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INDESCENT EXPOSURE ....und ne dicke Überraschung! Live in Hildesheim!
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Eines der Konzerte, die schon seit langer Zeit dick im Kalender rot markiert waren! Ehrlich gesagt weiß ich selber nicht, wann das letzte mal ein Konzert SO DICK markiert wurde, denn DAS wollte man sich def. NICHT entgehen lassen!! Hildesheim plante hier wirklich `nen Event, der auch noch im Nachhinein die Gemüter der ganz Genauen und meist unheimlich Informierten (die natürlich so informiert sind, dass sie alles im nachhinein bestens wussten, obwohl sie selbst gar nicht da waren) erhitzen und in dem Maße was hier geboten wurde sicher noch Jahre später von diesem Konzert erzählen lassen wird.. aber der Reihe nach.. Begonnen hatte das WE Freitags, wo man fix von den ortskennenden der üblichen Verdächtigen Klientel im strömendem Regen am H’Heimer HBF eingesammelt und zur Brause geladen wurde- und das obwohl man sich eigentlich nur nach dem Weg in die naheliegende Kneipe machen wollte, wo zum Stammtisch der Hildesheimer Skinheads geladen wurde. So was kennt man für gewöhnlich nur aus dem Osten, wo man ohne lange Diskussionen sofort eingehakt und mitgenommen wird- Und irgendwie war das auch schon die Richtung in die dieser ganze Abend, wie auch das gesamte WE gehen sollte.. denn genau so wie ich hier nach JAHREN mal wieder ein wirkliches Skinheadkonzert sehen sollte (keine rasierten Punks, die sich auf irgendwelchen Scheißhäusern der Republik irgendeinen Dreck durch die Nase ziehen und sich in vollgekotzter Klamotte zum selbsternannten King of the Skins wichsten), konnte man an diesem WE ohne Magenzwicken auch gerne mal eine Floskel wie Skinhead-Unity in die Runde werfen, wenngleich das auch in den meisten Fällen `ne genau so ausgelutschte Floskel ist, wie 16 jährige die über den Spirit of `69 referieren, oder irgendwelche Sozialarbeiter, die die allumfassenden Grenzen der politischen Korrektheit in Schrift und Farbe festhalten wollen.. anyway: Hier hatte jedenfalls alles gestimmt! Besagter Stammtisch war Zucker und auch die Bands wurden kurzerhand ins „Brückenstübchen“ geboxt und fortan nur noch mit breitem Grinsen und Kaltschale in der Hand gesehen. So darf, soll und MUSS das, hehe. Als ausgesprochen trinkfest stellte sich dabei Madame Vero herself heraus, die es binnen kürzester Zeit schaffte Euren lieben Schreiber in ein solch angenehmes Pfeffiduell zu verwickeln, das selbiges seine Adelung noch am gleichen Abend mit reichlich Magensäure vor der Türe des Brückenstübchens erhielt.. Bis in die frühen Morgenstunden wurde hier gefeiert, getrunken und gefühlte 180 mal die Essigessenz neu definiert- Nebenbei wurde mir noch ein Geheimnis anvertraut was eine „ganz spezielle Überraschung“ des morgigen Abends betreffen sollte.. ich versprach nichts zu sagen und setze lieber breit grinsend -wider jeglicher Vernunft- mein Bier an...Reden ist Silber-Schweigen ist Gold! Grandioser Abend und ein absolut gelungenes Warmmachen für den folgenden Tag. Der begann viel zu früh, wenn man erst irgendwann kurz vor 6 zu Hause ist und schon wieder um 10 (da man um 11 das Haus mit der ganzen Rasselbande verlassen wollte/ bzw. um die letzten zu machenden Vorbereitungen am und im Veranstaltungsort, dem „Speicher“ zu treffen) die Unterkunft verlässt. Organisation war da alles und so routiniert wie das hier ablief, kann man nichts außer absoluten Respekt für die Hildesheimer Kollegen aussprechen, die hier WIRKLICH VON DER SZENE – FÜR DIE SZENE organisierten, ohne wie andere als erstes ans eigene Klingeln in der Kasse zu denken! DAS sollen ANDERE in dieser Art erst mal nachlegen! Nachdem man sich über die Bundesligaübertragungen des 28. Spieltages der Saison 07/08 schleppte (die einen freuten sich- die anderen weniger..) und hier neben allerlei Konterschwächen vom Bildschirm, ziemlich schnell der Weg hin zum eigenen „Konter-Bier“ gegen die Randerscheinungen des letzten Abends und des fehlenden Schlafes gefunden wurde, machte man sich wieder auf in Richtung Speicher, wo auch schon die ersten Besucher der Veranstaltung anzutreffen waren. Jetzt schon, wie auch den restlichen Abend wurde das Bild von locker 95% Skinheads geprägt. Sicherlich waren auch einige Personen da, die politisch nicht „ganz uninteressiert“ waren- trotzdem ließen sich die Veranstalter nicht von ihrem Kurs abbringen, hier niemand mit politischen Shirts oder entsprechender Symbolik (EGAL welcher Seite) auf das Konzert zu lassen. Nach dem üblichen treffen viel zu lang nicht gesehener Bekannter und Freunde war es dann Zeit für die erste Band. Die hießen Shaved Dogs, kamen aus Spanien und zeigten was so derzeit in ihrem Land so an Oi! geboten wird. Solide Musik und ein guter Startschuss für den Abend. Danach dann Code 1 aus England, die gemäß alter Ipswicher Moral zeigten, dass Oi! 2008 (auch aus England!) noch lange nicht tot ist! Gute Mucke von der Insel und eine Band, die man ruhig im Auge behalten. Code 1 spielten übrigens für die Bands East End Badoes, die an diesem Abend passen mussten und den Termin nicht wahrnehmen konnten. Damit teilten sie das gleiche Schicksal wie die 7er Jungs, die wegen des mittlerweile fast schon zermürbenden Schlagzeugerproblems ebenfalls an diesem Abend nicht spielen konnten. Da ich aus „sicherer“ Quelle weiß, dass wirklich ALLES unternommen wurde um das Ding in H’Heim auf die Kette zu kriegen kann ich sagen, dass das nicht-wahrnehmen dieses Konzertes das bitterste „Nein“ von den vielen bitteren „Nein’s“ war, die man bisher sagen musste.. Ich HASSE Schlagzeuger..! Dafür wurde allerdings ein MEHR ALS NUR GERECHTER Ersatz gefunden und so sprangen als nächstes die Veros auf die Bühne.. Madame Vero war top-fit (- dieses verdammte Luder! Ich quälte mich immer noch mit Kopfschmerzen der oberen Gangart `rum, da ich das Pfeffi-Duell mit der Dame immer noch nicht mit mir selbst geklärt hatte..), die Band hatte reichlich Spaß und begeisterte auf voller Linie. Spätestens dann bei `ner „zurückknallenden“ Coverversion einer Blackpooler Fun-Punkband feierte der ganze Saal ausgelassen. Das hier war alles GANZ alte Schule und selbst Lieblings-Ossi Ecke (Codename „Der sich den Wolf tanzt“) war mit breitem Grinsen zu sehen- Ein Spitzentyp! Dann gab es eine Umbaupause, in der einige eher unschöne Szenen passierten, was vor allem Leute aus der eigenen Crew (im wahrsten Sinne des Wortes) traf.. Denn natürlich gab es dann auch diese Art von Leuten, die sich mit dem Motto „hab ich keinen Stress- mach’ ich welchen“ auf so ein Konzert verirrten. Security war aber sofort am Start, auch wenn in der Hitze des Gefechts etwas unreflektiert rausgeworfen wurde (Auslöser wie Benachteiligter)- aber das sagt man JETZT im Nachhinein, in der Situation musste schnell gehandelt werden, da passieren Fehler.. Die Sache ist dann aber später –der Vollständigkeit wegen- im Sinne der Beteiligten, die hier zu Unrecht rausflogen geklärt worden. Musikalisch machten sich dann Indescent Exposure auf der Bühne bereit. Gleich beim Opener „Riots“ konnte man nicht glauben, was man hier sah und vor allem hörte!! War das hier Playback?! Lief irgendwo `ne CD mit den Original alten Aufnahmen und die Herren gestandenen Alters posten hier nur im Takt `rum??!? Das klang EXAKT wie auf Platte – nur das wir 2008 hatten und zwischen den Originalaufnahmen mittlerweile die ein oder andere Woche vergangen war.. Meine Herren, das war unglaublich!! Bis zur persönlichen Index- Lieblingsnummer „Rich Man“ (Startnummer 2 an diesem Abend im Set der Engländer) hielt ich es dann noch an der Seite aus um ein paar Fotos zu schießen, aber dann musste man einfach vor der Bühne austeilen und einstecken!!! Ein Kracher jagte den anderen und die Zeit verging hier wie im Flug- Sicher, man hat schon einige saugeile Konzerte mitgenommen, aber wenn Ihr mich fragt was ich in den letzten 14 Jahren bis dato als die beiden Top Erlebnisse im Bezug auf Skinhead in Erinnerung habe, dann war es Treffenmäßig ohne Frage das „Oi! the Meeting 2000“ in Leipzig (Skinheadinvasion pur- danach SO nie wieder gesehen!!) und als bestes Konzert über alle Zweifel erhaben dieser Indescent Exposure Gig!! Auch auf die Gefahr hin, hier wie `ne totale Teenieschwuchtel auf `nem BackstreetBoi!s Konzert zu klingen, aber das gesamte Set lief wie im erlebten Rausch ab.. die Band packte einen am Hals, trat dir in die Rippen und boxte dich wieder hoch, mit der freundlichen Bitte das ganze genau in der Reihenfolge zu wiederholen! - WAS VERDAMMT NOCHMAL KANN SCHÖNER SEIN??!? Zeitgefühl und Erschöpfungserscheinungen waren komplett weg- wenn ihr mich fragt, wie lang Indescent Exposure auf der Bühne waren, sagt mir die Erinnerung, dass die `ne viertel Stunde gespielt haben- Mein Oberkörper sprach da am nächsten Morgen allerdings eine ganz andere Sprache, denn soviel kann man sich in so kurzer Zeit gar nicht an Kloppe einfangen...ok, es sei denn man fährt zum Fußball nach Stoke.. Aber damit war’s ja noch nicht genug, denn da war ja noch DIE ÜBERRASCHUNG!! Die fand auch gleich den Weg auf die Bühne: Tusch!Konfetti!Tröt! Welcome Mr. Gary Hodges von den 4 Skins!!! Begeisterung pur!! Kleine Anecktode am Rande: Trotz dem Fakt, dass alle Bock auf 4 Skins hatten, wollten aber noch mindestens genau so viele noch ein paar Nummern von Indescent Exposure hören! Während die einen dann noch den ein oder anderen Hit der Band in Sprechchören forderten, kläffte Gary Hodges erst mal los, dass er jetzt da wäre und all das was man von anderen nachgesungen gehört hätte, jetzt von IHM hören würde.. alles im hochroten Kopf und das Gesicht zur Faust geballt- Der Mann wusste wie man sich Fremden vorstellt, hehe! Da Teile von Indescent Exposure ja auch schon in Berlin beim „einzigen“ 4 Skins Gig in Europa (ein paar Wochen später stand man dann auf dem Line-Up fürs Rebellion Festival in England..) zugegen waren, blieb auch (wie schon in Berlin) auch Index Sänger Milky gleich oben und so wurden Knaller wie „Wonderful World“ / „ACAB“ und „Chaos“ als Schmankerl des ohnehin schon grandiosen Abends noch oben drauf geklatscht. Skinheadherz, was willst Du mehr!? Aber auch der schönste Abend geht mal zu Ende und so gingen hiernach die Lichter auf der Bühne aus und man gab sich verschwitzt und lediert ein paar letzten Gesprächen hin, bevor man schlussendlich die Heimreise antrat. Eine Heimreise, die es in sich hatte, da Mitveranstalter Arne (danke noch mal für ALLES!) noch die grandiose Idee hatte `ne Flasche Wodka und Cola mitzunehmen, die dann auch gleich in Bechern IM (!) Taxi gemischt wurde.. das der Taxifahrer das mitmachte wundert mich bis heute noch.. sogar das Innenlicht wurde noch angeschaltet, damit nichts daneben ging.. JA sogar als einer unserer hessischen Freunde staubtrocken auf der Autobahn meinte „mal kurz rechts ranfahren-ich werde jetzt kotzen“ machte er gute Miene zum bösen Spiel.. gleicher Hesse fand sich übrigens nach gescheiterten Anmachversuchen beim Tankstellenpersonal fast in einer Eistruhe wieder, in der er nächtigen wollte.. Auch mein Versuch die Damenwelt mit dem letzten Vodka für uns gefügig zu machen scheiterte, schlimmer noch: Nicht mal ein Penner vor der Tanke wollte sich von mir den Vodka schenken lassen.. ein Zeichen dafür schnellstens ins Bett zu fallen, haha! Am Ende war’s ein grandioser Abend und ein rundum gelungenes WE, von dem man sich mehrere dieser Art wünscht – und was half so einiges an vorgefallener Scheiße der letzen Zeit, zumindest für ein paar Stunden, komplett zu x-en, Danke dafür!! Und für alle die, die im Nachhinein ganz genau wissen wollen, was für `ne schlimme und furchterregende Veranstaltung das gewesen sein soll und bei deren Erzählungen man meinen könnte, dass hier fast schon der Reichsparteitag in Farbe nachgestellt wurde: Es gab genau einen Vorfall an diesem Abend, an dem jemand mit Parolen auffiel und binnen kürzester Zeit der Veranstaltung verwiesen wurde, DAS sollte man der Vollständigkeit halber (nicht aus Gründen oberpeinlicher Rechtfertigung) anmerken. Und damit habe ich fertig ... Regards! Bezirk 7 – Markus
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