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ROCK MY ASS Festival #2 in Lichtenfels

ROCK MY ASS Festival #2
31. August - 01. September 2007 in Lichtenfels

Dieses WE meinte es streckenweise nicht gut mit einem, das fing schon bei der Hinfahrt an. Die sollte eigentlich freitags um spätestens 16:00 Uhr angetreten werden – realer Antritt war dann allerdings um 21:00 Uhr... das war dann zwar nicht prall, aber so geht’s nun mal zu, wenn Freunde wichtige Prüfungen zu bestehen haben (an der Stelle noch mal GLÜCKWUNSCH, Sascha!!).

Also ellenlanger Weg nach Süddeutschland, Regen & Sturm auf der Autobahn, dafür aber kein Stau - immerhin!

Um ca. 3:00 morgens waren wir dann da, das Konzert logischerweise bereits komplett vorbei, aber zumindest die Party im Inneren der „Stadthalle“ machte noch Laune auf ein legeres, den Umständen entsprechendes, Ende des Abends.

PARTY WAR ALLERINGS NICHT DRIN, weil wir keine Karten/Festivalbändchen hatten. Da konnte ich mich jetzt ehrlich gesagt nur wundern, denn es war ja bereits alles schon gelaufen, wieso sollte man sich jetzt noch n Ticket kaufen... bzw. wäre auch das nicht gegangen, da es KEINE Kasse mehr gab. Also gab’s kein Reinkommen zur Party, was für uns einfach nur `ne organisatorische Nullnummer war (da sollten wir am zweiten Abend aber noch besseres erleben). Also ab in die näxte Dorfkneipe, in der es dann soweit auch ganz ok war und es vom Fingerhakeln/Armdrücken bis hin zur abendlichen Abschlusshauerei ALLES gab, was wir uns erhofft hatten, haha...

Leider hatte sich unsere Reisegruppe bereits geteilt, so dass der staatlich geprüfte Sascha und ich hier die Sau alleine schlachteten. Am Ende gab es noch eine längere Star Wars vs. Masters of the Universe Püppchensammler-Diskussion und man legte sich im vor der Tür geparkten Auto zur Ruhe, während die ersten Vögel bereits den nächsten Morgen einläuteten.

Der nächste Morgen begann mit furchtbaren Kopfschmerzen, dem Gefühl einer toten Katze mit Pfefffi Geschmack in der Schnauze und dem Weg zurück zum Festival Gelände. Dort waren die ersten Personen bereits in bester Laune und bereiteten sich auf das Konzert vor. Wir starteten direkt durch zum örtlichen Schwimmbad, duschten, aßen was & ich habe mir den aktuellen Spieltag in der Premiere Konferenzschalte angesehen. Dabei wurde ein sehr netter Mob von Nürnbergern kennengelernt.

Als erste Band dann STAGE BOTTLES, die u.a. auch neues aus ihrem frisch gepressten „Mr. Punch“ Album dabei hatten.

Die lokalen FETTSOI waren ebenfalls nicht schlecht. Von denen habe ich vor längerer Zeit mal ein Demo bekommen, welches ebenfalls einiges konnte – sympathische Kapelle und mit Leuten wie Topsi an der Gitarre auch menschlich ein gut besetzter Haufen.

Ein Highlight für mich waren dann auch LAST RESORT, die spielerisch wie immer überzeugten – auch wenn man sich „Oi!Oi! Skinhead – get your hair cut“ auch diesmal wieder nicht verkneifen konnte. Im Gegensatz zu anderen Vorkommnissen vor noch gar nicht so langer Zeit, blieb es aber bei diesen Sprechchören und die Band selber nahm das auch eher mit `nem Augenzwinkern als mit `nem Stresskasper zur Kenntnis. Gefielen mir auf jeden Fall gut.

EASTSIDE BOYS waren dann für den Osten am Start und zunderten ebenfalls aus vollen Saiten. Nach sehr langer Zeit habe ich dann mal wieder DEADLINE gesehen, welche sich für mich musikalisch um einiges gesteigert haben, auch wenn ich es persönlich etwas schade finde, dass sich für mich ein wenig der Eindruck aufdrängt, dass man mit Oi!&Skinhead nicht wirklich mehr was zu tun haben möchte, war man musikalisch frei von jedem Zweifel.

Mit MAD SIN war dann für die mitgereisten Psychokollegen, die bereits über das verpassen von Demented are Go am Vorabend stöhnten, ebenfalls solide Kost dabei.

EXPLOITED, so wurde berichtet, waren musikalisch wohl gut, haben mich aber eher weniger interessiert - wie mich Bands generell nicht interessieren, die sich mit Pillen und anderem Scheiß zudröhnen und Technodiscos der so oft & gern zitierten Revolution vorziehen, aber das soll jeder halten wie er will - meine ansonsten (hüstel) breit gesteckte Toleranz für alles und jeden is’ in diesen Dingen leider am (antisexistischen) Arsch.

TOY DOLLS waren dann die pure Lebensfreude, auch wenn ich mir die auf Platte nie anhöre - der Saal hatte seinen Spaß und ich glaube es gab niemanden, der sich an der Show nicht erfreute - fein!

Amüsiert wurde sich dann auch mit den Freunden von LAMMKOTZE, die hier nach VIEL ZU LANGER (!) Zeit wieder getroffen wurden und mit denen man sich über die ein oder andere Flachzange (wie immer lassen wir die Leute ohne Namen, denn es ist viel amüsanter gewisse Personen einfach „leben & reden“ zu lassen) kaputtlachte und Leute traf, denen das, was sie tun mehr bedeutet als vollmundig geschwungene Phrasen - wirklich nette Jungs, und das grade erschienene Album auf Randale Records kann ich ebenfalls nur jedem ans Herz legen. Tja, wenn Ideale und Sympathie so ineinander übergehen, fliegt schon mal der ein oder andere Becher Bier, hehe...

Was ich allerdings etwas schade fand ist, dass das Konzert als solches an diesem Tag nicht mehr ganz voll wurde, vielleicht lag es aber auch an der sehr großen Halle, die hier dann doch recht großzügige Lücken im Menschenmaterial erkennen ließ.

SMALL TOWN RIOT spielten dann ebenfalls noch flotten Streetpunk und damit verabschiedete man sich auch fürs erste nach draußen, da Frischluft jetzt erst mal Gold wert war.

Als man dann passend zur Party wieder reinwollte, wunderte man sich zuerst über das gleißende Licht drinnen.. allerdings noch mehr darüber, dass keine Getränke mehr ausgeschenkt wurden - stattdessen wurde der Laden eher schnell geräumt, obwohl einige Leute sichtlich Lust hatten, noch zu Musik von der Konserve zu tanzen. Einen DJ gab es zumindest - und er war nicht mal schlecht! Also alles wirklich schade, einige brachen dann auch direkt die Heimwege an, der Rest vergnügte sich so noch etwas und trieb fiese Späße mit seinen Mitreisenden, die sich spätestens am nächsten Morgen mit Fotos des eigenen Zustandes rächten...

Alles in allem ein solides Konzert, auch wenn man sich über die ein oder andere organisatorische Sache dann doch wunderte. Grade für Leute, die weitere Strecken fahren, isses einfach eine mehr als ärgerliche Sache, das Gefühl zu haben, überschnell aus dem Laden gefegt zu werden... Oder erst gar nicht reinzukommen, wenn das eigentliche Konzert eigentlich schon längst gelaufen ist.

Der erste Tag war wohl zudem noch voller besucht als der zweite, aber gut, da kann man jetzt prinzipiell keinem einen wirklichen Vorwurf machen. Yo, und im wilden Süden war man auch wieder ;-)

Gruß

Markus McArschloch