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++++Classics: Oi! The Meeting 2002++++
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Oi!- The Meeting 2002 - In Leipzig („Drüben“)
Intelligent ist es, wenn man seinen Wecker auf Punkt 7 Uhr morgens stellt, um wenigstens einmal pünktlich bei den Kollegen auf der Matte zu stehen- Dumm ist es, wenn man um 9 Uhr feststellt, dass man den Alarm von der Donnerkiste nicht aktiviert hat... Also, nicht dass ich irgendwann mal irgendwo unpünktlich gewesen wäre ( )und heute wäre sicherlich nicht der Tag um damit anzufangen! also schnell unter die Dusche, die nötigsten Sachen gepackt (von denen man dann natürlich wiederum die Hälfte vergessen hat- was man ja obligatorisch immer erst dann merkt, wenn’s zu spät ist) und ab zum abgemachten Treffpunkt, von dem die Reise starten sollte. Leider stand Kollege Zimmi (Du siehst, ich habe mich doch dazu entschlossen weiter Fanzines zu machen anstatt Tätowierer zu werden..hehe..) irgendwo in D’Dorf im Stau, was unsere Abfahrt noch mal um eine Stunde hinauszögerte. Aber da ärgert man sich nicht drüber, sondern vertreibt sich die Zeit lieber damit Weitspuckwettbewerbe und Kopfstände zum Besten zu geben sowie seine Mitmenschen mit Schlagern aus den 6oer und 70ern zu quälen- Ich glaube ich war noch nie so froh einen Menschen zu sehen, als Zimmi, als er endlich eintrudelte und man sich zur gut 6-stündigen Fahrt in Richtung SBZ machte. Als wir das Conne Island erreichten, waren 4 Promille bereits bei der Arbeit. Laut Augenzeugenberichten, müssen sie auch gehörig gerockt haben und das Publikum nicht minder lautstark gewesen sein. Da wir Grüner und Co. bereits eine Woche vorher im Schwerter Rattenloch gesehen hatten, zog ich’s allerdings vor draußen mein Bierchen, mit einigen länger nicht mehr gesehenen Bekannten, zu trinken. Alles in allem war bereits an diesem ersten Abend zu sehen, dass der Andrang auf dieses Meeting wirklich immens war- im Klartext – WIR WAREN ÜBERALL!! -Keine Seitengasse, in der nicht haufenweise Bootboy-Crews aus den verschiedensten Ecken Deutschlands (und Nachbarländern!!) standen- Das war einfach nur geil und ich weiß nicht, wann das letzte mal so viele Leute auf einem Haufen zusammen waren- We rule the streets again!!- Und ich gäbe sonst was dafür, wenn’s immer so sein könnte!! Nach 4 Promille spielten Loaded, die den Saal des Conne Island allerdings nicht so recht füllen konnten. Ich persönlich fand’s auch nicht so prickelnd und verzog mich wieder nach draußen, wo man immer wieder neue, alte Bekannte traf, denen man hier im Minuten-Takt über die Füße stolperte- Das ganze war sogar mittlerweile so groß und teilweise unübersichtlich geworden, dass man später (nach dem Meeting) erst von Leuten hörte, die da gewesen waren, die man dort allerdings überhaupt nicht getroffen hat. Als nächste Band standen Loikaemie auf dem Plan und was nun kam, war schlichtweg der Hammer- Waren die letzten Konzerte der Band spielerisch nicht immer ganz sauber gewesen (da die Band im Moment- aufgrund von an verschiedenen Plätzen Deutschlands verstreut arbeitenden Bandmitgliedern- kaum zum Proben kommt), saß hier jeder Ton und die Jungs setzten mit ihrem Auftritt den ersten Höhepunkt des Meetings mit `nem Gig, der an Power und Arschtritten in Notenform keine Wünsche offen ließ! Irgendwann fand sich wohl vor der Bühne jemand mit „Armproblem“ ein, wie man hören konnte, soll diesem aber der immer wieder emporzuckende Arm noch am gleichen Abend therapiert worden sein..Schön das man sich noch unternander hilft- ja, das war Oi!..!! Nach Loikaemie, war das „offizielle“ Programm des Abends also vorbei. Im Conne fand anschließend noch ein Nighter statt und in dem auf dem Gelände des C.I. aufgebautem Bierzelt lief Oi! und Punk vom feinsten.. ..Und wie ich da so beim Freiluftpinkeln stand und die ersten Klänge von C 84’s „Face the Aggression“ hörte, war urplötzlich klar, dass ich für meinen Teil heute Abend sicherlich NICHT mehr am Ska-Nighter im Conne teilnehmen würde.. Aufgelegt wurde hier (im Zelt)bis Morgens früh (gediegener Mix aus altem England Punk/ Oi!/ 77er- Sound) und bis auf ein kleineres Scharmützel blieb die Stimmung innerhalb des Zeltes auf oberster Stufe. Irgendwann, mit Hinblick auf den kommenden Tag und seine zu erwartenden sportlichen Highlights, war dann aber auch hier Schluss und man bewegte sich in Richtung Auto, um dort den Schlaf der Gerechten zu schlafen. Zu der Nacht an sich gibt es eigentlich nichts zu berichten, außer das Kollege Fabian auf dem gegenüberliegen Sitz schnarchte und furzte, dass mir Angst und Bange wurde..
Zweiter Tag. Mit dröhnendem Schädel und dem Vorsatz (der genau eine Stunde hielt) es heute „etwas gesetzter“ angehen zu lassen, machte man sich auf in Richtung Stadt, um dort im Supermarkt nach essentiellen Dingen wie Frikadellen (mit sonderbarem Eigenleben!) Ausschau zu halten..und auch auf dem Weg dort hin, gab es verdammt noch mal keinen Platz, an dem man keine Skinheads, Bootboys und anderes Gesindel mit breitem Grinsen in der Fresse traf – übrigens möchte ich beiläufig mal erwähnen wie „ssssssssssssüß“ Zinekollege United- Kids Frank aussieht, wenn er schlafend im Auto liegt.. Ich glaube es war die Anfangs Melodie von Benjamin Blümchen, in der gesungen wurde „..in nem großen, grauen Kombi liegt ein großer, blauer Berg. Neben ihm ratzt seine Freundin..“, oder war das irgendwie anders..? Anschließend ging es Richtung „Teichstraße“, wo das Fußballturnier stattfinden sollte. Bei bestem Wetter hatte man sich hier versammelt und es war teilweise wirklich ein Schmunzeln Wert, welch bedeutungsschwangere Trikot-Wahl die einzelnen Teams für diesen Anlass gewählt hatten. Anmerken sollte man vielleicht noch, dass die angetretenen Teams wirklich Fußball spielten- da war nix mit müdem `rumgekicke oder planlosem drauflosgebolze- da wurde um jeden Ball gefightet. Über den genauen Ausgang des Turniers kann ich leider keine Auskunft geben, da unser Mob sich wieder zurück zum C.I. bewegte um dort das Auftaktspiel unserer Elf gegen Saudi-Arabien zu verfolgen. Das Zelt, in dem am vorherigen Abend noch auf den Tischen getanzt wurde, wurde kurzerhand umfunktioniert, mit Bänken bestückt und war- als wir uns im zum Conne einfanden- bereits voll besetzt. Aber wat soll’s, schließlich besagt schon `ne alte A-Jugend-Ascheplatzweisheit: „Sitzen ist für’n Arsch“..Und, oh meine Brüder, Ich habe glaube ich noch nie in meinem Leben so gerne Fußball gesehen wie an diesem Tag! Nicht nur das unsere Elf mit 8:0 vom Platz gestolpert ist, nein auch die Stimmung hier war einfach genial- Das war Fan-Block Atmosphäre pur: Sprechchöre, Gesänge und so ziemlich jeder Song über Fußball, der irgendwann mal von irgendeiner Oi! Band aufgenommen wurde, wurde hier frenetisch dargebracht!! Das Ende vom Lied, war dann also das glorreiche 8:0 und bei der hier bereits vorhandenen Stimmung freute man sich bereits auf die Konzerte des heutigen Abends, mit besonderem Hinblick auf Cockney Rejects, die dieses Meeting musikalisch gebührend ausklingen lassen würden. Schon bald wurden auch wieder die Verkaufsstände aufgebaut, bei denen man sich zu vernünftigen Preisen mit Platten, Shirts, Buttons und jedem anderen erdenklichen Kram eindecken konnte. Organisationstechnisch stimmte auf diesem Treffen alles. Um das Warten auf die erste Band des Abends zu verkürzen, ging man noch mal zurück Richtung Stadt, wo man sich, neben einer kleinen Spaßrangelei auffem Klo-mit anschließendem „Blutbad“ im Inneren der Kneipe (!)-mit den Worten „Eins- und dann geht ihr wieder!“ sein Bier schmecken ließ.. Wieder im Conne angekommen spielten bereits Volxsturm zum Tanz auf und für mich war’n sie die Überraschung des Festivals!! Ich meine klar, spielerisch kann diese Band einiges (was wohl vor allem nach ihrer „Mach die Augen auf“ und der anschließenden Split mit Maul Halten –auch für nicht Fans-klar sein dürfte), aber was hier an Stimmung durch diese Band losgetreten wurde, war schlichtweg unglaublich und Das hätte ich wirklich nicht gedacht! Nu war es an der Zeit, für die Rejects und der Konzertraum füllte sich binnen kürzester Zeit. Die alten Herren ließen sich auch nicht lange bitten und starteten sofort durch. Vor der Bühne begann der Veitstanz total außer Kontrolle zu geraten und die Cockney Kids wurden gefeiert, wie sie es wohl selber nicht jeden Tag erleben dürften. I’m not a fool, East End, Hate of the city, Power and the Glory, Headbanger, Rocker und wie sie alle hießen- und natürlich als allerletzten Song (nach einer zugegebenermaßen mageren Zugabe) über allem thronend Oi!Oi!Oi!. Wieder mal (wie schon damals in Krefeld, remember #4) knallte es im Refrain aus allen anwesenden Kehlen dermaßen, dass es einem teilweise wirklich den Atem stockte- mit keinem besseren Song hätte man diesen Konzertabend und dieses Festival im Gesamten abrunden können! Nachdem die Bühne leer war, begann der Nighter, den ich an diesem Abend bis zum bitteren Ende genoss. Begonnen hatte er übrigens mit „England belongs to me“ und Last Resort’s „Working class kids“ (!!!) danach folgte die edelste Auslese an Punk/Oi!/Ska/ Psychobilly und altem Rock’n’Roll a la Dion (The Wanderer) und Eddie Cochran (Jawoll!!). Es wurde gefeiert was das Zeug hielt und als um 6 Uhr Morgens das Conne seine Pforten schloss, konnte man amüsiert beobachten, wie gewisse Leute von ihren Kumpelz geführt werden mussten um noch in halbwegs passablen Zustand ihre Bleibe zu erreichen- auf dem Weg dorthin wiesen diese allerdings noch mitletzter Kraft -sich pflichtbewusst um das Wohl der Gemeinschaft sorgend- lautstark einige Flaschensammler darauf hin, dass diese gerade „Staatseigentum“ entwenden würden..ts,ts,ts.. Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen und man trat die Fahrt in die Heimat an. Nach gut 7 Stunden Fahrt (und weiteren Furzattacken Fabians), war man dann zu Hause. Heiser, müde und total im Arsch- Aber jeder einzelne dieser Umstände war mit diesem „Das war `n geiles Wochenende“- Gefühl verbunden!! Was soll man da noch sagen -und was will man verdammt noch mal mehr?!? -Oi! the Meeting 2003- Wir sind dabei!
Nachsatz: Wie die meisten wissen, sollte es dann 2003 kein Meeting geben..was allerdings niemanden abhalten sollte die Koffer zeitgerecht zum diesjährigen oi!- The Meeting zu packen!! |
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