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GOLDBLADE



Markus: Für alle die Euch noch nicht kennen, stellt Euch vor!

John Robb: Wir sind Goldblade! Wir sind eine Punkrock Band aus England. Kommen tun wir aus Manchester. Wir glauben, dass Punkrock eine große Familie ist, eine internationale Community, die beste Form des Rock’n’Roll die es gibt, mit der meisten Energie & Intensität und absolut partytauglich. Wir sind mit der ersten Welle von Punk aufgewachsen und das hat unser Leben verändert, denn wir haben diesen Punkrock Traum gelebt und glauben noch heute an die Ideale des Punkrocks! Wir glauben an The Clash, an ihren Traum, das positive und aufregende worüber sie gesungen haben, hat unser Leben verändert. Als Joe Strummer auf der Bühne durchgedreht ist, haben wir verstanden was er da tut.. Solche Dinge prägen dich wirklich, wenn du aufwächst, es hat unsere schwarz/weiß Welt farbig gemacht – wir halten diese Dinge weiter aufrecht, obwohl wir heute 2006 und nicht mehr 1977 haben! Bisher haben wir 4 Alben veröffentlicht und getourt haben wir auf der ganzen Welt, von Russland nach Amerika und demnächst werden wir auch Deutschland wieder, dank unseres neuen Labels, besuchen! Schaut auch mal unter http://www.goldblade.com `rein!

Markus: Das klingt sehr gut! Beschreibt doch mal Euren Sound, für alle die jetzt neugierig geworden sind, aber leider noch nichts von Euch kennen!

John Robb: Wir machen Lieder zum mitsingen, weniger zum durchdrehen in einem Moshpit. Sie sind da, um zu Hause laut gehört zu werden, sich zu betrinken, Spaß zu haben oder sich auch mit den Texten zu beschäftigen. Einiges ist sehr Ernst anderes wieder sehr lustig. Alles gesehen aus dem Blickwinkel der Welt in Punkrock-Sicht. Sie sind dazu dazu da, die Leute zu inspirieren, “for getting rowdy“, sich die Gelenke zu brechen, bei Fußballspielen gesungen zu werden und Sex zu haben! Unter myspace.com/goldblade könnt Ihr mal reinhören!

Markus: Das erste mal, dass ich Goldblade gesehen haben war, auf dem Punk & Disorderly Festival in Berlin. Wenn mich die Erinnerung jetzt nicht hängen lässt, war das vor ungefähr 2 Jahren. Ich hatte vorher noch nichts von Euch gehört und war wirklich überrascht, von dem was ich da gesehen habe! Erinnert Ihr Euch noch an den Gig und habt Ihr danach noch mehr Konzerte in Deutschland gespielt? Wie ist Euch Deutschland in Erinnerung geblieben?

John Robb: An die Gigs auf dem Punk’n’Disorderly kann ich mich noch sehr gut erinnern, vor allem, da wir auf dem nächsten ebenfalls spielen werden! Wir haben dort sehr nette Leute getroffen und die waren auch jedes mal bei uns, wenn wir dort gespielt haben, obwohl wir in Deutschland gar nicht wirklich bekannt waren.. Berlin ist auch eine schöne Stadt, selbst wenn es friert und so verdammt kalt ist, wie zu der Zeit als wir dort waren. Als wir vor Jahren angefangen haben, haben wir mal eine ganze Tour durch Deutschland mit “The King” gespielt, dieser wirklich gute Elvis Impersonator, er hatte die Tour in kleinen Clubs begonnen und am Ende war er so bekannt, dass er die großen Arenen füllte. Auf derselben Tour haben wir auch ein paar Konzerte mit “Offspring” gespielt, die ebenfalls sehr nette Kerle waren und wirklich gut auf uns geachtet haben. Für mich scheint es so, dass Punkrock in Deutschland weitaus beliebter ist, als es in U.K. der Fall ist. In England regieren immer noch Trends und Mode und Punk ist dort einfach aus der Mode, so dass niemand etwas davon mitbekommt. Aber ist geht wieder einer Genesung entgegen, was die Punkrock Szene betrifft, denn in den letzten zwei Jahren gab es ein wirklich starkes Revival für Punkrock bei uns. Einige wirklich gute Bands sind nun wieder da- wir überlegen ein Album zu machen, einen Sampler mit Bands aus England und es “the third wave- the third wave of British Punk” zu nennen...hör Dir nur mal Bands wie Deadline, Argy Bargy, Outlaw, The Grit, Holy Racket, Strawberry Blondes etc. an – es ist eine wirkliche lebhafte Szene..

Markus: Auf dem Wasted Festival `06 habt Ihr auch gespielt- mit Bands wie Cock Sparrer und eine Menge anderer ziemlich bekannter Bands.. Wie wichtig war es Euch so einen Gig mit solchen Bands zu spielen? Am Ende habt Ihr ja sogar zweimal auf dem Festival gespielt! Wie ist das denn gekommen? Und was habt Ihr für `nen Eindruck von den Leuten von Bands wie Cock Sparrer, Upstarts etc bekommen? Jetzt abgesehen als Band auf der Bühne, sondern als Menschen an sich hinter der Bühne? Habt Ihr da eher Rockstars oder einfach nur Leute wie “Du & Ich” erlebt?



John Robb: Um ehrlich zu sein, ich verbringe sehr wenig Zeit backstage, weder beim Wasted Festival, noch auf Tour. Ich mag es mit den Leuten zu feiern, `rumzuhängen und mir andere Bands anzusehen. .. wir halten von dieser Rockstar Schiene nichts, das ist Schwachsinn! Bei Punk Rock geht es um eine ganze Szene, nicht nur um die Bands! Ich bin meist nur im backstage, wenn ich meine verschwitzten Klamotten ausziehe! Order um etwas zu essen! Aber die meiste Zeit bin ich draußen und sehe mir Bands an, hänge mit meinen Freunden ab oder rede mit Fremden, das ist eine absolut soziale Angelegenheit einen Gig zu spielen, wieso sollte man da in einem dämlichen Backstage Raum sitzen! Bei der zweiten Show, die wir gespielt haben gab es kein Licht im Backstage und kurz bevor wir auf die Bühne sollten, musste ich wirklich dringen pissen. Toiletten gab es nicht, so dass ich in ein Pint Glas gepisst und das dann auf die Treppe neben der Bühne gestellt habe. Als ich zurück gekommen bin war das Glas weg, hahaha, ich glaube jemand wird sich gedacht haben “toll, ein Pint umsonst!”, haha! Wenige Bands haben dieses Rockstargehabe, Punkrock ist eine ziemlich “down to earth”-Szene, die meisten Bands sind locker drauf und das ist auch so wie es sein sollte. Auf der Bühne ist das wieder eine andere Geschichte.. da drehst Du voll auf!

Markus: Pascal von KB-Records ist einer meiner besten Freunde und auch der glückliche Arsch, der das “Rebels Songs” Album in den nächsten Wochen bei uns in Deutschland veröffentlichen wird – Wie sied Ihr beide in Kontakt gekommen?

John Robb: Pascal hat mich angeschrieben, wegen eines Gigs in Deutschland und gleichtzeitig gefragt, ob er nicht das Album in Deutschland veröffentlichen könnte. Er war wirklich heiß darauf, was für uns natürlich klasse war, es scheint ein sehr gutes Label zu sein! Er hat ebenfalls einen super Job gemacht, was das aufpeppen unseres Artworks betrifft, außerdem ist es klasse das Album auf Vinyl zu haben, da es bisher nur auf CD erhältlich ist. Ich liebe Vinyl, es klingt besser und es sieht besser aus!

Markus: ..wieso gab es denn die Scheibe vorher nicht auf Vinyl? Sind die Leute in England nicht mehr an dem Format interessiert?

John Robb: Es ist schwierig Vinyl in England zu verkaufen und Captain Oi! Bringt ja auch eine Menge andere Sachen `raus, so dass ich dem Label nicht böse bin, dass es das Album nicht auf Vinyl gibt. Das Label kann es sich einfach nicht leisten Verlust zu machen, aber es verkauft sich mehr in Europa, so macht es Sinn eine Vinylversion in Deutschland zu veröffentlichen. Ich finde es großartig- Ich liebe Vinyl!

Markus: Wie war es auf Captain Oi! Zu sein? Hier in Deutschland wissen wir nicht viel über das Label an sich und das meiste was wir hier kennen ist vor allem eine nicht enden wollenden Schwemme an Best of, Rarities, und Singles CD-Zusammenstellungen älterer Bands wie Business, Oppressed, Exploited, Upstarts, Rejects…das gleiche dann auch noch mal im Mod-Sektor auf Capt. Mod…

John Robb: Es ist toll auf dem Label zu sein. Das Hauptaugenmerk bei dem Label liegt auf dem wiederveröffentlichen alter Klassiker. Bands deren Platten schon seit Jahren “out of print” sind, Bands für die sich sonst niemand interessieren würde. Sie machen einen guten Job was das Artwork betrifft und haben auch immer sehr gute Sleeve Notes. Es ist ein wirklich cooles Label. Zusätzlich bringen sie dann auch noch gelegentlich neuere Bands, wie Goldblade oder Argy Bargy, `raus, aber hauptsächlich geht es darum die Lieder der alten Bands am Leben zu erhalten. Mark Brennan, der Captain Oi! macht, war vorher Mitglied von The Business und ist wirklich ein Spitzentyp! Als er uns angerufen hat, um uns zu sagen, dass wir auf dem Label sind, waren wir wirklich froh - Es ist eine Ehre auf seinem Label zu sein.

Markus: Zurück zu KB-Records: Was erwartet Ihr Euch von der Zusammenarbeit mit dem Label? Vielleicht mehr Konzerte hier in Deutschland? Ich denke, ich bin nicht der einzige, der Euch Jungs hier gerne sehen würde!

John Robb: Wir hoffen unsere Musik in Deutschland bekannter zu machen und wir planen auch eine Tour im Februar `07. Ohne die Hilfe eines Labels ist es fast unmöglich in einem anderen Land bekannt zu werden. Wir sind sehr gespannt wie es jetzt auf KB Records für uns weitergeht., denn es scheint ein sehr cooles Label zu sein und Pascal ist jemand, der seinen Job sehr genau nimmt. Ich bin sehr aufgeregt wieder in Deutschland zu spielen, denn ich liebe dieses Land, es gibt einige wirklich tolle Städte und die Deutschen sind auch nette Leute. Außerdem habe ich so die Chance mein Deutsch zu testen, das ich in der Schule gelernt habe.. zumindest das, an das ich mich noch erinnern kann!

Markus: O.K., Danke für das Interview und die Letzten Worte sind Euch!



John Robb: Ich will Dich nur eines fragen: Glaubst Du an Die Kraft des Rock’n’Roll!!!!!!! yeah!!!! -Dann lass es uns bezeugen!!

Markus: An NICHTS glaube ich mehr! Außerdem ist R’n’R unsterblich- frag mal Elvis!


(geführt für Moloko Plus Fanzine #31)