The Booze Brothers – Rock’n’Roll Mutiny (Wolverine)
Streetpunk aus der Region (Da werden Erinnerungen an die Heinsberger Verrückten aus Jugendtagen wach, mit denen (und ihrer Magensäure) man damals öfters auf Tour war) mit großflächigem Piano-Einsatz. Das hebt ab und setzt eigene Akzente. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn Langeweile dürfte hier nicht aufkommen, dafür sorgt der Mix aus Folk (An einigen Stellen , wie z.B. beim Titelstück, bin ich sicherlich nicht der einzige der an Shane McGowan denkt), Rock n Roll, Streetpunk, Klimperkiste & Mundharmonika. Könnte so auch locker in jeder Seemanns-Spelunke laufen- die Chöre der 12 Shanties hier würden das zumindest hergeben. Wer also für Streetpunk der gediegenen Sorte ein Ohr hat, Pogues und Konsorten mag & `ne Prise alter Dropkick Murphies oben drauf möchte, der macht hier alles richtig. Da dürfte sich der gleiche Spaß beim Hören einstellen, den auch diese Gesellen beim spielen haben. 4/7
Ripmen – Rott in Pieces (Wolverine)
Ripmen sind für mich eine absolute Live Band! Sicher, qualitativ auch auf Platte nicht schlecht, aber irgendwie nicht das was man Live einfach viel dynamischer wiedergeben kann/UND AUCH GIBT. Das neue Album beinhaltet zwar ne ganze Ladung neuer Titel, bei denen auch ein gewisser Tex Morton die Finger mit an den Saiten hatte, aber auf der anderen Seite ist das hier textlich einfach alles viel zu sehr Klischee. Das hat man so schon tausendmal vorher –und leider auch besser- gehört. Live wird das sicher wieder durch die übliche Powershow wettgemacht, aber auf Tonträger ist das eben etwas, was einfach nur nach aufgewärmten, längst gehörtem, klingt. Sorry, wenn das harsch mundet.. Sicher bleibt aber zu sagen, das das Album ein solides Punkabilly Album ist, aber über eine Platzierung im gesetzteren Mittelfeld leider nicht hinauskommt. Für die Sammler des Kuriosen lohnt sich diese CD trotzdem, denn hier hat sich ein dicker Rechtschreibfehl direkt und fett aufs Cover verirrt- den „rot“ wird mit einem „t“ geschrieben, es bleibt aber, Dank deutscher Grammatik, das `rausreden hier bi-lingual die Sprachen gekreuzt haben zu wollen..ich hoffe ich habe jetzt nicht die Ausrede vorweggenommen, hehe.. Sprach der Mann, dem der getippte Rechtschreibfehler näher ist, als die eigene Schwiegermutter... 3/7
Thee Flanders – The Spirit of 666 – VORAB CD(Halb 7)
Die Potsdamer Kollegen um Frontsau Norman scheinen kein anderes Hobby zu haben außer Ihre Band. Anders will es mir nicht in den Schädel, wie man einen Tonträger nach dem anderen rausrotzen kann, ohne dabei in die Liga des ausgelutschten abzudriften. Hier schafft man jetzt sogar mit dem 10. Output (ZEHN!!!!) das bisher Beste Werk abzulegen, dass so frisch und unverbraucht klingt, wie man es von anderen Bands eher beim Debüt kennt. Das hier ist die Vorab CD zum kommenden Album, welches in dicker Aufmachung kommen soll und neben einer normalen Auflage auch noch in einer Deluxe-Edition auf den Markt geworfen wird (mit Extra Bonus Track). 15 Titel (Normalversion)soll es also geben, darunter zwei Coverversionen („Romantik“ von Soilent Grün & „1000 Tage“ von OHL), die im Psycho-Kleid ebenfalls zu gefallen wissen. Produktionstechnisch ist man hier ebenfalls `nen dicken Schritt nach vorne gegangen, ohne dabei das Konzept „Menschen, Monster, Mutationen“ aus den Augen zu verlieren. So geht’s ab auf den Zug der einmal durch Punkabilly, B-Movie Horrorshow, Psychoimpressionen der frühen 80er und dem gekonnten Anfahren der Vorbilder von Demented are Go führt. Dabei geht’s schnell genau so flüssig von der Hand, wie bei gemäßigterem Tempo. Wer mehr überzeugende Argumente brauch kann gerne bei Titeln wie „Killer“ / „1000 Tage“ / „Just live“ / „Evolution by Selection“/ „The Witch“ & „Mother“ ein Ohr riskieren. Die dann erscheinende Aufmachung der hier im Beipackzettel erwähnten MEGA AUFMACHUNG der Deluxe Version würde ich zu gerne sehen, da hier neben strenger Limitierung & Bonus Song auch noch mit Aufnäher, fettem Booklet und aufblasbaren Norman Winter himself geworben wird.. Mehr dazu dann, wenn das hier angekündigte Mach(t)werk vorliegt! Bis dahin gibt’s jedenfalls, für das nackte Musikalische was hier in der Promopappsteckhülle ist, die satte Kelle! Punkabilly Fans werden ums das Ding nicht `rumkommen, das scheint sicher...
2 Trinkfeste Teams treten hier gegeneinander an- gewollt prollig und mit der Charaktereigenschaft sich selbst nicht all zu Ernst zu nehmen. So lacht man über Gott und die Welt, aber eben auch über sich selbst. Dargeboten wird das eigene Können im Schrammel-Oi! Sound von Flat Sporckets und mit Saxophon und leichten –Billy Anleihen von den Hillbilly Hurenböcken. Letztere gehen für mich bei dieser Split als erste über die Ziellinie, da die hier gebotene Realsatire (Ich hoffe zumindest, dass Textzeilen wie „Sind wir auf dem Fußballplatz- gibt es ordentlich Rabbatz, nach 7 Halbe Vorlkornsprudel – juckt es nicht nur in der Nudel“ so interpretiert werden wollen..) in den passend verwuselt klingenden Sound eingebunden für das ein oder andere Lachen garantieren. Aber auch ein Song wie „Die nette Frau von nebenan“ von Flat Sprockets kann HIER thematisch überzeugen.. und nicht nur Sänger Pu weiss warum, hehe.. Wer auf Kapellen wie Smegma steht und das gewollt prollige sucht, hat hier genau die richtige Adresse.
Soundtrack der Strasse Vol.1 & Vol.2 (KB Records)
Das es Cheapo-Sampler zum Kennenlernpreis gibt ist nichts Neues, aber dieses Ding hier kann sich wirklich sehen lassen, denn mit Kapellen wie Krawallbrüder / Berliner Weisse / Goldblade /The Young Ones / Blanc Estoc / Roimungstrupp / Prolligans / Penetraitors - Back to the front /Gerbenok / Ultimatum / Foreign Legion - Powergame / Scharmützel /Payback /Flat Sprockets /Hillbilly Hurenböcke und Charge 69 (um hier nur einige zu nennen) dürfte für jeden was dabei sein. 33 Songs (auf zwei CD’s!) geht es einmal quer durch alle Streetpunk, Oi!, Punk, angeonkelztem-Deutschrock, Hardcore und Skinheadrock- Schubladen. Im Booklet findet man dann Bandinfos und Fotos zu den betreffenden Combos. Sicherlich eine gute Gelegenheit einige Bands für sich zu entdecken. Ach ja, die KaramellBrüder spucken zusätzlich auch noch einen Videotrack von „Unsere Strassen“ auf das Teil.....und das alles für 4,50 im KB-Records Shop.. Kinder, was wollt ihr verdammt noch mal mehr??! 5/7
Prolligans – Allzeit bereit (KB-Reords)
Mit frischem Pioniersgruß geht’s ab auf dem ersten Longplayer dieser Kapelle. Nun muss ich dazu sagen, dass mich diese CD erreicht hat, nachdem es bereits gewichtige Veränderungen in der Band gegeben hat. So gab es einige Besetzungswechsel, denen unter anderem der freche Emo-Scheitel am Bass, mit dem furchteinflößenden Namen „Angry Roi“ (..) zum Opfer gefallen ist und durch einen trinkfesten VOLL-ASSI („ich ficke keine Frau mehr über 22“) ersetzt wurde- Gut so! Gesungen wurde damals mit zwei Sängern, wobei der eine aufs unerträglich unfreiwillig komischste mit seinem Gegurgel die Lieder für mich nach dem 3. Stück hier zur Hörqual machten. Auch dieser wurde ersetzt durch einen Herren Namens „Pöpp“, der dem ein oder anderen vielleicht noch aus dem „Oi!- the Meeting `08“- Bericht aus dem Bezirk 7 #8 bekannt sein dürfte.. ich sage nur „Teenhunter“... Woher ich das alles weiß? Weil ich `ne coole Sau bin und weil ich die Band in neuer Besetzung erst kürzlich im Proberaum erleben durfte. Zwar bleibt man immer noch seiner Devise trOi!, sich möglichst prollig zu geben (..und ich lege die Hand ins Feuer, dass mindestens 2 Personen dieser Band auch im „echten“ Leben GENAU SO sind!!),aber dafür kann man(n) nun auch wirklich seinen Spaß an der Musik haben, ohne sich dabei ständig zu fragen, was für eine Scheiße das hier eigentlich sein soll, denn diese CD hat es zwar zur ZWEITAUFLAGE gebracht, ich kann aber garantieren, dass die neuen Sachen um LÄNGEN besser sind und auch das alte Liedgut JETZT um ein vielfaches erträglicher klingt! .. äh.., was wollte ich eigentlich sagen..?! Bereitet euch einfach auf Smegma-ähnlichen Schrammel Oi! vor, der textlich sicher für das ein oder andere Grinsen ..sowie Herzinfarkt bei der Anti-Sexisten Fraktion... garantieren wird. Feine Leute, diese Prolligans.
Iron Fist – Es wird immer weitergehen (KB- Records)
Klare Worte gleich beim Opener gegen Internetpisser, großfressige Stricher aus der zweiten (oder gerne auch 3. oder 4. Reihe) und den sich alles und jeden anpassenden Schwätzern, die meinen, dass genau Sie irgendeinen Standard (von dem sie selbst nichts mehr wissen) vorgeben und vertreten würden. So kann’s weitergehen – und tut’s auch. 13 Titel lang vertritt man hier ohne peinliches Wenn und Aber SEINEN Standpunkt. Ohne sich dabei im Zweifel zur Selbstausrede nutzbaren Platz zwischen den Zeilen für irgendwelche „Missverständnisse“ oder Beschönigungen zu lassen. Zwei Coverstücke hat man sich da auch nicht nehmen lassen, einmal Vicky Leandros mit „ich liebe das Leben“ (Schlager Skins rule O.K.) und dann noch eine absolut überbewertete „Punk“Band aus der direkten Nachbarschaft mit ihrem –zugegebenermaßen- einzigen Song, den auch ich mir anhören kann. Insgesamt also 10 Eigene Songs + Intro+Coverversionen (die man sich bei der soliden eigenen Leistung hier hätte schenken können) und VIEL eigene Meinung, ohne das zeitgleiche entschuldigen an der „richtigen“ Stelle, wie es ja bei vielen anderen derzeit üblich ist. Musikalisch ist man im gediegenen Tempo zu Hause, ohne zu sehr aufs Gaspedal zu treten, was aber absolut in Ordnung geht. Mal sehen was von den Jungs noch so kommt. 5/7
The Singing Loins – Unravelling England (Damaged Goods)
Im akustisch gehaltenen Folk Sound präsentiert sich diese Band, die nach eigener Aussage Ihre ersten beiden Alben in Wild Billy Childish’s Badezimmer aufgenommen haben. Dieser neue Output (ohne Waschmaschine im Hintergrund) umfasst 12 neue Titel, die die gesamte Bandbreite von Melancholie bis Folk-typischen flotten Rhythmen abdecken. Herauszuheben sind dabei Titel wie „Dirty Dora’s“ / „Old Ferry Lane“ / „So Sophisticated“ und „Everywhere“. Bisweilen erinnern die Stücke auch an alte Attila the Stockbroker –Sachen. Wer Interesse an akustischer Musik hat, die die Wurzeln hörbar im Punk hat, der sollte The singing Loins ruhigen Gewissens antesten. Auch wenn Songs der Marke „Please take my Scissors away“ an akustische Brechmittel wie Kölner „Krätzchen“ Schund erinnern ,können die oben genannten Stücke auch bei mehrmaligem Hören noch ihre Qualität halten. Wie gesagt, Folk-Freunde haben hier `nen Wink mit dem Zaunpfahl.. 3/7
Sonny Vincent with Members from Rocket from the Crypt – S/T (We deliver the Guts)
2003 tourte Sonny Vincent zusammen mit Rocket from the Crypt durch die USA. Dabei kommt man sich näher- zwangläufig auch dann, wenn RFTC die backing Band für Mr. Vincent auf diesem Trip waren. Das so etwas nicht nur zwangläufig auf einer Bühne enden muss beweist man hier, denn man hat sich nicht nur in stickigen Clubs verlaufen, sondern auch gemeinsam als Resultat des ganzen den Weg in ein Studio gefunden und diese 11 Songs aufgenommen. Ein paar Tage auf dem Buckel haben die Aufnahmen zwar jetzt (2003 in San Diego bereits aufgenommen, nun exklusiv über WDTG veröffentlicht), aber das soll hier nicht weiter stören, denn wer immer noch das erste Clash Album favorisiert, dem ist mit musikalischer Halbwertszeit einer Platte nicht zu kommen. Zum Album: Verworrener Opener, der sich im Anschluss in insgesamt 10 77er Punkrock Nummern wandelt. Titel wie „It’s not your fault“ / „Dream“ & „Something I gotta do“ können dabei hervorstechend überzeugen- richtig mitreißen würden diese aber definitiv in einer besseren Produktion, denn diese hier klingt einfach nur (so leid mir das tut)beschissen. Mir ist das immer wieder ein Rätsel, wie Bands in teure Studios gehen, nur um danach schlechter zu klingen, als auf selbst gemachten 4 Spur Aufnahmen im Proberaum. Die Idee hier einen reinen Vinyl-release zu stricken, dem TROTZDEM das komplette Album aber auch noch einmal auf CD beiliegt, ist da allerdings wieder als fair und sympathisch zu werten – und wer weiß, vielleicht klingt die LP ja besser (das soll ja nicht das erste mal vorgekommen sein). 77er Punkrocker werden das Teil sicher stekum ordern und dann sollte es gemäß Spinal Tap Logik nur noch eine Richtung geben: „ELEVEN!“ 3/7
The Police und Sting – Das unentbehrliche Handbuch/ Stories und Songs kompakt (Bosworth Edition)
„Das unentbehrliche Handbuch..“ klingt nach großen Versprechen – und „Stories und Songs kompakt“ weiß dieses Versprechen zu halten. In der Tat ist dieses Handbuch ein absolutes Muss für JEDEN Police wie Sting Fan. Dabei ist besonderes Augenmerk auf die Trennung des beiden zu legen. Denn von BEIDEN (Police WIE Sting) gibt es hier eine lückenlose Aufzählung und Auseinandersetzung mit ALLEN Alben und Songs, die ihren Weg zur Veröffentlichung gefunden haben. Besonders interessant dabei die Ausführungen zu den Studio Songs und deren Live auf Tonträger gebannten Sequels. Hier wurde mit sehr viel Liebe zum Detail geschrieben, gearbeitet und vor allem gehört. Ich denke, ich bin nicht der einzige, der den ein oder anderen Song nach dieser Lektüre neu für sich entdeckt- und das das selbst bei einem Album wie „Outlands d’ Amour“ & „Regatta de Blanc“ noch möglich ist, welche allein schon aufgrund ihrer musikalischen Pionierarbeit in Sachen Verknüpfung zwischen Reggae und Pop/Rock hier schon zig-fach den Weg ins eigene Ohr fanden, spricht wohl am treffendsten Lob für dieses Buch aus. Ein Pflichtwerk für Police & Sting Fans und zu Recht nach ausverkaufter Erstauflage nun als überarbeitete Neuauflage erhältlich.
We stand as one – The Ultimate Hardcore Compilation(Steeltown)
Edel aufgemachter Hardcore LP(!)-Sampler auf rot-weiß gesprenkeltem Splatter Vinyl- das Auge isst mit! Der Inhalt selbst brauch sich aber auch nicht verstecken und so gibt es 16 mal HC der schnellen Sorte von den Kapellen Dirtsheath/ Rejects of Society und Stage Disaster zu hören. Wobei mich grade Stage Disaster hier mit ihrer Leistung überraschen, hat mir die Band in der Vergangenheit eher weniger gefallen. Die Gewinner des Teils sind für mich Dirtsheath die auch nach zwei Scheiben immer noch frischen Old-scholl HC mit dicker 80er Prägung aus den Boxen hauen können. Ansonsten gilt aber, dass auch die andern beiden Kapellen sich mehr als respektabel zu präsentieren wissen und HC Freunde bei dieser LP absolut auf ihre Kosten kommen werden. Ach ja limitiert ist das ganze auch noch auf 500 Stück! Wenn das mal kein Anreiz für Mosh Pit Addicts ist.. 5/7
The Von Bondies – Love, Hate and then there’s you (Fierce Panda)
12 Titel zwischen Powerpop, Garage und Alternative mit VIEL Melodie. Nicht zu steril produziert, dafür mit genug Leben in den Boxen und vor allem: Frisch genug aufgenommen um die Lieder dieses Silberlings trotz der nötigen Dauerschleife der hauseigenen Hot Rotation (knapp 36 Minuten lassen da nach mehr schreien) auch nach dem dritten Hörn in Folge NICHT langweilig werden zu lassen. Dafür spricht auch die Vielfalt des Materials, das sich in Höhen und (positiven) Tiefen übt. Da passt Klaviereinsatz, zu delaygeschwängertem polyphonen Gitarrenarrengement im Hintergrund genau so wie der Tritt aufs Distortionpedal. Wer Indi-radiotaugliche aber nicht die weichgespülte Mainstreamschnittmenge schätzt (die sich als solches verkauft –Verzeihung- „ausgiebt“) und Dinge wie das z.B. (noch unverbrauchte) erste Hard-Fi Album mochte kriegt hier vom Onkel `nen Wink mit der Jägerzaunlatte! Wer an den Worten des selbigen zweifelt hängt das Ohr selber in Titel wie „Pale Bride“ / „21st Birthday“/ “She’s Dead to me“/ „Chancer“ (Das hätte so auch Mitte der 90er von Pulp kommen können, Stichwort „Common People“..obwohl ich deren/den Song immer gehasst habe..) und „Earthquake“. 5/7
Rhino Bucket - The hardest Town (Acetate)
Wenn man mit voller Begeisterung die grade abgeschlossene AC/DC Tour verfolgt und Röhrenamp-geschwängerte Luft bis zum umkippen geatmet hat, kann es KEINEN BESSEREN MOMENT geben, als diesen um das neue Album von Rhino Bucket im Briefkasten zu finden! 10 reguläre Songs plus Bonustrack, alles im gediegenen Rock n Roll Rhythmus gehalten gibt es hier aufs Ohr- musikalisch und gesanglich irgendwo zwischen AC/DC' s "Rock n Roll Singer" und dem Highway to Hell Album pumpend....uuuuuuuund dem ehemaligen AC/DC Schlagzeuger Simon Wright, der diesem Gesamteindruck dann noch vollends den passenden Stempel aufdrückt. Ein durchwegs überzeugendes Album, für jeden, der auf handgemachten Rock n Roll steht und noch Platz zwischen seinen Rose Tattoo und AC/DC Scheiben hat, denn hier wird durchwegs alte Schule geboten, die sich von der Schwemme der "immer schneller- immer härter- immer lauter"- Bands wohltuend absetzt! Und mit Titeln wie "Dog don't bite" (würde Bon Scott noch leben, er würde SO und NICHT ANDERS die Nummern der "Highway to Hell" Scheibe ins Jahr 2009 schreien!!)/ "Street to Street"/ "Know my Name" / "She's with me" / "To be Mine" & "Slip away" schafft man es dann schlussendlich die Highlights der Scheibe so zu positionieren, dass einem dieses Album mit jedem hören besser gefällt und sich konstant weigert ins ausgelutschte abzufallen. Der Mix aus leichten Blues-Anleihen, stampfendem Rock, Bon Scott angelehntem Gesang und Riffs der Marke Malcolm Young garantieren dafür. 6/7
Brigitte Handley & The Dark Shadows (Halb 7)
Der Opener "Dave likes Dolls" klingt wie L7 zu Bestzeiten, nur gewollt-betont langsamer & noch `ne Spur lasziver gesungen. Schön. `Nen Tritt schneller geht es dann mit "Alien Movies" weiter, ohne dabei allerdings die Intensität in der Stimme zu verlieren. Zudem kommt noch, dass man es schafft hier Keyboards & Synthesizerähnliche Spielereien einzubauen, die im Gesamtbild aber keineswegs zu strange klingen. 13 Titel über bietet man so gediegenen Frauenpunkrock, der nicht zu schnell und nicht zu langsam aus den Boxen kriecht. Dazwischen wird die ein oder andere balladeske Facette gezeigt, nie die Melodie vergessen und gerade im Bereich des Frauengesang-geprägtem Spektrums hier wirklich eine der überzeugendsten Leistungen gezeigt, die man in der letzten Zeit gehört hat. Da lässt man auch einiges an "Großen Namen", allein vor sich hin fiepsend, im Dunklen Märchenwald stehen..
Bevor man hier aber selbst zum bösen Wolf wird, schnell die Anspieltipps: "Dave likes Dolls"/ "Alien Movies" / "Identity" (Avengers lassen grüßen!!). Wer innovativen (und das meine ich wirklich so, denn allein die Band detailgenau zu kategorisieren fällt schwer) Punkrock mit Frauengesang mag, der seine komplett eigene Note hat und sofort wieder mit dem nächsten Song aus der Schublade, in die man die Band grade gesteckt hat, rausspringt zu schätzen weiß, der sollte diesen Drei Damen den Teppich ..oder zumindest das CD-Fach ausrollen. Aufmachung ist ebenfalls chic und neben Digipack und dickem Booklet gibt es auch noch ein Video oben drauf, in dem man die drei Damen dann auch mal in Bewegung sehen kann. Wie ich grade sehe, spielen die auch noch heute Abend in der Nähe..mein Abend ist verplant! 5/7
Zaunpfahl - Tribute Sampler (Zaunpfahl)
Zaunpfahl – Tribute Sampler (Nix Gut) 15 Jahre soll es diese Band schon geben- gehört habe ich noch nie was von denen. Hier liegt nun ein Tribute Sampler vor, bei dem das Label selbst eingangs die Frage stellt, ob so ein Sampler wirklich nötig ist. Anscheinend handelt es sich aber bei Zaunpfahl um eine Deutschpunkband. 20 Bands geben sich hier die Ehre. In wie weit die Songs jetzt vom Original abweichen kann ich nicht sagen, aber wohl das hier die Bands Skatoons (eine wirklich schön gespielte Nummer im Offbeat!!) und Rüeb Lee Rock & das Suppengemüse (was `n Name) die besten Songs auf diesem, im Digipack verpackten, Silberling stellen. Irgendwie befremdlich, dass man von der Band selbst -selbst nach hören des 20 Titel-schweren Tribute Samplers- eigentlich immer noch nichts wirklich kennt. Oben genannte zwei Songs sind wirklich sympathisch, allerdings sind 2 von 20 eher eine etwas magere Ausbeute. Wohl mehr für die wirklichen Fans der Band interessant. 2/7