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SMALL TOWN CRIMINALS

Ca. 2001 ließ diese Combo ihr musikalisches Können vom Stapel, welches sogar unseren Dennis um vielzitierten Dreieck springen ließ..In Dennis' eigenem "Sektor 7 G"- Zine ist dieses Gespräch allerdings nie erschienen, da unser Lieblingssauerländer aus zeitlichen Gründen das Handtuch mit seinem Zine werfen musste..Zusammen mit dem Combat 84 Interview gab er mir dann dieses Interview für die damalige #5 des Bezirk 7. Aus platztechnischen Gründen fand es aber auch leider dort kein neues Zu Hause und staubte bis dato in der hintersten Ecke der Festplatte vor sich hin..nun gibts hier ein Kurzweil, was sicherlich das ein oder ander Schmunzeln nicht missen lässt..und für Freunde gediegenen Punkrocks sei hier ein Fingerzeig in Richtung "gesuchtes Vinyl" gegeben..

Dennis: Da viele Leser euch wahrscheinlich noch nicht kennen, gebt uns hier bitte mal eine kurze Bandvorstellung mit Bandhistory!

Stefan: Also, gegründet haben wir uns im Sommer 1998. Von Anfang an war Chris (Gesang), Eddie (Bass), Beaker (Schlagzeug) und ich (Gitarre) dabei. Kai (Gitarre) kam dann ca. ein halbes Jahr später dazu. In dieser Besetzung spielten wir im Sommer 99`unsere erste 7“ „Crime does pay“ ein. Vor 3 Wochen erschien eine Split 7“ mit den Schweden von „The Pints“. Die ersten 100 Stück gibt’s übrigens in rotem Vinyl.

Dennis: Wie seid Ihr denn zu dem Namen gekommen?

Chris: Es waren einige Namen im Gespräch, ich hab dann mal zu einem neuen Lied was von „Smalltown Criminals“ gesungen, da hatten wir den Namen! Der passt ganz gut zu uns, ist mehr mit `nem Augenzwinkern zu verstehen.

Dennis: Bei Eurer ersten 7“ steht das Gangster Thema an erster Stelle. Wie seid Ihr darauf gekommen und was hat es damit auf sich?

Chris: Das kam eigentlich erst mit dem Namen und dem ersten Gig, wo ich mit Anzug und Krawatte aufgetreten bin. Und da es uns allen ganz gut gefallen hat, treten wir jetzt komplett so auf. Aber so eine Art Dogma haben wir jetzt nicht, wir machen es, weil wir Bock drauf haben, wenn es uns keinen Spaß mehr macht, dann funktioniert die Musik auch ohne „Gangsteroutfit“.

Dennis: Aus welchen Filmen stammt Euer Intro & Outro?

Stefan: Die beiden Teile hat der Beaker ausgesucht, der ziemlich auf Gangsterfilme a la „Der Pate“ steht. Von welchem Film aber genau kann ich Dir leider auch nicht sagen. Im Gespräch war auch ein Intro aus dem Blues Brothers Film.

Dennis: Jetzt ist die Split 7“ mit The Pints erschienen! Warum die Zusammenarbeit mit The Pints? Ging das vom Label aus oder von Euch? Kanntet Ihr die Pints vorher schon?

Stefan: Ich hab den Markus von Run Amok Records zufällig kennen gelernt und ihn gefragt, ob er Bock hätte `ne Platte von uns zu machen. Da er zu diesem Zeitpunkt aber keine LP’s produzierte, einigten wir uns auf eine Split. The Pints hat er dabei ins Gespräch gebracht.

Chris: Ich dachte, ich habe schon was von denen gehört, habe sie aber mit einer anderen Band verwechselt.

Dennis: Ihr habt ja leider keine Textblätter bei den Singles? Welche Themen behandelt Ihr denn so im Großen und Ganzen?

Chris: Die Texte sind mein Ding. Ich habe das auch bei meinen bisherigen Bands so gehalten, keine Textblätter einzulegen. Ist ein Tick von mir. Gibt eigentlich keinen speziellen Grund dafür. In der ersten 7“ ist zu jedem Song eine kurze Geschichte abgedruckt, die eigentlich das `rüberbringt, was ich damit sagen will. Die Themen sind bei STC nicht wirklich weltbewegend, also eher ein Beiwerk zur Musik und natürlich ganz im Stile „kleiner Gangster“ gehalten, was zum Teil auch sehr selbstironisch ist.

Dennis: Wieso spielt Ihr, nachdem sich Rawside aufgelöst haben, diese Art von Punkrock? Ich habe zwar gelesen dass der Texter von Rawside jetzt nicht mehr dabei ist, aber trotzdem muss es doch einen Grund geben, von dieser Politpunk/Hardcore Schiene wegzugehen und 1A Punkrock zu spielen! Gibt es da vielleicht ein Schlüsselerlebnis?

Eddie: Auch zu Rawside Zeiten haben alle von uns verschiedene Musikarten gemocht, genau wie heute. Das geht von 77er Punk über Hardcore, Oi!, Metal bis hin zu Ska usw. ..mit oder ohne politischen Statements. Das alles heißt nicht, dass sich and en Meinungen oder Idealen der Bandmitglieder viel geändert hätte. Wir machen jetzt einfach `ne Mucke, die wir alle auch schon immer geil fanden. Hat auch nix damit zu tun, dass der alte Sänger, nicht mehr dabei ist, denn trotz radikaler Texte bestand die Band Rawside nicht aus Klischee-Polit-Spinnern, sondern aus Leuten, von denen jeder seine eigenen Meinungen zu verschiedenen Dingen des Lebens hat.

Chris: Egal, welche Musik wir vor STC aktiv gemacht haben, Business, Cock Sparrer oder Social Distortion haben wir schon immer alle gerne gehört.

Dennis: Bisher habt Ihr ein Demo-Tape und 2 7“ veröffentlicht. Wann bekommen wir einen Nachschlag in Form einer LP?

Chris: Dazu müsste sich jemand finden, der wahnsinnig genug ist, uns in ein Studio zu schicken. Die Songs zur LP haben wir auf jeden Fall schon. Allein an Kleingeld fehlt es! Aber im nächsten Jahr soll etwas in dieser Form passieren.

Dennis: Ihr habt ja 2 Vinylveröffentlichungen. Wie wichtig war es Euch, dass Ihr Vinyl und keine CD herausbringen könnt? Worin liegt Eurer Meinung nach die Faszination beim Vinyl?

Chris: Vinyl ist einfach cool, aber ich bin kein Fetischist, würde auch „nur“ eine CD machen, wenn wir das angeboten bekommen würden. Vielleicht mit der Option `ne LP mal selbst zu machen. Absoluter Schwachsinn wäre es allerdings gewesen unsere 7“ als Mini CD zu pressen! Mini CD’s sind der letzte Scheiß!!

Stefan: So Sachen wir farbiges Vinyl oder Picturediscs sind schon `ne geile Sache. Ich habe zwar mittlerweile auch zwangläufig mehr CD’s im Regal stehen, lege aber nach wie vor lieber LP’S auf. Ein großer Vorteil, zur CD besteht auch darin, dass die Covers viel besser zur Geltung kommen.

Dennis: Welche Reaktionen habt Ihr bisher auf Eure Singles bekommen. Wie haben die Leute auf Euren Stilwechsel zu Rawside und T(h)reee reagiert?

Chris: Die meisten Leute, die T(h)reee gut fanden, können sich nicht für STC begeistern.

Stefan: Die Reaktionen auf die Singles sind meiner Meinung nach zum größten Teil positiv ausgefallen. Sicherlich gibt’s n paar Leute, die mit unserer Musik nicht viel anfangen können, aber das ist halt Geschmackssache.

Dennis: Wie sieht’s bei Euch mit Live Auftritten aus? Habt Ihr schon als STC gespielt? Kann man Euch in naher Zukunft irgendwo live sehen?

Stefan: Nach der Sommerpause starten wir jetzt wieder mit einigen Konzerten durch. Da wir aber alle berufstätig sind, beschränken sich die Liveaktivitäten aufs Wochenende. Im Schnitt spielen wir so 3-6 Gigs im Monat.

Dennis: Ich habe gelesen, dass Ihr längere Zeit weiter auseinander gelebt habt. Ist es da nicht schwierig eine Band am leben zu halten?

Chris: Ich war der einzige, der bis letztes Jahr nicht in Kulmbach gelebt hat. Es war aber kein Stress, weil ich es gewohnt war. Mit T(h)reee war es noch krasser, da haben wir wirklich über ganz Deutschland verstreut gelebt und uns teilweise erst kurz vor dem gig an den Konzertorten getroffen. Insofern war das alles keine große Umstellung für mich. Zudem konnte die Band ja auch ohne mich proben, was bei T(h)reee nicht ging, weil ich dort auch noch ein Instrument spielte.

Vervollständigt bitte: STC sind besser als andere Punkrockbands, weil..

Chris: …es uns egal ist, ob wir besser als andere Punkrockbands sind.

Stefan: Wir sind nicht besser, wir sehen nur besser aus, haha..

Eddie: …und vöXXXn besser!!!!

Dennis: Wie sieht es Kulmbach eigentlich mit der Underground Szene aus? Wenn ich an Kulmbach denke, fällt mir nur Thomas Gottschalk ein!

Stefan: Kulmbach hat 30.000 Einwohner, dementsprechend klein ist auch die Szene. Es gibt `ne handvoll Punks und ein paar Skins.

Chris: Ich hatte übrigens denselben Deutsch/Geschichte Lehrer wie Thoma Gottschalk und war mit einem Verwandten von ihm in der Schule. Aber selbst gesehen habe ich ihn erst einmal.

Dennis: Gebt mal ein kurzes Statement zu folgenden Dingen ab:
a) Skrewdriver „All skrewed up“

Chris: Musikalisch `ne gute Platte, aber auch in der „korrekten“ Szene meiner Meinung nach hoffnungslos überbewertet. Empfehle statt fieberhaft nach dem Teil zu suchen und sich doch im Regal einschlägig bekannter Vertriebe zu vergreifen, zehmall Business oder Rejects anzuhören. Generell hat die erste Scheibe bzw. die Besetzung ja auch rein gar nix mit den Sachen zu tun, die Ian Stuart danach unter dem Namen Skrewdriver ablieferte. Aber die Geschichte ist ja wohl mehr als bekannt.

b) Social Distortion

Stefan: Sehr geile Band. Leider gibt es `ne Menge Leute sie bis aufs kleinste Detail kopieren. Wenn ich den 5000sten Mike Ness Verschnitt mit gegelten Haaren und Feinripphemd sehe wird’s nämlich langweilig. Wir machen das ein bisschen geschickter und klauen nur manchmal die Mucke.

Chris: Nur gefällt uns das bisweilen sehr viel später auf. Als Verehrer von SD stelle ich sogar die gewagte These auf, dass jedes Riff, welches mit maximal 4 Akkorden zu spielen ist bereits in absoluter Vollendung von SD zelebriert wurde. Aber so richtig geklaut haben wir noch nie, egal bei wem. Nur manchmal fällt Dir später auf, dass gewisse Parts ganz einfach so oder so ähnlich schon existieren.

c) Wenn wir einen Tag König von Deutschland wären, dann..

Chris: …würde ich Franken zum eigenen Bundesland machen und Kulmbach in Karl-Martell Stadt umbenennen.

Stefan: ..würde ich Franken von der bayerischen Knechtschaft befreien und danach ein paar andere Sauereien machen..

Eddie: ..würde ich für ein Jahr die Steuern abschaffen und so dem ganzen Geld- und Machtgeilen, pseudo-sozial-demokratischen Scheißverein in den Arsch treten, dass er bis zum Pluto fliegt… und den verlogenen Gegenpart gleich hinterher.

d) Simpsons

Chris: Ja, wird regelmäßig gesehen und geschätzt.

Stefan: Längst heilig gesprochen…noch `n Tick besser gefällt mir aber Futurama, allerdings nur in englischem Originalton

Eddie: Vollscheiß!!!

Dennis: Wie sieht es Fußballmäßig aus? Seid Ihr Fußballfans? Welche Vereine supported Ihr?

Stefan: Fußball ist nix für mich. Ich halt da lieber an die beiden anderen Sachen aus dem bekannten Lokalmatadore Lied..

Chris: Anhänger des glorreichen 1. FC Nürnberg, mit Leib und Seele! In den letzten Jahren nicht mehr so aktiv, weil man bei den ständigen Auf- und Abstiegen Angst ums eine Gesundheit haben muss. Beaker ist Dortmunder, was bei Konzertfahrten an samstagen für Zündstoff bei der Radioübertragung sorgt.

Eddie: Ich freu mich, wenn 60`gewinnt, ansonsten isses mir eigentlich recht Wurscht!

Dennis: Das war’s, wir sagen Dankeschön!