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OPPRESSED und irgendwelche anderen Bands in Ffm am 26.11.05 "Cafe Exzess"

…okay, „irgendwelche“ anderen Bands klingt da vielleicht zu abwertend, denn mit „Runnin’ Riot“ gab es in der Tat feine, ungeschliffene Mucke zu hören.. Begonnen hat der Abend in Gießen, wo ich mich, zusammen mit meiner besseren Hälfte, durch wirre hessische Schneegestöber kämpfte, um die Fahrt ins schöne Frankfurt anzutreten. Der Veranstaltungsort war ebenfalls recht schnell gefunden, genauso wie die Kumpels Christian&Jereven, die den Weg aus Aachen/Belgien ebenfalls für dieses Spektakel nicht scheuten. Außer uns war allerdings noch niemand vor dem Club und die Außentemperatur war alles andere als dazu einladend vor der Tür an seinem Getränk zu nippen. Auf der Suche nach dem Eingang trafen wir dann auf einen „Mitarbeiter“ des Clubs ,der uns sagte, dass wenn wir ganz „sneaky“ wären, wir schon mal in die Halle gehen könnten.. während Kollege Christian den ganzen Abend herumrätselte was jetzt genau „sneaky“ wäre und es nicht versäumte JEDE Person in dem Raum nach der Bedeutung von „sneaky“ zu fragen, machten wir von diesem heißen Tipp gebrauch und fanden uns schon bald im inneren des Ladens wieder. Dort trafen wir dann auch schon ziemlich fix auf Stage Bottles-Olaf, mit dem man ein bisschen über die neuesten Gerüchte spekulierte und sich von dem Plan erzählen ließ, das man nach dem Vorfall in Belgien vor gar nicht langer Zeit nun ein weiteres Konzert in Belgien organisieren würde, um zu zeigen, dass man eben nicht, wie Olaf angab irgendeine Art von „Belgien Verbot“ zu haben. Kurz darauf begann auch schon die erste Band.. ehrlich gesagt hab ich den Namen vergessen, musikalisch war’s annehmbarer Punk, der allerdings irgendwann nervte…nach dem man dann wieder einige Bekannte traf und sich dem ein oder anderen Schwätzchen hingab, folgten dann die Stage Bottles. So korrekt und locker Olaf eben noch wirkte um so angespannter wirkte er nun. Zu fast jeder Nummer gab es eine sehr lange, garantiert nicht unpolitische Ansage und als dann „Solidarity“ von den Upstarts gecovert wurde und es vorher noch eine Ansage pro Antifa und durch die Blume irgendwie auch pro Links-Außen gab, wunderte nicht nur ich mich über diese Ansage in Zusammenhang mit dem eigentlichen Sinn dieses Liedes. Als die Frankfurter fertig waren, habe ich mich noch einmal mit Olaf unterhalten und nachgefragt, ob er so eine Einsage nicht irgendwie seltsam finden würde, betreffend einer Bewegung wie „Solidarnoc“ aus Polen, die gegen den Kommunismus gekämpft hat und im Laufe dessen auch das ein oder andere Opfer zu verzeichnen hatte. Darauf erntete ich nur das Statement, dass er der Meinung wäre, dass das sehr gut passen würde. Außerdem würde er nicht „polish workers“ sondern von den Arbeitern im Allgemeinen reden.. dazu konnte ich nix mehr sagen, da ich für meinen Teil das Lied in seinem Grundsatz ziemlich verdreht fand.. anyway, vergleiche zur textlichen Vergewaltigung einer gewissen Düsseldorfer „Fun Punk Band“ aus den 90ern, die „Brighton Bomb“ gleicher Band textlich „passend“ schneiderte, ersparte ich mir da.. Als ich ein paar Tage später mit Alan vom Alf Garnett Zine telefonierte, meinte er auch, dass er diese Ansage „irgendwie unpassend“ fand- Gruß an dieser Stelle auf jeden Fall, Alan und bis demnächst!
Als nächstes sprangen dann Runnin’ Riot auf die Bühne, die mich als erste Band des Abends überzeugen konnten. Schön dreckig, wurde hier die Kunst zum besten gegeben und amtlich gezockt. Höhepunkt war dann unter anderem auch das Cock SParrer Cover von „Runnin’ Riot“, bei dem dann der ganze Saal seinen Spaß hatte.
Zwischenzeitlich plauderte man ein wenig mit Roddy Moreno, der noch einmal bekundete, wie schick sein Sohn auf der CD einer gewissen Band mit einer 7 im Namen aussähe und verriet ein paar der nächsten Pläne der Band. Wie’s Live technisch für Oppressed aussieht scheint allerdings noch in den Sternen zu stehen, da familiäre Verpflichtungen wie das touren mit der Band wohl alles andere als einfach unter einen Hut zu bringen sind.
Dann ging’s auch schon für Roddy und Co. Auf die Bühne und vom ersten bis zum letzten Lied (zumindest was ich mitbekam und wie mir später berichtet wurde) war hier die Stimmung auf dem Siedepunkt. Vor der Bühne ging’s ordentlich zur Sache und die Band selber schien ebenfalls Spaß bei der Sache zu haben. Einziger Kratzer dieser Show war eigentlich nur die unglückliche Zugverbindung zurück nach Gießen, denn die fuhr schon so früh, dass man nach `ner knappen halben Stunde die Pferde für den Rückweg satteln musste.. Spielerisch waren Oppressed an diesem Abend noch etwas ungeschliffener als bei Ihrem Gig in Berlin zu Anfang des Jahres, was bei einer Band wie Oppressed und Nummern wie „Football Violence“ / „Ultra Violence“ /„We’re the Hooligans“ und „Sleeping with the enemy“ allerdings eher für Qualität bzw. eben das raue Feeling der frühen Scheiben dieser Band, als für Punktabzüge garantiert. Auch wenn man für diese Band in Zukunft wohl etwas größere Strecken zurücklegen muss, denke ich mal wird eines der nächsten Konzerte sicherlich wieder im Filofax vermerkt...!
Markus