Deutschrock- dafür aber nicht so blödpeinlich, wie das meiste aus dieser Richtung. Auch nicht unbedingt ganz so der zwanghafte VGersuch mit aller Gewalt nach den Onkelz zu klingen. Trotz Deutschrock- Antipathie `ne okaye Scheibe mit 14 Lieder, Digipack und dickem Booklet. Zwar würde ich mir nach wie vor keine einzige Scheibe aus der Sparte Deutschrock kaufen, aber wenn trotz dessen hier noch Unterschiede zum Rest auftauschen, kann man das wohl als gut ansehen. ..den Fehler sich die Bilder auf der HP der Band anzuschauen sollte man allerdings nicht machen, da sonst die Vergleiche zu 3. Wahl oder Troopers ganz schnell zerfallen und nur die Assoziation „Oberstufen-Abiball-Rockband“ bleibt. Meine Fresse, bin ich ein oberflächliches Arschloch... 3/7
The Rudes – Join the Army EP (UVPR) ++ BEZIRK 7 TIPP ++
So kann man sich vertun: Dem Namen nach bin ich hier von Ska ausgegangen, aber was die Franzosen stattdessen vom Stapel lassen ist wider allen Spekulationen allerfeinste Mitsing & Mitgröl Mucke der absoluten Spitzenklasse! Da sitzt und passt alles und hat auch noch genug Luft um einem einen Chor nach dem anderen ins Ohr zu schreien. Musikalisch ist man irgendwo zwischen traditionellem Oi! Sound Marke 80er und frischem Sound mit toften Gitarren, Klasse Refrains und immer wieder zu nennen: Chören der Spitzenklasse! 3 Songs gibt es zu hören, jeder davon ist ein Hit und allerspätestens nach dem Titeltrack kann man kaum erwarten ganz schnell `nen Nachschlag davon zu bekommen. Geheimtipp!! 7/7
Die Superfreunde – Apfel, Birne (Trash 2001)
Was für `ne blöde Scheiße! Es gibt nur eins was noch unwitziger ist als der Versuch durch krampfhaftes Sexisten - & PC Unkorrektheits- Getue„provokant“ und „witzig“ rüberzukommen. Und zwar wenn man null witzig ist, schon nach der 4 Nummer nur noch nervt, die Anzeige im CD Player aber noch 12 weitere Titel androht -die alle auf dem gleichen beschissenen Level sind. Und dieses krankhafte nachkopieren eines Klaus Lüers geht mir bei solchen Möchtegern Punkbands genau so auf den Sack wie das nervigen Onkelz Nachgeeifere irgendwelcher drittklassiger Deutschrockbands. Wer sich ernsthaft über so eine Kindergartenscheisse amüsieren kann, bei dem kann man auch mit Schlägen nichts mehr retten. Damit könnt Ihr höchstens noch `nem Berufsstudenten `nen Zwei-Euro großen Wichsfleck in die Hose zaubern – Hätte ich so was mit 13/14 als „Punk“ verkauft bekommen, ich wäre aus Protest sofort rechts geworden. 0/7
9mm Rock – Fegefeuer („Ich finde hier ums verrecken keine Labelangabe“-Records)
Assi Rock’n’Roll steht drauf –und ist auch drin! 12 Titel mit schweren Gitarren, durchgängig deutschen Texten und so sicher genau das richtige für die musikalische Untermalung eines Bikertreffens. Nun bin ich nicht unbedingt das was man einen Biker nennt, aber zumindest weiß ich 6 Saiter-Solo’s zu schätzen. Der Gesang ist mir auf Dauer zwar etwas zu kreischend, aber Freunde oben genannten Sektors dürften damit sicherlich gut bedient sein.
The Daltonz – EP (UVPR)
Ungeschliffener traditioneller Franzosen Oi!, der für mich wie die Skinheadvariante der Beltones klingt. Also alles gediegen im Tempo, schrammelige Gitarren und alles sehr ehrlich gehalten, dass man sich am liebsten an der Theke n Bier bestellen will, während die Band oben auf der Bühne dazu das Eisen schwingt. Zu Hören gibt es drei Lieder, davon zweimal in englisch und einmal in Landessprache. Lohnt sich anzutesten, vor allem der Song „Boyz from the North Side of the Land“, der eigentlich schon Grund genug wäre sich dieses Stück Vinyl in die Sammlung zu stellen! 4/7
Operation Semtex – Ruhrpott Romantik (KB Records)
„Oi!-Punk“ wie man es in NRW bekanntermaßen gerne betitelt und wenn es in Textzeilen öfters um „bunt&rasiert zusammen“ geht. Das ist alles nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich so geilo, dass ich das jetzt 17 mal bräuchte. Wer allerdings am Duisburger HBF die Currywurst so geil findet, dass er sie in die Grußliste aufnehmen muss (Freunde, DAS ist mir WIRKLICH unbegreiflich!!) als Skinhead in einer Punkband spielt und Punks, die in der gleichen (!) Band „Oi!“ spielen hören will, hat hier das richtige. Ich kann mit so was einfach überhaupt nix mehr anfangen. 0/7
Die Siffer – Viel Nichts um Lärm (Nix Gut)
Günter Netzer hat mal gesagt „Die Tragik des Fußballs ist, dass Schönheit nicht immer siegreich ist!“. Ähnlich sieht das hier aus. Man versteht sein Handwerk und spielt virtuos- aber das ganze nervt einfach nur irgendwo! Ich finde weder den avancierten Gesang witzig, noch den Humor der Band und selbst wenn hier an den Instrumenten nichts besser zu machen ist, höre ich mir tausend mal lieber `ne rumpelnd, rauschende, übersteuernde Kellerband an, die weniger nach Kunstperformance schmeckt, dafür mehr nach ambitionierter Mucke, die hauptsächlich auf Spaß an der Sache basiert. Wer auf JBO in Deutschpunk steht, macht hier vielleicht `nen guten Griff, aber ansonsten wären das genau die Art von Nachbarn, die mir mit ihrer „Witzigkeit“ spätestens im dritten Monat `nen handfesten Nachbarschaftskrieg wert wären.. 0/7
Kondor – Illusion & Realität (Nix Gut)
Hammerharter HC Punk, mit scharfen Ecken und Kanten. Nee, so was kann man gar nicht nebenbei hören, da wird man sonst bekloppt bei.. Diese Band zwingt einen dazu ihr entweder ganz oder gar nicht zuzuhören- Nix für Schwache Nerven, denn wie gesagt, geht es hier heftig zur Sache. Man knüppelt, schreit und scheppert sich laut krachend durch 15 Nummern, dass man danach auf jeden Fall erst mal verschnaufen muss. Wer die ganz harte HC-Punkmucke mit deutschen Texten braucht und noch nach `ner Band sucht, die den Rawside Scheiben im Regal Gesellschaft leistet (mit `ner satten Scheibe alte OHL), hat hier `nen amtlichen Tipp, was er sich am besten ins Haus holt. Laut, Krachend und mit `ner Menge Magengrubenschmerz- Ohrenschmerzen inbegriffen. Aber ich glaube das war bei den Österreichern hier auch so gewollt! 4/7
Es ist manchmal beängstigend, dass es Bands gibt, die sich anscheinend keinen Flop leisten, sondern auch nach der 11. Veröffentlichungen nicht nur immer noch zu begeistern, sondern auch zu überraschen wissen. Wieder mal gibt es PERFEKT inszenierte Ska-Nummern vom besten Schlag und zusätzlich auch ein paar rockende, wohl portionierte, Gitarrenklänge. Mal auf englisch, dann wieder auf französisch, zeigen die Rudeboys aus Paris eindrucksvoll, wieso sie eine DER Top-Bands im Ska Sektor sind und es nicht ohne Grund weit über die Grenzen von Europa hinaus geschafft haben Ska Freunde landauf landab zu begeistern. Der Fakt, dass die Band zusätzlich immer noch offenkundig Sympathien für die Skinheadszene hat und die Wurzeln ihrer Musik kennt, ist dabei ebenfalls erwähnenswert- da hat man (auch seitens einiger „Ska“ Bands) schon die tollsten Sachen erlebt, was den eher „ungewollten“ kurzhaarigen Anteil des Publikums betrifft.. Spielfreude und Gute Laune ergänzen sich hier und treiben die Platte nach vorn, dass jeder, dem dabei nicht der Stiefel wippt, sich ganz schnell `nen Termin beim Ohrenarzt geben lassen sollte. Und wer es schafft eine 21 Titel starke Platte zu machen, bei deren Hören man sich gegen Ende fragt, ob das jetzt wirklich schon XXXXX Minuten waren, die da vergangen sind, der hat einfach in jeglicher Hinsicht ALLES richtig gemacht! Ausfälle: Null / Oberkracher: „Skarface Return“/ „Meetic’s King“/ “Se tair en Chier”/ “ Rude Boy Show”/ “Borstal Breakout” und “Esprit Canal” Dazu gibt es `ne dicke Aufmachung, mit Texten, massenweise Bildern und allem was dazugehört. Ska Fans werden das Ding eh schon direkt nach Veröffentlichung in der Sammlung haben ..und ich wüsste eigentlich keinen Grund, warum nicht jeder andere auch da gleich handeln sollte! 7/7
No Authority – Don’t lose Heart (Leech)
Musikalisch ist das hier gebotene ausgereift, allerdings nervt mich persönlich der Zweistimmige Gesang nach kurzer Zeit total an. Der eine singt in „typischem“ Deutsch (mit irgendeinem Akzent dazwischen), der andere in total überzogener „r“ und „o“ Betonung.. Hinzu kommt noch, dass die Bandmitglieder genau so aussehen, wie das „übliche“ Ska Punk Publikum, die meinen sie hätten in irgend`ner Weise das Recht mich als Skinhead blöd anzuquatschen, was ich als „Fascho“ auf einem „ihrer“ Konzerte zu suchen hätte, während irgendwelche Hippie-Rastazopf-Träger abwechselnd zwischen Fruchtbarkeitstanz und Kinder-NOFX-Pogo ansetzen.. Wie gesagt der Gesang und meine zugegebenermaßen beschissene Arroganz in solchen Dingen stellen der Band da ein Bein. Aber wir sind hier auch nicht beim Bild der Frau. 0/7
Helldriver – Mädchen mit Motorsägen (Wolverine)
Für das Cover gibt’s die volle Punktzahl! Blasierte Schönheiten mit Motorsägen, kurzen Röcken und strammen Waden punkten eben bei des Single-Mann’s Herz! Musikalisch ist das ganze dann irgendwas zwischen Rock n Roll, Gitarrenrock mit vielleicht manchmal etwas zu krampfhaft lustigen Texten. Auf die Dauer alles etwas anstrengend und wenn ich ehrlich bin schon nach Titel 3 (von 13) `ne Sache, die bei mir eher unrund gelaufen ist. Wer die Ärzte mag, aber keinen Bock auf deren immer gleichen aufgewärmten Brei hat und entgegen den Berlinern eine Band sucht, die vom Intellekt tatsächlich über die Pubertät hinausgekommen ist, sollte hier richtig liegen und wird am Ende sogar noch mit einem Video belohnt. Sollten mir die Herren allerdings eine Kiste Haake Beck samt der Coverdame ganz rechts zukommen lassen, fänd ich das Ding natürlich postwendend total geil. Nur um noch mal aufs essentielle zurückzukommen.. 2/7
Modena City Ramblers – Bella Ciao (Leech)
Italienischer Folk mit sozialistischen Inhalten. Irgendwie nicht unbedingt meine Baustelle und das meiste davon, könnte auch bei irgendwelchen Alt-68ern beim Hippie Sit in laufen. Ein Song wie „Music of our time“ weiß trotzdem zu gefallen. Alles in allem, zieht sich für mich der Tonträger aber zu sehr in die Länge, so dass ich mir schon nach Titel 8 `ne kürzerer Spielzeit der einzelnen Nummern gewünscht hätte.. oder zumindest den ein oder anderen Kick, der die Platte nennenswert aus seinem Schema reisst. Wer auf Musik „für ums Lagerfeuer“ steht und mit feuchtem Blick in selbiges von der Revolution träumt und überlegt gegen wen eigentlich, der hat hier 13 Titel lang Zeit, das mit sich auszuklamüsern. 1/7
Open Season – Here we Go! (Leech)
Auf die CD hatte ich mich gefreut.. und sie mir ganz bis zum Schluss aufgehoben.. und dann so was.. Der Opener hatte mich ehrlich gesagt schon abgeschreckt. Im Stile wie von „Gentleman“ wurde hier für meine Ohren unerträglicher Neo-Dance Hall produziert, wie er auch von diesen Hampelmännern von Seed aus Berlin hätte kommen können.. da war ich von Open Season durch die letzten Outputs besseres gewohnt. Danach ging es sehr Dub-beeinflusst zur Sache.. aber irgendwo alles zu steril, zu überproduziert, zu blutleer.. ich weiß nicht, klar man versteht sich an seinen Instrumenten, aber der Funke will hier einfach nicht überspringen. Einzig und allein „Monday is Sunday“ gefällt mir hier, ist aber zwischen 13 Liedern, die -entgegen jeder Dub-Regel- einfach nur nerven anstatt zu entspannen, viel zu wenig. Da greife ich lieber noch mal zur „Step by Step“ MCD.. 0/7
Gutter Demons – Misery, Madness and Murder Lullabies (Wolverine)
Gutter Demons sind wohl eines der Aushängeschilder was kanadischen Psychobilly angeht- Hier zeigt man warum. Grundsolide Mucke, sauber gestrickte Songs und das Vorhaben nun endlich auch in Europa richtig durchzustarten wird hier in die Tat umgesetzt. Mit Wolverine hat man da `nen guten Griff gemacht, war es schließlich bisher teilweise nicht ganz einfach von den Herren an Tonträger zu kommen. Geboten wird alles was Punkabilly, Psycho&Horror hergibt und dabei drauf geachtet zwar moderne Spielweise mit nicht zu modern-steriler Produktion zu kreuzen. 13 Titel gibt es zu hören, in denen es ab und an mal mehr Rockabilly, 50t’S und eben rockiger beeinflusst zu Sache geht. Vielseitiges Programm und `ne CD, die so schnell nicht langweilig wird. Außerdem ergänzt sich das Teil wunderbar zu dem Steak, was grade auf meinem Balkon wartet vom Grill gezogen zu werden – das spricht für sich! 5/7
Freiboiter – Riot Radio (Knock Out)
Deutscher Name und fast komplett englisches Programm. Das allerdings mit deutschem Akzent. Musikalisch ist man nicht schlecht, aber auf Dauer verhaken sich die hier vorgetragen Songs irgendwie nicht im Gehörgang. Der Gesang ist mir persönlich auch ein bisschen zu sehr auf dem Kehlkopf geschrieen- würde aber so sicher mit deutschen Texten prima zu Deutschpunk passen. Ansonsten könnt ihr ja mal bei Titeln wie „Mayday“ und „Out to get you“ `reinhören, ob Euch das vielleicht besser ins CD-Regal passt. Ich würde mir das ganze vielleicht auch doch eher ganz auf deutsch wünschen, da mir die hier in deutsch präsentierten Titel noch am besten gefallen. 2/7