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VERSUS & LOWER CLASS BRATS – Blaue Auster, Köln

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! So auch an diesem Abend. Denn eigentlich hatte ich nach einem ziemlich abgefuckten Tag auf der Arbeit nur noch vor vor dem Fernseher hinzuvegetieren, wie die anderen 86% dieses Landes.. Dennoch trieb mich mein schlechtes Gewissen mit Leuten dort verabredet zu sein dann doch Richtung Kölner Edelstadtteil Ehrenfeld, wo auch schon, in der Location selber, einiges an einschlägigen Gestalten zu erkennen war, kurz ein paar Bierdosen entkorkt und schon war’s Zeit für die erste Band, die VERSUS heißen sollte.
Mut Zur Tat wurde dabei groß geschrieben, denn zu Punkgewittern a la frühe Discharge gesellte sich Dudelsack und Lyrics fernab des peinlichen Geschreie, was man ansonsten von der regionalen Stachelhaar (..oder besser Schlabber-Iro)- Fraktion zu hören bekommt.
Die Akustik war zwar nicht ganz auf der Seite der Band, aber mal ganz ehrlich: Wer auf Punkkonzerte fährt und `ne Mische wie bei Top of The Pops erwartet, dem ist auch nicht mehr zu helfen!
Die Band konnte wirklich überzeugen und zum Abschluss gab’s auch noch `ne gediegene Version von „Was woll’n wir trinken“- Alles Ohne Gesang, dafür aber im Stakkato Takt und Dudelsack vom feinsten.. so gewöhnungsbedürftig ich dieses Instrument auch finde, hier hat es wirklich astrein gepasst! Das 1. Album der Band dürfte auch demnächst erhältlich sein und wenn es nur die Hälfte von dem hält, was hier zu erwarten war, dann dürfte nach den Real Mckenzies bald keiner mehr wirklich fragen!
Als nächste dann Lower Class Brats. Meine Fresse, hier wurde nicht mehr lange gefackelt, sondern das Gaspedal direkt gen Boden getreten – und mit Bleifuß weitergefahren!
Astreine Knaller, ohne viel Geschnörkel, gradlinig gehalten und ohne Kompromisse. Im Laden brach dann auch von jetzt auf Gleich der Pogo aus und ich denke, es gab niemanden der an der ganzen Chose keinen Spaß gehabt hatte! Die Band trat komplett im Clockwork Outfit an, nur der Gitarrist war irgendetwas aus einer Mischung zwischen Steven Tyler und der Masters of the Universe Spielfigut „Grizzlor“, jedenfalls habe ich seit den Jacob Sisters keine so auftoupierten Haare mehr gesehen!
LCB traten Arsch, ohne Frage und obwohl ich mir eigentlich – im Hinblick auf das morgendliche 6 Uhr aufstehen- Ritual – nur 1-2 Lieder ansehen wollte, verließ ich erst um kurz nach 12 die Szenerie und machte mich mal wieder auf einen dieser wunderbaren Heimwege, an denen man erst die eine Bahn verpasst, dann die andere ausfällt und man irgendwann der Überzeugung ist, das dies definitiv „mein“ Tag ist..wenn man dann allerdings zu Hause ankommt und immer noch der Überzeugung ist, dass man das alles noch einmal in Kauf nehmen würde, um so ein Konzert zu sehen, dann ist das eigentlich nur der Garant dafür, dass dieser Abend irgendwie doch verdammt chic war! -Markus