Anlässlich der letzten Tour gibt es hier noch den “Nachtisch” dazu in Form dieser Split EP. Hudson Falcons bieten gewohnt gediegenen Streetpunk, direkt und ohne Umwege, mit ungeschliffenen Charme und haben mit “Dülmen Rock City” dirkt mal ihren Tribut betreffend der dort ansässigen Crew in Noten gefasst (Den Tourbericht gibt es übrigens an der Konzertfront der Bezirk 7 Seite zu lesen!) Virus Nine spielen chaotischen Punk, wie er auch in den frühen 80ern hätte rausgerotzt werden können. Mir teilweise etwas zu chaotisch,aber für das was es sein soll genau richtig. Nicht nur in Ergänzung mit dem eben angesprochenen Tourtagebuch eine nette Sache. 3/7
2 Fatties & the Bloody Beerbois – The american Dream (Lionheart) ++ BEZIRK 7 TIPP ++
Auf limitiertem, blauem Vinyl kommt dieses Schmuckstück auf den Plattenteller geflogen. 3 mal allerbester Streetpunk, mit Frauengesang, wie er hier die Punktwertung nach oben hin aushebelt.Vergleiche zu Avengers und Rubber Gun brennen sich da förmlich ins Gedächtnis und die Band selbst spielt dermaßen herzerfrischend, dass man es kaum erwarten kann, bis es hiervon mehr gibt!! Eine der granz großen Überraschungen der letzten Zeit und definitiv eine der Bands, die man unbedingt im Auge behalten sollte, denn was hier noch kommen könnte, kann wirklich alles wegspühlen! Drei grandiose Tracks einer nicht minder grandiosen Band- MEHR, MEHR, MEHR!!!!!!!!! 7/7
Ladehemmung – Seid Bereit (Nix Gut)
Eigentlich haben wir hier eine gut gespielte Deutschpunk Platte vor uns. Textlich ebenfalls nicht unbedingt das was man unter Klische oder Peinlichkeit verbuchen kann. Warum man allerdings dann einer faschistisch strukturierten Organisation wie der FDJ Tribut zollt (im Anfang zu „Bau auf“) verstehe ich dagegen leider Null.. Daher bleibt das Ding auch wertungsfrei. Sorry, aber wer den Kopf einschaltet und auf der anderen Seite mit so einer unreflektierten und schlichtweg dummen Parolenscheisse aufwartet, disqualifiziert sich einfach selbst.
Antifaschist politisch verfolgt – DVD (NIX GUT)
Wer schon einmal das Vergnügen hatte mit dem staatlichen Rechtsverständnis konfrontiert worden zu sein, wird sich an manchen Stellen, vorsichtig gesagt, sicherlich schon das ein oder andere mal nach Sinn und Unsinn betreffend dem Einleiten / der Durchführung bestimmter Verfahren gefragt haben. Hier gibt es nun die Doku der „Hakenkreuzaffäre“ um das Süddeutsche Label Nix Gut, welches sich ja auch durch die deutsche Medienlandschaft gewalzt hat. Zusammengefasst und kompakt aufgeführt kann man hier die Vorgeschichte, das Verfahren, das öffentliche Interesse sowie schlussendlich auch die Urteilsverkündung nachverfolgen. Dabei wurde, was interessant ist, auf eigene nicht objektive Standpunkte verzichtet, sondern vielmehr eine objektive Aufführung und Summierung der Vorkommnisse zusammengetragen, die einen Einblick in dieses Verfahren erlaubt. Zu Wort kommen nehmen dem normalen Bürger, dann auch Politiker, Beschäftigte der Gewerkschaft, Musiker etc. die alle entweder direkt/ indirekt oder durch ihre unterstützung des Ganzen von der Angelegenheit betroffen waren. Zusätzlich hält die DVD dann auh noch einen Dateintil bereit in dem es weitere Berichte, Interviews und einen kompletten gesonderten Einblick in das Verfahren gibt sowie weitere Berichte, Interviews, Urteile und Rechtshilfetipps. Sicher keine uninteressante Geschichte, alleine schon aus rechtlicher Sicht (Was wird verboten: Eine Meinung oder ein aussprechen einer Meinung) wert sich damit zu beschäftigen. Bei Nix Gut selber gibt es das Ding dann zusaätzlich zum fairen Preis für den kleinen Geldbeutel. 5/7
Tabaltix –Sex, Pugs & Rock’n’Roll (Crazy Love)
Das Cover der CD erinnert an Frenzy und der Inhalt sieht nicht anders aus. Nach alter Schule wird hier Psychobilly der ersten Welle gespielt. Und zwar wirklich so, dass man meinen könnte, diese CD wäre in einem Guss mit der „Clockwork Toy“ der eben genannten Beatformation eingespielt worden. Verzerrte Kloppstellen sucht man hier also vergebens, stattdessen setzt man auf Melodie und Arrangements der gehobenen Sorte. Das ganze gibt’s dann 14 mal aufs Ohr un wer auf Billy der gekonnten Sorte steht, der sollte dieser Band hier unbedingt mal `ne Chance geben. Dazu gibt es ein duftes Booklet in schrillen Farben und der einzige Kritikpunkt ist lediglich, dass zwar jeder Actionplatstikfigur der 80er Ihren Weg ins Booklet gefunden hat, aber nirgendwo auch nur eine He Man Figuus zu finden ist, hehe.. Wieder eine Band, bei der man sich auf weitere Phonsalven freut. Sympatisches Teil und ein echter Geheimtipp, den ich Euch mal zu Ohren nehmen solltet! 6/7
Lükopodium – Denk laut oder vergiss es (Nix Gut)
Relativ fix nach dem Debüt legen die vier Österreicher Punks den zweiten Streich nach. Diesmal etwas melodischer, weniger auf Geknüppel ausgerichtet, aber immer noch intelligenter (österreichischer) D-Punk. Testlich scheint man komplett hinter dem zu stehen was man tut und punktet vor allem mit Stücken „Tiefer Fall“ einem Song gegen Drogen. So ein Bewustsein würde ich mir noch von viel mehr Bands wünschen. Hier wird ein klares Thema ebenso deutlich angesprochen- Respekt! 13 Songs sind auf dieser CD zu finden und D-Punks sollten, insofern die Band bisher an ihnen vorüber gegangen ist, den Ösis wirklich `ne Chance geben. Teiweise fühlt man sich hier auch an frühe Razzia Sachen erinnert. Das sollte für die Zielgruppe ein entsprechender Wink mit dem Zaunpfahl sein.. 4/7
Division Fichtengebirge/HIGH SOCIETY -SPLIT CD
Division Fichtengebirge Ach du Scheisse...den Opener von Division Fichtengebirge kann man sich kaum anhören, so wird hier abgekrächzt.. nee.. auch die weiteren 8 Lieder der Band nerven da einfach nur, so sympathisch ich da einen Titel wie „Ich will Angriffskrieg“ auch finde.. Weitaus besser gefallen mir da HIGH SOCIETY, auch wenn die Lieder leider eine Produktion haben, die alles andere als grandios ist. Der Gesang geht hier fast komplett unter, während der Rest der Instrumente sich zu sehr vermatscht. Schade eigentlich, denn Texte und Aussagen stimmen hier in jedem Fall. Nur geht so was dann total unter und am Ende isses auch nur einfach anstrengend zu hören. Ich bin sicher beide Bands haben da was draus gelernt.. die einen Ihren Kehlkopf zu schonen und die anderen das nächste mal mehr auf das abmischen des Materials zu achten. 2/7
The Chuck Norris Experiment – The Return of Rock’n’Roll (Psycho T)
Punkrock mir deftiger Rock’n’RoIll Kante wird gern gehört- vor allem hier! Teilweise fühlt man sich auch an ein paar Dead Kennedies (besonders beim Opener “You got it coming“) und Siouxie Einflüsse erinnert. Ansonsten geht es hier mit kantigen Riffs frisch zur Tat und rückt speckige Gitarren ins rechte Licht. Wirklich gute CD und eine Band, die sicher noch einiges vorhaben wird. Ich wüsste erhlich egsagt nicht, wieso so was nicht irgendwo zwischen Hives, Mando Diao und Konsorten das ein oder andere Sommerfestival hüpfen lassen sollte! 6/7
Goldblade – Rebelsongs (KB Reocrds)
Goldblade ist in jedem Falle eine Live Band- das wird jeder bestätigen, der die Band schon live gesehen hat. Spielerisch amcht amn den Herren ebenfalls nichts vor, nur kann das eben auf einem Studioalbum auch leicht anstregend wirken. Wie leider auch auf „Rebelsongs“ Logo gibt es Titel wie „Black Sheep Radical“ die nach vorne gehen und sofort mitreissen, auf der anderen Seite gibt es aber auf den anderen 11 Stücken sehr viel, zwar gekonntes, aber eben auch für das Ohr nicht immer flüssiges. Klar verstehe ich, dass eine Band, die Fähigkeiten hat, diese auch nutzen will, aber damit läuft man eben auch Gefahr bei einer Musik wie Punkrock, die einfach „einfacher“ gestrickt ist (nicht negativ gemeint) um sofort mitzureißen etwas zu viel aufzutragen. Spielerisch ist der Silberling im schicken Digipack auf keinen Fall schlecht, aber eben auch nicht so flüssig, dass er mit seinen Titeln so mitreißen kann wie diese Titel es auf der anderen Seite live tun (remember: Live Band!). Zu den 12 Studio Songs gibt es dann noch zwei Bonus Videos. Wer es sehr anspruchsvoll mag, sollte die Band unbedingt testen, da man hier Innovatives Treiben def. Nicht absprechen kann. 2/7
Lombego Surfers – Pagan Thrills (Flight 13)
Cooler Mix aus Punrock, Rock’n’Roll und Surf – wenn man so sagen mag Surf’n’Roll! Mal im ruhigen Tempo, dann wieder im gelungenen Mitteltempo pendelt man sich auf einem Album ein, dass man als Ganzes hören und nicht mit einzelnen Anspieltipps verhackstücken sollte. Grade die langsamen Surfpassagen verleihen dem Album das gewissen etwas. Die Stimmung ist mal düster,dann wieder mitreissend. Der bandeigene Voodoo fruchtet also hier und ist alles anderes als fauler Zauber! Fast schon unglaublich, dass alle hier zu hörenden 12 Stücke an nur 4 Tagen in die Kiste gehauen wurden, da hat man im Studio wirklich keine Zeit verschenkt! Fans der Lombego Surfers werden die Scheibe eh ihr eigen nennen und wer die Band noch nicht kannte und auf diesen wirklich gelungenen Surf’n’Roll Sound steht, der sollte dieses Album auf jeden Fall antesten, er würde es mit Sicherheit bereuen, wenn er es nicht täte! 5/7
The Seperates – The Truth is in there (Radio Rebel) ++ BEZIRK 7 TIPP ++
Flotter Punkrock mit gewaltiger Rock’n’Roll Kante. Bewusst dreckig gehalten und jede einzelne Sekunde treibend. Da geht der Weg nur nach vorn und was nicht mitkommt, wird gnadenlos zurückgelassen. Dazu kommen schneidende Solo Gitarren, die zeigen dass man ein Wah Wah Pedal durchaus überzeugend einsetzen kann, wenn man seine Aussage auf dem 6-saiter der Menschheit ins Ohr fräsen will. 12 Lieder gibt, die hier mundgerecht nicht zu lange gestrickt werden, aber alles enthalten, was man sich in einem stickigen Club wünscht von der Bühne gerotzt zu bekommen. Wer auf Bands wie the Queers steht (die ebenfalls ein mehr als überzeugendes Werk vor gar nicht langer Zeit vorgelegt haben) und den feinen Unterschied zwischen Punkrock mit Rock’n’Roll und Punk’n’Roll zu schätzen weiß, der greift mit zitternden Fingern nach diesem schlicht aufgemachten Digipack, der mit Äußerer Schlichtheit und innerer Schönheit besticht. Jo, besser hätte das die Bild am Sonntag auch nicht schreiben können! 7/7
Scharmützel - ..ain’t dead (KB Records)
Auch eine Band die länger gerastet – aber nicht gerostet- hat (was für eine BauernschlOi!e!). Musikalisch findet sich Rock’n’Roll, genau wie Oi! in ausgiebigen Mengen auf dieser CD. Textlich hält man sich mal in deutsch, mal in englisch und mal im bilingualen Mix an vorderster Front. Was hier positiv auffällt ist, das hier genau die Ideale hochgehalten werden, die vor ca. 10 Jahren einfach eine Selbstverständlichkeit innerhalb der Skinheadszene waren und von denen im Kuschelkurs mit allem und jedem dann mit den Jahren immer mehr verloren gegangen ist. Jetzt fordere ich hier kein Szene-internes(oder –übergreifendes) Southall für arme, aber genau diese klaren und ungeschönten Statements machen diese CD für mich eben sympathisch. Mit 18 Nummern ist diese CD wirklich aus vollem Herzen bestückt, es gibt ein dickes Booklet mit allen Texten, Fotos (hier hätte ich mir dann doch passend zu den sehr Skinhead-lastigen Texten auch das passende Outfit gewünscht (so ein Seitenhieb muss bei soviel berufen auf eine Szene gerechtfertigt sein) und schlussendlich bekommt ihr hier für euer Geld `nen satten Silberling, bei dem man auch nach dem zweiten hören noch Spaß an Nummern wie „be yourself“/ „Music Sex and Baseball Bats“ (hier kann man froh sein, dass englisch auch die im deutschen furchtbarsten Textpassagen „rund“ klingen lässt..)/ „Sexism Crew“/ „Stolz & Unbequem“ / „She’s the one“ / To the Grave“ / „Für die Ewigkeit“/ (bis auf das Grindcore „Unite“ am Ende des Ref’s) „New Breed“ hat. 5/7
Underdogz - .. von der Strasse (KB Records)
Neue Band, die hier selbstbetitelten Gossenrock spielt. Die Ansätze sind auf jeden Fall nicht schlecht, aber alles in allem, fehlt es dann doch leider am letzten Quentchen was die Sache rundmacht. Teilweise klingen die Songs einfach zu unflüssig in Ihrem Aufbau (oder, wie bei „manche Hürde“, aus mehreren Teilen, ohne schlichtende Übergänge, zusammengeschustert). Etwas Schade, denn man hört auf jeden Fall raus, dass die Band im Grunde auf die richtigen Ideen setzt. 13 Songs gibt es und als Anspieltipp rate ich dem Interessierten „verlogene Generation“. Ansonsten ist da noch einiges drin für die Jungs, die ohrenscheinlich erkennen lassen, dass sie weitaus mehr können als das hier- vor allem bei der Produktion/Aufnahme sollte man aber beim nächsten mal auf mehr Druck achten! 3/7
Es lebe der Punk Vol. 10 – Sampler (NIX GUT)
Den Start machen Tanzende Kadaver mit dem Song „Im westen nichts neues“ und ich muss echt sagen, dass sich lange Zeit mehr keinen so peinlich aufgesetzten Text gehört habe. Klischee ist da noch zu tief gestapelt und genau diese Art von pseudopeinlichen Möchtegern antifaschistischen Hippieparolen lässt mich bestenfalls nur über genau solche Hippie-Punks lachen. Manchmal frage ich mich echt, welchen „bösen Fascho“ man eigentlich mit solchen dämlichen Kinderreimen seine Grenzen aufzeigen will, in dem man sich nach bestem ermessen selbst bis auf die Knochen blamiert.. Weiter geht’s es dann mit anderen Bands, die wirklich ausschließlich – bis auf Molotov Soda & Esa Zecken – nur nerven (Wer die Bands nicht kennt, kann sie hier zumindest antesten). Bei insgesamt 20 Liedern ist das einfach zu viel Schwachsinn, der da aufs Ohr trifft. Und das ausgerechnet zum Jubiläum dieser Sammlerreihe.. Positiv anzurechnen bleibt allerdings der Cheapo Preis zu dem das Ding verscheuert wird / die dafür wirklich edle Aufmachung, die es so nicht mal bei manchen Komplett CD’s diverser anderer Interpreten gibt, und das dass eventuell das ist, was der Deutschpunk Fan von heute will.. 1/7
Mad Dog Cole – Ultra Violence (Crazy Love)
Für dieses Album gab es `ne Menge Vorschusslorbeeren. Vielleicht hat das auch die Erwartungen für mich etwas zu hoch gesteckt. 12 Titel gibt es, ein gut aufgemachtes Booklet auch und trotz allem will am Ende der Funken doch nicht so recht überspringen. Alles sehr absehbar und der nötige Pfiff fehlt einfach. Im großen und ganzen finde ich das Ding einfach nur unspektakulär. Und damit habe ich auch schon Flasche leer, auch wenn andere vielleicht in dem Ding anscheinend die Neuerfindung des Rades sehen. 2/7