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TANKARD -Thrash `til Death!

Da hatte ich vor ein paar Wochen einiges an CD’s und LP’s aussortiert und war dabei über ein paar Scheiben gestolpert, die bei mir mit 11-12 hoch im Kurs standen. Alter Metal Kram, mal melodischer (Maiden, Metallica, Helloween), mal lauter (Obituary, Cannibal Corpse, Napalm Death, Death, Massacre) und auch Thrash fand mit den Scheiben u.a. von den Frankfurter Bierkrügen den Weg zurück in die heimische Anlage.

Tankard haben früher schon Spaß gemacht- was machen die eigentlich heute?! Leben die noch?? Die Aktivitäten eines Freizeitalkoholikers fordern schließlich ihren Tribut und das die Band nicht nur textlich gerne Alkohol genoss, davon zeugten auch einige Bilder in meiner „Fat, Ugly & Live“ LP im schmucken Klappcover. Auf der HP der Band entnahm ich dann, dass man nicht nur immer noch unter den Lebenden weilte- NEIN!- auch Live wagte man noch sein Glück. Und schon bald sollte es in der Nachbarstadt mit Geißbock eben dieses Treiben zu bestaunen geben

- Wieso sich daher nicht mal was über heiße Videodrehs, Auftritte imTV, gescheiterte Marktschreier Karrieren und Abnehmtipps durch Äbbelwoi erzählen lassen? Eben! Und deswegen geht’s hier jetzt ab..




Markus: Die Thrash Institution aus Frankfurt mit neuem Album am Start- Was ist diesmal anders, was unabdingbar und was punktet mehr auf der neuen Scheibe als drei Punkte auswärts für die Eintracht?

Gerre: 10 neue Songtitel und ein nEuer Albumtitel, sonst hat sich nix geändert, hahahaha! Spass beiseite, ich denke die neue scheibe steht in einer reihe mit den drei Vorgängeralben, old school Thrash Metal mit einem fetten modernen Sound, vielleicht einen Tick melodiöser, was die Gitarrenarbeit angeht! im Gegensatz zur Eintracht punkten wir allerdings auch zu Hause!

Markus: Was ich bei Tankard interessant finde ist, dass Ihr mit den frühen Alben absolute Standardwerke des deutschen Thrash abgeliefert habt, dann mit einem Album wie „Two Faced“ sicher ein solides Stück Musik abgeliefert, aber irgendwo eben doch weit von den ersten Alben (oder auch der „Meaning of Life“) geparkt, veröffentlicht habt. Trotzdem habt Ihr dann mit späteren Alben wieder an die alte Power und deren Stil angeschlossen. Was war der Grund für diese teils doch auch im Gesang verschieden zu den früheren Alben gehaltenen Scheiben?

Gerre: Ich persönlich denke mal, dass Disco Destroyer und Kings of Beer unsere etwas schwächelnde Phase kennzeichnen, obwohl auf den Scheiben auch coole Songs drauf sind. Allerdings lassen die ProDuktionen doch etwas zu wünschen übrig! Ansonsten sind die Geschmäcker da sehr verschieden, mein Lieblingsalbum ist meistens das letzte, das wir proDuziert haben und natürlich immer das erste, weil es halt das erste ist........

Markus: ..und logo: Was erwartet den Hörer jetzt auf Eurem neuen Album? Alte Wurzeln – oder neue Wege?

Gerre: Wie gesagt old school Thrash Metal mit einem fetten modernen Sound! Mehr gibt es eigentlich nicht hinzuzufügen!

Markus: In Eurer Bandbiographie liest man(zu den VÖ’s „Fat, Ugly & Live“ & „Stone Cold Sober“): „..zwei formidable Scheiben, aber jeder der Beteiligten konnte spüren, dass der „musikalische Zeitgeist“ mittlerweile ein anderer war und sich viele Leute eher die Veröffentlichungen irgendwelcher Heulsusen aus Seattle in den Schrank stellten, als unterhaltsamen, lustigen Thrash Metal aus deutschen Landen..“ Wie genau habt Ihr damals diese Zeit erlebt, in der das Schicksal nicht grade aus voller Kelle für Tankard aus dem Honig(-Met)topf schöpfte?

Gerre: Ach, da haben wir uns eigentlich nie drum gekümmert, was angesagt war oder nicht. Wir haben immer unsere eigenes Ding Durchgezogen, egal ob erfolgreich oder auch nicht. Da bei uns der Spaß im Vordergrund steht, haben wir auch so lange Durchgehalten, und da sind wir, denke ich, zurecht ein bisschen stolz drauf!

Markus: ..hat sich Euer Verhältnis zum Seattle Sound/ Grunge denn mittlerweile gebessert, hehe?

Gerre: Welches Verhältnis?



Markus: Obwohl es bei Euch hörbar biergetränkt zugeht nehmt Ihr Euch selbst sympathischer weise nicht all zu bierernst. So gibt es immer mal wieder ein kleines Augenzwinkern auf Euch selbst und auch das „Stay Thirsty“ Video spielt mit genügend Realsatire. Wer hatte die Idee dazu das Video so umzusetzen?

Gerre: Die Idee haben wir zusammen mit Mario Stahn von Rockstahn entwickelt, der letztlich auch den Clip produziert hat, ich denke der Clip passt ganz gut zu uns. Natürlich nehmen wir uns selber nie zu ernst, aber ich denke mal, dass das auch eine stärke der Band ist.

Markus: Wie kam es dazu, dass Dee Snider von Twisted Sister (textlich) den Weg in „Stay Thirsty“ gefunden hat?
Gerre: Natürlich ist der Titel auch ein kleines Wortspiel zu „Stay hungry“ von Twisted Sister, daher die Verknüpfung mit Dee Snider!

Markus: Die gekonnte Video Choreographie wird aber doch so auch live zu bewundern sein, oder war sie nur für dieses epochale Mach(t)werk an Kurzfilm gedacht?

Gerre: Da fehlen uns natürlich die finanziellen mittel, sowas auch live umzusetzen. Ich glaube auch, dass wir das gar nicht brauchen, wir haben live auch so genug Spaß!!!

Markus: Aber ernsthaft: Der Videodreh sieht nach einer Menge Spaß aus- aber auch nach einer Menge Bier! Wie genau muss man sich den Videodreh vorstellen- wie lange hat er gedauert und in welcher physischen Verfassung wart Ihr und das (zur Nüchternheit verdammte) Team zu vorgerückter Stunde?

Gerre: Sowas dauert meistens den ganzen tag und kann auch sehr anstrengend sein, wenn Du ein und dieselbe Szene zum tausendsten mal immer wieder durch nudeln musst! Wer genau wie viel an dem Tag getrunken hat, weiß ich jetzt natürlich nicht mehr, ich kann mich nur doch dunkel erinnern, dass wir irgendwann aus dem Schuppen geworfen wurden, weil es angeblich zu laut war!



Markus: Nicht nur im eigenen Video haben Du oder Tankard in der Vergangenheit eine gute Figur gemacht.. Du selbst warst schon mal in der Lindenstraße als Statist und Tankard als Band schon bei „ Ein Fall für zwei“ zu sehen? Wie kam es zu diesen Auftritten? ..und ab wann wirbt Euer Label mit dem Zusatz „Tankard – bekannt aus Funk & Fernsehen!“?

Gerre: Naja, bekannt aus Funk und Fernsehen ist dann doch leicht übertrieben (Diese Vokabel ist meinem Wortschatz gänzlich unbekannt, hehe -Markus), würde ich sagen, der auftritt bei „Ein Fall für Zwei“ kam über unsere damalige Konzertagentur „Hammer Promotion“ zu Stande und die Geschichte mit der Lindenstraße war in Wahrheit ein Geburtstagsgeschenk meiner damaligen Freundin. Zu der Zeit war ich ein absoluter Lindenstraßen-Fan, heutzutage ziehe ich mir aber lieber jeden morgen „Sturm der Liebe“ rein! Und das ist kein spaß, das ist TOTAL metal.........

Markus: Thema Line-up: Früher hattet Ihr zwei Gitarren im Line Up- heute spielt Ihr nur noch mit einem. Wieso habt Ihr Euch dafür entschieden? Fehlt live nun grade bei den Soloparts nicht die Rhythmusgitarre im Hintergrund?

Gerre: Wir hatten das damals so entschieden, nicht schon wieder `nen neuen in die Band holen zu müssen, außerdem ist so mehr Platz im Turbus hahahaha!! Live ist der Bass schon sehr verzerrt, so dass bei den Soloparts genügend Support da ist. Das Thema zweiter Gitarrist wurde mit dem Ausstieg von Axel Katzmann im Jahr 1995 ad acta gelegt und daran wird sich auch nix mehr ändern!!!!!

Markus: Andy, war das letzte mal auf der „Disco Destroyer“ zu hören. Eurer HP entnehme ich aber, dass er auch beim Schreiben einiger Titel für das neue Album die Griffel im Spiel hatte. Hatte er kein Interesse mehr komplett bei Tankard einzusteigen- wie ist der Kontakt zu ihm und zu den anderen ehemaligen Tankard Mitgliedern?

Gerre: Andy ist damals mit seiner Familie nach Berlin gezogen und das ging dann von der Entfernung nicht mehr, wir haben aber immer noch guten Kontakt zu Andy und er hilft uns nachwievor bei den Texten, was sehr geil ist! Zu den anderen ex-Bandmitgliedern haben wir leider überhaupt keinen Kontakt mehr, keine Ahnung, was die so treiben!

Markus: Das Ihr dem kühlen Blonden verbunden seid hört selbst der taubste Hund- allerdings forderte eben jener Genuss laut Gerüchten auch seine Tribut in der Vergangenheit.
Ist das nur ein Gerücht, oder musste Gitarrist Axel damals wirklich wegen - durch übermäßigen Alkoholkonsum verursachter- Gicht die Band verlassen, da er einfach nicht mehr spielen konnte?

Gerre: Das sind alles nur dumme Gerüchte, wir haben ja in Wirklichkeit auch noch nie einen Tropfen zu uns genommen, das ist alles nur Image, damit wir mehr Platten verkaufen...



Markus: 1987 Habt Ihr „Total Addiction“ verlauten lassen. Jetzt nach insgesamt 27 Jahren Tankard: Immer noch kein besseres Hobby für Dich in Sicht?

Gerre: Ich kann mir gar kein anderes vorstellen, die Band ist ein total wichtiger Bestandteil meines Lebens, ohne sie wäre ich vermutlich schon lange untergegangen!

Markus: In einer so langen Zeit erlebt man als Band sicherlich nicht nur Höhenflüge- gab es auch richtig bittere Momente, an denen Du gedacht hast das Handtuch zu schmeißen?

Gerre: So richtig hinschmeißen wollten wir nie, obwohl Mitte bis Ende der Neunziger doch `ne ziemlich harte zeit war, mit wenig Auftritten. Keiner mochte mehr Thrash usw. Um so glücklicher sind wir heute, dass wir niemals aufgegeben haben und immer Durchgehalten haben!!!!!

Markus: Wie viel Kraft und Nerven kostet es, eine Band auch Durch die bereits angesprochenen Höhen und Tiefen immer weiter am, leben zu halten? Ich stelle mir das bisweilen unheimlich frustrierend und desillusionierend vor.. vor allem wenn man in der Vergangenheit wirklich fette Jahre gekannt hat..

Gerre: Da bei uns echt immer der Spaß im Vordergrund stand, hatten wir eigentlich nie größere Probleme damit, wenn es mal nicht so lief. Ich denke das hat echt einfach auch was mit der Philosophie der Band zu tun!

Markus: Mittlerweile läuft die Band aber wieder im genormten Thrash Takt. Grund genug mal ganz auf den Anfang der Bandgeschichte zurückzublicken. Die Band selber hatte sich in Ihren Anfangstagen auf der Schule kennengelernt- wenn Du das heute so reflektierst, hättest Du damals gedacht, dass es Dir die Band ermöglicht Kreuz und Quer Durchs Land und Durch die Welt zu fahren?

Gerre: Natürlich haben wir uns das damals nicht im geringsten erträumen lassen, dass wir nach 27 Jahren immer noch im Geschäft sind und um die halbe Welt fahren, das ist echt sensationell und einfach nur zum genießen!!!!!!

Markus: Würdest Du sagen es gibt irgend ein Land wo es besonders gut für Euch läuft, wenn Ihr dort auf Tour seid?

Gerre: Ach, eigentlich läuft es überall ganz gut. Am wahnsinnigsten sind die Fans in Griechenland, der Türkei und Südamerika, das muss man ehrlich zugeben, die drehen so richtig am Rad!!!!!!

Markus: Trotz allem, habe ich gelesen, arbeitet Ihr noch in Euren „normalen“ Jobs. Wie lässt sich das mit der Band realisieren/vereinbaren? Alleine vom zeitaufwendigen Tourleben? Als was verdienen die Bierhumpen denn im normalen Leben Ihre Brötchen, wenn sie nicht grade lautstark „Freibier für alle- Sonst gibt’s Krawalle“ fordern?

Gerre: Das ist richtig, wir sind alle berufstätig und spielen daher hauptsächlich nur Wochenendshows, Olaf und Frank sind in der Autobranche tätig, Andy ist Ingenieur und ich verdiene meine Brötchen als Sozialarbeiter in der Drogenhilfe!

Markus: ..mit der Zeit gab es auch ein paar deutsche Tracks im Programm, wie z.B. das eben genannte „Freibier für alle“, oder auch die Coverversion von „Ich brauch’ meinen Suff“. Plant Ihr mehr davon? Vielleicht mal ein komplettes Tankard Album auf Deutsch?

Gerre: Nein, das ist momentan nicht geplant, ehrlich gesagt planen wir auch nie groß was, die Songs kommen einfach aus dem Bauch heraus und dann basteln wir dran rum. Falls irgendwas dabei sein sollte, zu dem ein deutscher Text passt, warum nicht?

Markus: An der Stelle kommst Du natürlich nicht herum ca. 120 000 Wörter über das Tankwart Projekt zu verlieren! War das damals nur eine Verarsche oder als echte Hommage an den deutschen Schlager gedacht?- ich finde den Rock n Roll- Faktor einiger Schlager aus den 60ern in der Tat nicht wegzuleugnen!

Gerre: Also als Verarsche habe ich das nicht empfunden, das hat einfach nur unheimlich Spaß gemacht, die NDW- und Schlagergeschichten zu covern. Das Projekt ist allerdings bis auf weiteres auf Eeis gelegt. Man sollte jedoch nie Nie sagen, vielleicht hat ja mal wieder einer `ne gute Idee und wir machen nochmal was in diese Richtung!



Markus: Bis in die Staaten hat es Euch verschlagen! Wie war es dort im Land der Supersize Menü’s, Freien Waffen und Silikon Brüsten.. aber Fernab vom Reinheitsgebot, Äbbelwoi und er Bundesliga?

Gerre: Das war ja nur ein kurzer Abstecher zu einem Festival in Minneapolis, aber das war alles schon sehr faszinierend. Hat echt Lust auf mehr gemacht!!!!!!

Markus: Wie beurteilst Du die Thrash Szene International, gibt es da spezielle Länder oder Regionen, die man als Hochburgen sehen kann? Vor ein paar Jahren schien Südamerika ein Platz zu sein, wo die Kids wohl ziemlich darauf abfahren würden.

Gerre: Wie gesagt, Südeuropa und Südamerika liegen da doch etwas vorn, aber wir spielen jetzt z.b. das erste mal in Polen, da bin ich auch sehr gespannt, was da abgeht..

Markus: Gibt es irgend einen Gig, der dir aus all’ den Jahren in besonderer Erinnerung geblieben ist?

Gerre: Da gibt es hunderte, aber es war schon geil wie es auf dem ersten Rock Hard-Festival im Jahr 1990 den ganzen tag wie aus Eimern geschüttet hatte. Als Tankard auf die bühne trat, kam die sonne `raus und er Hauptact Running Wild durfte sich dann wieder mit dem Regen `rumschlagen hahahahahahahahaha..

Markus: Dem selbstverpassten Piratenimage von Running Wild nach, sollten Rock `n`Rolf und Besatzung ruhig mal auch in echt nass werden, hehe.. War es für Euch immer einfach Konzerte spielen zu können? in Eurer Aufzählung an Gigs findet man aus dem Jahr 2000 lediglich einen Gig. Was war der Grund für so wenig Live Präsenz?

Gerre: Das war ein Katastrophenjahr! Da wurden mir die Mandeln rausgenommen und ich hatte danach totale Probleme mit meiner Stimme. Halsweh etc., aber wie gesagt: An aufgeben habe ich nie gedacht! Mitte bis Ende der Neunziger war es sehr mau mit Gigs, da es kaum Angebote gab. Heutzutage könnte uns unser Manager mit Gigs totschlagen!

Markus: Euer erster Gig war an Eurer alten Schule, dem ehrwürdigen Friedrich Goethe Gymnasium. Was hat der Lehrkörper nach dieser, sicherlich eindrucksvollen, Inszenierung gesagt?

Gerre: Naja, ich glaube es haben gar nicht so viele Lehrer mitbekommen. Aber es war schon legendär, wie wir unser Bier in Milchtüten umfüllten, da auf diesem Schulfest absolutes Alkoholverbot herrschte!

Markus: Was immer wieder zu hören ist, ist dass Ihr eine absolut Fan-freundliche Band seid. Vom Gespräch nach dem Konzert, bis zum Bier an der Theke seid Ihr für alles zu haben. Wie wichtig ist Euch der Kontakt zu den Fans und Hörern Eurer Musik. Gibt es mittlerweile auch Leute, die Ihr regelmäßig auf den Konzerten der jeweiligen Region trefft?

Gerre: Logo kennen wir ein paar von diesen Maniacs, das ist auch immer sehr lustig. Uns ist der Kontakt zu den Fans sehr wichtig. Wir sind keine Rockstars, sondern nur ganz normale Vollidioten, die genauso wie alle anderen den Metal lieben, nicht mehr oder weniger!



Markus: Wir haben eben kurz die Texte angesprochen, die Spaß machen und sich mit den heiteren Dingen im Leben beschäftigen. Trotz allem sollte man aber auch nicht unter den Tisch fallen lassen, dass Tankard auch Nummern ernsteren Inhalts im Programm hatten & haben. Wie wichtig ist es Euch eben nicht nur als reine Spaßformation mit der Aussage „Bier auf – Kopp inn’ Nacken“ unterwegs zu sein, sondern auch eine Aussage unterzubringen?

Gerre: Sehr wichtig, bei uns steht zwar in erster Linie der Spaß im Vordergrund, aber wir versuchen immer einen guten mix zwischen ernsteren Sachen und den Spaßgeschichten hinzubekommen, ich denke mal „When Daddy comes to play“ auf der letzten Scheibe ist der ernsteste Song, den wir je geschrieben haben, also diese Seite gibt es auch von uns!

Markus: Ich habe gehört Du legst auch als DJ auf- erzähl mal was über die Tätigkeit- wie kam es dazu?

Gerre: Ach, das weiß ich echt nicht mehr so genau, ich glaube ich habe das so Ende der Neunziger das erste mal gemacht, jetzt ist es ein fester Bestandteil meiner Freizeitbeschäftigung. Am liebsten lege ich Metalklassiker auf, gerne auch aus den Achtzigern!

Markus: Fußball scheint mit der Zeit immer plakativer ein Aushängeschild bei Tankard zu werden. Klar, als Eintracht Fans auszumachen wart Ihr schon auf früheren Scheiben Durch einen Blick in die Grußliste gewesen, aber es gab auch einige Projekte die Tankard für sie SGE gemacht hat.. bis hin zu einem Auftritt im Olympiastadion.. erzähl’ doch mal was darüber..
Gerre: Wir hatten 1999 auf mein drängen hin "schwarz-weiss wie Schnee" für den 100 Jahr Eintracht-Sampler geschrieben und aufgenommen, danach ist der Song in der Versenkung verschwunden. 2006, nach dem gewonnenen Halbfinale gegen Arminia Bielefeld, wurde der Song dann auf einmal im Stadion gespielt! Da rutschte mir ehrlich gesagt das herz in die Hose!! 5 tage vor dem Pokalfinale bekamen wir einen Anruf von einem Offiziellen der Eintracht, so kam das ganze Ding ins rollen, Geld haben wir dafür zwar nicht bekommen, aber es war einer der größten Momente in meinem leben, im Berliner Olympiastadion aufzutreten!!!!!! Das werde ich echt nie vergessen!

Markus: Was haben denn damals die Spieler oder auch der DFB zu dem Gig gesagt? Hat am Ende sogar ein Frankfurter Spieler überlegt Trikot gegen Klampfe zu tauschen?



Gerre: Ich glaube, die haben das gar nicht so richtig mitbekommen, Hauptsache die 30.000 Eintrachtfans sind total durchgedreht! Naja, zu mindestens kam unser Präsident, Peter Fischer, nach dem Auftritt zu uns und hat sich begeistert bedankt!

Markus: Dem ein oder anderen Cover seid Ihr ja auch nicht abgeneigt, ob es nun ein 80er Klassiker wie „Centerfold“ ist oder eine Nummer der Erste-Güte-Oi! Band Cock Sparrer, die Ihr mit „We’re coming Back“ gecovert habt. Da stellt sich natürlich die Frage nach dem persönlichen Geschmack an Musik und dem was Ihr selber zu Hause hört!

Gerre: Ich höre privat zu hause zu 95% Metal, ansonsten gerne auch ein bisschen Punkrock und was sonst alles so mit harten Gitarren zu tun hat!

Makus: ..dicht gefolgt natürlich von dem, was Ihr als Einfluss auf Eure Musik bezeichnen würdet!

Gerre: Ja, Wasser , Milch und Jazzmusik!

Markus: Mosh it!! Was ich bei Euch immer sehr auffällig fand, waren die wirklich guten Covergestaltungen- vor allem die der ersten 9 Veröffentlichungen. Danach wurden die Cover leider eher etwas einfallslos- wobei die Musik immer noch ordentlich schepperte. Was war der Grund für die, teilweise, dann etwas lieblosen Cover?

Gerre: Lieblose cover???? Also ich mag auch die letzten Cover, das ist natürlich nicht mehr Sebastian Krüger, der unsere Cover größtenteils bis zur „Beast of Bourbon“ gestaltete, aber dennoch ansehbar!

Markus: Man kann nicht immer Sieger sein- eine Sache die Du letztlich auch schmerzlich erfahren musstest, als Du beim „Marktschreier-Duell“ gegen einen „Wurst-Achim“ unglücklich verloren hast. Erzähl mal was über diesen Event und was da genau so abging!

Gerre: Das war Beschiss, weil bei meinem ersten Schrei das Messgerät angeblich nicht funktionierte, ansonsten war es eine höchst amüsante Geschichte, ich muss ja auch immer zu jedem Mist Ja&Amen sagen!!!!!

Markus: Wie zu diesem Interview, haha.. Was war denn der Grund für einen Song wie „Tattooed Coward“- ist der autobiographisch?

Gerre: Ja der WAR autobiographisch, da ich zu diesem Zeitpunkt noch kein Tattoo hatte. Aber das hat sich ja seit ein paar Jahren geändert und das cover von „Alien“ ziert meinen rechten Arm!



Markus: Gegen Ende muss ich Dich echt noch was fragen, ohne dass es falsch `rüberkommt: Aber wie konntest Du so krass zu legen? Ich habe auf eurer Seite das Fotoalbum „Gerre Mania“ gefunden, in dem Du Gerstenschlank warst- heute hast Du sicher 4 bis 5 Kilo mehr auf den Rippen.. Kommt das alles nur vom König Alkohol?

Gerre: Nun ja, man wird halt eben nicht jünger, ich probiere aber gerade wieder abzuspecken, aber so aussehen wie mit 20 werde ich bestimmt nicht mehr hahahaha..

Markus: ..du erwähntest mal in einem Interview das Äbbelwoi besonders dazu geeignet wäre abzunehmen? Erläutere das bitte für die Diät Sektion dieser Postille etwas genauer!

Gerre: Hast Du schon mal jemand mit einem Äbbelwoi-Bauch gesehen??? Ich jedenfalls nicht! Das zeug ist gesund, macht besoffen und fährt ab- ein geniales Getränk!!!!!!!

Markus: Nach diesen Tipps fürs Beautyprotokoll, gehören die letzten Worte Dir, Gerre! Grüße Verwünschungen oder Bettel-Arien zum Schuldenerlass nicht gezahlter Deckel, halt das übliche..

Gerre: Ganz einfach nur tausend Dank an alle Tankard-Maiacs für deren jahrelangen Support, Thrash Metal will never die! Besten Dank & bis in Köln!! Dir vielen dank für deinen Support!

©Bezirk 7