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KLINGONZ - aus der #8

In 20 Jahren kann man was erleben! Grund genug mit den schlimmsten Kopfschmerzen -ever nach `ner durchgemachten Nacht für diese Schmonzette ins Gefecht zu ziehen und weit über den eigenen Leberschaden hinaus KLINGONZ mal auf selbige zu drücken!! Was bei 'rauskam?!
-Liest Du hier, Kollege...

Markus: Die neue Scheibe ist quasi noch pressfrisch, was ist dieses mal anders als bei den Vorgängern?

Titch: Nun, die Aufnahme und die Produktion sind eine Millionen mal besser als unsere vorherigen Aufnahmen- thank fuck!

Markus: Ich denke, es ist immer etwas schwierig schon vorher gut gewesene Nummern, wie z.B. “Crabs” vom Flange-Album noch einmal aufzunehmen- eben weil sie schon top in ihren “Original-Versionen waren. Würdest Du sagen, dass eine Neuaufnahme solcher Lieder eine besondere Herausforderung an eine Band stellt?

Titch: Wir wollten einige der alten Hits noch mal neu aufnehmen, weil wir die Songs lieben, aber unzufrieden mit deren Aufnahmen waren. Ich denke, wenn Du Dir die neuen Versionen anhörst sprechen die für sich selbst. Vielleicht werden wir mehr von den alten Nummern noch einmal neu aufnehmen, also haltet die Augen danach auf!!




Markus: Ihr tourt ziemlich viel mit der Band. Wie ist das Tour-Leben für Euch? Ist es viel Stress oder eher ein lockeres abhängen mit Freunden?

Titch: Es ist immer noch das gleiche! Da ist nichts stressiges dabei mit Freunden abzuhängen und auf Aftershow Parties zu feiern. Wir lieben es, das ist der Grund warum wir das schon so lange machen!

Markus: Nach 20 Jahren Live-spielen, gibt es da so was wie “Die Beste Show”, die Euch in Erinnerung geblieben ist?

Titch: Um ehrlich zu sein, wir hatten auf allen unseren Spaß, bis auf die bei denen ich zu besoffen war..

Markus.. Gab es auch neben dem eigenen Zustand, der den Gig gefickt, hat `ne Show, die als schlechteste im Hirn kleben geblieben ist?

Titch: Wahrscheinlich wirklich die, bei denen wir zu besoffen waren, aber selbst das schienen die Leute gemocht zu haben, haha!!!! Aber das ist Rock’n’Roll.

Markus: Gibt es denn bestimmte Anekdoten und Stories an die Du Dich besonders gerne zurückerinnerst?

Titch: .Wir haben in der ganzen Welt gespielt und hatten immer `ne gute gute Zeit- voller Wahnsinn und Chaos- they’re all special in a fucked up kinda way!




Markus: Das sagst du’s schon selbst: Ihr spielt in der ganzen Welt. Gibt es spezielle Hochburgen für die Klingonz?

Titch: Wir spielen überall da, wo die Leute uns hören wollen. Japan ist cool aber wir lieben es immer noch durch Europa und auch die USA zu touren. Später dieses Jahr werden wir auch in Russland einfallen – Stellt also schon mal den Vodka kalt!

Markus: Habt Ihr Euch in den 20 Jahren irgendwann mal gesagt „das war’s, wir haben die Schnauze von der ganzen Scheiße hier voll!“? Ich meine, in 20 Jahren erlebt man sicher auch genügend beschissene Momente, die einen sicherlich manchmal das Handtuch schmeißen lassen möchten..

Titch: Ich denke wir alle hatten mal unsere Zweifel, wenn Dinge nicht glatt gelaufen sind. Aber wir sind Rocker bis auf die Knochen und Du musst den guten, wie auch den schlechten, Scheiß nehmen!

Markus: Jede Band kennt diese Art von Gigs, die komplett unorganisiert und meist ein totales Fiasko für alle Beteiligten sind. Ist Dir so ein spezieller Gig in besonderer Erinnerung geblieben?

Titch: Auf der G-Teds Tour waren einige Gigs nicht gut beworben worden und am Ende haben wir in halb-vollen Hallen gespielt- aber wir sind trotzdem `rausgegangen und haben eine gute Show geliefert und hatten unseren Spaß. Wie gesagt, das ist halt Rock ‘n’ Roll.

Markus ..klingt jetzt vielleicht ein bisschen konservativ (es muss am Alkohol des Vorabends liegen), aber inwieweit belastet denn so ein Bandleben, insbesondere mit dem vielen touren, Eure Beziehungen. Habt Ihr Familien und was sagen die dazu, wenn Ihr Euer Haushaltsgeld bei solchen windigen Unternehmungen an die Wand schmeißt!?

Titch: Rock ‘n’ roll belastet unser Familienleben nicht, denn sie kennen uns eben. Unsere Frauen/Freundinnen sind ebenfalls Rocker und vielleicht sogar noch schlimmer als wir, haha!!!!!




Markus: Ich habe gesehen, dass du vor nicht all zu langer Zeit in einem deutschen Tattoo Magazin im Laufe eines Interviews zu Wort gekommen bist. Wie ist es dazu gekommen?

Titch: Ich habe gar keine Ahnung davon, dass ich in so einem Magazin bin!! Hast Du eine Kopie davon?!?! Aber wir wurden in Tattoo Magazinen in Japan, England und den Usa gefeatured. Oftmals haben wir gar keine Ahnung davon, dass wir in solchen Magazinen sind..

Markus: ..so lange Ihr nur nicht vergesst, für welches Käseblatt Ihr hier den Arsch hinhaltet, haha! Solche Magazine werden ja nicht nur von Anhängern einer Subkultur gelesen, sondern eben von `ner breiteren Masse. Habt Ihr nach so was auch ein Feedback von anderen Subkulturen oder “normalen” Leuten erhalten?

Titch: Auf unsere Konzerte kommen alle möglichen Leute. Von Psychos bis zu Skinheads und anderen Freaks & Verrückten, die auf abgedrehte Musik stehen!

Markus: Seht Ihr Euch denn selbst als eine Band die vornehmlich für die Psychoszene spielt? Wie wichtig ist es Euch auch andere Leute mit Eurer Musik zu erreichen. Versteh mich da nicht falsch, aber ich denke Du kennst sicher auch die ein oder andere Band, die mit dem was sie tun auf dem besten Wege sind Mainstream und Sell-Out Produkt zu werden..

Titch: Wir sind definitiv KEINE scheiß Sell Out Band! Wir spielen die Musik, die wir seit den letzten 20 Jahren lieben und werden bis zum letzten Tag genau so weitermachen!!!!!!!!!!!!!

Markus: ..leitet uns astrein zur nächsten Frage über: Wie wichtig ist es Dir Teil einer Subkultur zu sein und was bedeutet Subkultur heute für Dich?

Titch: Wir sind Teil der Psychobillyszene, aber unsere Musik ist für jeden der sich für Hardcore Rock ‘n’ Roll interessiert!

Markus: Wie alle Subkulturen hat sich auch Psychobilly mit den Jahren verändert. Was würdest Du sagen hat sich im positiven geändert, verglichen zu der Zeit, in der Du angefangen hast?

Titch: Für uns ist das der Punkt, dass Underground Szenen, wie Punks/Psychos/Skins zusammengekommen sind, wohingegen es in der Vergangenheit eher Kämpfe und Streitigkeiten untereinander gab.

Markus: ..bevor ich das jetzt vergesse: Ich habe mal einen Reiseführer von England gesehen, auf dem einer von Euch auf dem Cover zu sehen war! Wer kam denn darauf?! Ein Reisführer sollte doch eher mit hübschen Leuten ein hübsches Land bewerben, haha..

Titch: Wir haben damals immer in Covent Garden in London abgehangen und dort Rock ‘n’ Roll Cover für die Touristen gespielt. So sind wir in vielen dieser Reiseführer zu sehen gewesen. Direkt neben Big Ben und den Houses of Parliament. Auch hier haben wir, wie meistens, davon gar nichts gewusst!




Markus: Ihr habt einen Song über Spiderman – wann werdet Ihr einen Song über den einzig wahren Helden der 80er, He Man, schreiben?!

Titch: Heutzutage gibt es keine Superhelden mehr, es sind alles Pussies!


Markus: Bist Du an diesen Comic-Kram interessiert, oder was war der Grund für den Song?

Titch: Nicht wirklich, aber wir wurden in 2000ad gefeatured..

Markus: Mein Lieblingsalbum von Euch ist „ Flange”. Die Platte beinhaltet auch einige wirklich gelungene Versionen alter Rockabilly Nummern. Wie wichtig sind, für Euch als Punkabilly Band, die Rockabilly Wurzeln?

Titch: Unsere Wurzeln sind uns sehr wichtig, da wir alle als Teddyboys großgeworden sind und wir das immer noch lieben!

Markus: Was läuft denn bei Euch zu Hause an Musik?

Titch: Psycho, Punk. Oi!, Garage, Rock ‘n’ Roll, Rockabilly, Country, Thrashy Redneck Musik und eigentlich alles was kein moderner Pop oder kommerzieller Kram ist.

Markus: Hast Du denn selber spezielle Klingonz-Songs, die Dir besonders wichtig sind? Oder sind Dir alle gleich wichtig?

Titch: Sie bedeuten mir alle gleich viel, weil in allen die gleiche Zeit & Energie steckt.

Markus: ..denkst du manchmal darüber nach, was gewesen wäre, wenn es die Klingonz nicht gegeben hätte?

Titch: Wir wären sicherlich alle Alkoholiker, woran wir auch jetzt schon ziemlich nahe sind. -Oder im Knast aufgrund von “Square bashing” !!!!!

Markus: Erzähl’ mal was über den Kling Klong Klan, haha..

Titch: Das war der Name unserer Crew in den 80ern. Heute haben wir das Kling Klown Klan geändert!




Markus: Am Ende der ganzen Chose und im Hinblick auf 20 Jahre Nuttenprellerei - Würdest Du irgendwas ändern, oder bist Du zufrieden mit dem wie alles gekommen ist?

Titch: Scheiß’ drauf, Kumpel - No Regrets!

Markus: Irgendwelche letzten Worte?

Titch: Aye, das war ein verdammt langes Interview!! Passt auf, dass Ihr uns in einem Club in Eurer Gegend nicht verpasst, um mit den Klownz auch die nächsten 20 Jahre Spaß zu haben, yeeehaaaa!!!!!!!!!!!!!


c - Bezirk 7

- das Interview wurde zusätzlich noch im Psychomania Fanzine #4 abgedruckt