns“ die Familie ersetzt, der hat hier sicher das richtige für sich gefunden..ich finde solche Bands (und da sind Freiwild nicht die einzigen die das machen) genau so aufregend wie Peter Maffay…, nur dass von dem niemals hier was zum Verriss vorliegen würde. 0/7
Rhein-Neckar Fuck – Der Sampler (Nix Gut)
Hübsch aufgemachter Sampler, der sich mit dem Rhein Neckar Delta und seiner zugehörigen subkulturellen Muiskerzunft befasst. Insgesamt 28 tracks gibt es zu hören, die es auf 74 Min. Spielzeit bringen, nicht schlecht. Die Qualität der einzelnen Songs schwanken zwar teilweise etwas, alles in allem isses aber `ne sympathische Angelegenheit und jeder Band ist anzuhöen, dass man hier sein bestes gibt. Deutschpunk Fans bekommen hier jedenfalls `nen gebündelten Überblick über das Schaffen der Region und auch die ein oder andere Streetpunk sowie Punkrock Band weckt weckt Interesse an mehr. Gewinner auf dem Teil sind für mich Memphis Bitch, The Schogettes,Parboiled/ Snicker Doodles/ Pandaplayschool. 3/7
Schnell gespielter, deutschsprachiger, Punk. Mal schnell, dann wieder melodischer aufs Ohr. Die Produktion ist hier ziemlich Lofi gehalten, was ein wenig schade ist. Klar, so klingt das Ganze so, wie man’s auf jeden Fall auch live auf der schlechtesten PA bringen kann- auf der anderen Seite hätte hier eine bessere Produktion sicherlich nicht geschadet ..wer allerdings die knarzigen Aufnahmen älterer Punkkapellen auf einem nicht näher genannten Brühler Plattenlabel Anfang der 80er mag/mochte (..ich sage nur „Aloahe“..)hat hier (wenn auch unfreiwillig) authentische Kost im CD Player. Ansonsten hat die Band aber einige gute Kracher auf Tasche, wie z.B. „Arbeit macht frei“ / „Wodka auf Kant“ und „Du kotzt mich an“. Insgesamt gibt es 15 Lieder zu hören und mit einer etwas besseren Aufnahme im Gepäck, lässt sich dieser erste Schritt in die richtige Richtung, sicherlich noch ausbauen. 3/7
Die Gefahr – Sex & Punk & Religion (Nix Gut)
Das letzte Album ist noch gar nicht so lange her und schon wartet man mit neuen Liedern auf. 12 mal geht’s hier um die im Titel der CD angesprochenen Themen. In Zeiten in denen ich ständig Terrorwarnungen in Verbindung mit irgendwelchen Glaubenskriegern im Radio & TV überflutet werde ein aktuelles Thema, das die Band hier aufgreift. Musikalisch hat mir der Vorgänger allerdings besser gefallen, da hier alles etwas ausgereifter gewirkt hat- vielleicht hätte man sich mit diesem Album noch etwas mehr Zeit lassen sollen. Hier sind ein Haufen gute ansätze zu hören, aber wo auf dem Vorgänger einfach viel mehr Power zu finden war, zieht sich diese CD,, beispielsweise bei Titeln wie „Workaholic“ einfach nur in die Länge und der Gesang der bei „1000 Meilen“ soviel Textinhalt hätte alles zu geben hört sich an wie Campino nach dem 12. Burn Out... charakteristisch dafür das Textzitat „wir machen jedes Jahr ne Platte“ ..den Druck sollte man sich nicht selber aufbrummen, sondern eher seltener, dafür aber mit Power veröffentlichen. Hört in die Scheibe noch mal rein und mein Verweis geht für Deutschpunk Freunde eher richtig Vorgängeralbum. 1/7
Ook*dat*nog – Spiel des Lebens (Nix Gut)
Von der Band hatte ich vor ein paar Jahren mal ein Song auf einem Sampler gehört, irgendwas mit „Punks im Park“, oder so . Der gefiel mir sogar richtig gut, leider habe ich danach nichts mehr von der Band gehört. Da muss ich einiges verpasst haben, denn mittlerweile veröffentlicht man mit dieser CD, dass 4. Album! Gespielt wird hier immer noch Fun-HC-Punk, der besonders durch die weibliche Stimme geprägt wird. Was allerdings aufstößt sind Keyboards und anderer Synthesizer Kram, der hier eingesetzt wird.. und bitte: wenn man so was schon einsetzt, dann bitte nicht in so einem „Meditationskurs für Anfänger“- Sound.., denn das einzige, was da passiert ist, dass man einpennt.. Einige gute Nummern und Ansichten hat man dennoch drauf, so ist zum Beispiel „Europa wir kommen“ ein wirklich tofter Song für den Sommer `08 und auch „Das ist Fußball“ kann überzeugen, wobei man sich die weiteren „Bonus Hits“ hier besser hätte sparen sollen, es sei denn man steht auf Mr. President „Coco Jambo“ klingende Lieder mit vereinzelten Gitarren.. sorry, aber das ist echt die aller unterste Schublade.. die gruselige Krönung ist da lediglich dem Abi-Lied eines Bandmitglieds hier vorbehalten, in der das örtliche Gymansium des Provinznestes besungen wird. Aus Gründen der Realsatire würde ich vielleicht noch lachen- wenn da nicht diese Kotz und Möchtegern HC Knüppelversion von AC/DC’s „Touch too much wäre“! Hätte ich mir die Hand nicht bereits am WE verletzt, würde ich spätestens jetzt „Faust auf Jochbein“ als einzig verdiente Rezension dieses Liedes gelten lassen. Ansonsten gibt es mit „Ook dat nog“ und den oben genannten Nummern aber auch Nummern auf dieser CD, die spätestens nach dem 2. hören doch noch einen soliden Eindruck hinterlassen. Auf ein gesamtes Album gemünzt (das 17 Nummern zählt) ist das aber leider etwas wenig.. die gute alte 7“ wäre hier vielleicht die bessere Wahl des Tonträger-Mediums gewesen. 2/7
Circa Survive – On letting Go (Equal Vision)
Das Produktion, Songwriting, musikalische Arrangements und die optische Aufmachung einen Kreis bilden können, zeigt diese CD. Die Musik pendelt irgendwo zwischen Alternativ Musik, mit Rockkante, wunderbar in Szene gesetzten Gitarren mit viel Sustain und wunderbar gespielten ruhigen Passagen. Irgendwo zwischen Jimmy eat World OHNE störende Kanten und Coldplay mit mehr Druck und Energie – aber auch nicht zu glatt, dafür mit 12 Nummern, die zwar bei mir, nach dem ersten hören, einen guten Eindruck hinterlassen haben- mit denen ich aber erst nach mehrmaligem Hören wirklich etwas anfangen konnte. Interessant dabei, dass ich wirklich das Interesse hatte diese CD kennen- und verstehen zu lernen, so was ist selten, aber wenn so ein Gefühl beim ersten hören erreicht wird, denke ich kann man von einem gelungenen Produkt sprechen. Gehört habe ich diese CD jetzt bestimmt an die 15 mal, aber immer wieder entdecke ich was neues an Ihr. Was eben auch an der Produktion und der Studioarbeit liegt, die ich persönlich grundsätzlich immer faszinierend finde. Vor allem, wenn wirklich sämtliche Register dabei gezogen werden, die eben in anderen Musikrichtungen -wie Punk/Oi!/ Rock n Roll- schnell steril klingend das Gesamtbild deformieren können, hier allerdings vollends aufwerten und erst ins richtige Licht setzen. Zu dieser musikalischen Landschaft, die die Band hier malt, gibt es dann noch eine Aufmachung, die ich als absolut grandios bezeichnen würde. So gibt es ein Booklet, das Daumenkino-Ähnlich aufgebaut ist und in der es erst in der Mitte des alle Texte zu finden gibt. Die Kreativität, die in dieser CD steckt ist wirklich schwer zu beschreiben.. das klingt bescheuert und hochtrabend, aber wer schon mal ein Instrument in der Hand gehalten hat und in irgendeiner Weise Interesse an gestalterischen Arbeiten hat, wird hier gleiches von sich geben. Verpackt wird das ganze dann noch im Pappschuber, wodurch der Effekt dieses sich anschließend zeigenden Covers noch besser wirkt. Wer also auf Indie-Sound steht und offen für so etwas ist, der sollte hier zugreifen, denn besser kann man so ein Album einfach nicht schreiben, aufnehmen und darstellen.
Full Speed ahead – All in me (Halb 7)
Die Band gibt es auch schon ne ganze Zeit lang. Seit `94 turnen die Herren schon über die Bühnen und stellen sicher eine der Fittesten HC Bands der Republik dar. 11 Songs gibt es zu hören, die allesamt ihre gewollten Ecken und Kanten haben, wie es sich eben bei HC gehört. Denke vor allem Live dürften diese Neuen Nummern ein Garant für Prellungen und ein siedend heißes Moshpit sein. Die Produktion ist fett und genau so bombastisch wie es bei dieser Musik (und diesen Breaks!) sein muss. Dieser Band macht da keiner so schnell etwas vor, soviel ist sicher, denn hier ist man auf verdammt hohem Niveau zu Gange, wie es viele grade aus Deutschland sicherlich gar nicht erwartet hätten. Wer HC mag sollte an der Band nicht vorbei kommen- für mich die deutschen Madball. Jo, das kann man so stehen lassen! 4/7